Brenne auf mein Licht,brenne auf mein Licht,nur meine liebe Laterne nicht...

So lautet der Wunsch in dem alten Sankt Martin Lied.
Er ist eigentlich überflüssig geworden.Denn heute gibt es den elektrischen Laternenstab.So muss keine Laterne mehr in Flammen aufgehen.Und auch das ständige Ausgehen der Flamme durch Wind oder eine falsche Bewegung hat ein Ende.Was Generationen von Kindern und Begleitpersonen den Martinszug versauert hat gehört der Vergangenheit an.

Zwei Tatsachen,die für sich sprechen.
Doch ist es wirklich gut,dass die Kerzenbeleuchtung so ganz verschwindet?

Nun,für einen wirklich stürmischenTag,und wenn der Zug dann aus organisatorischen Gründen nicht verlegt werden kann,ist die elektrische Beleuchtung der Laterne sicher eine grandiose Erfindung.Bei den Massenveranstaltungen durch die Gewerbevereine ist sie bestimmt angebracht. Auch ganz kleine Geschwister,die noch im Kinderwagen sitzen oder gerade eben laufen,können so schon gefahrlos eine Laterne mitführen und sind sicher ganz stolz und zufrieden.
Aber ansonsten?Ist die Gefahr,die von der offenen Flamme ausgeht,wirklich sehr hoch einzuschätzen?Garantie,dass nichts passieren kann gibt es keine,doch unter Berücksichtigung einiger grundsätzlicher Regeln und durch kleine Hilfsmittel (s.u.) dürfte das Risiko sehr gering sein.Ebenso liesse sich dadurch das nervige Ausgehen der Flamme weitgehend vermeiden.

Und damit liegt die Überlegung nahe, die Laternen vielleicht doch wieder einmal mit einem natürlichen Licht zu beleuchten!

Denn: Schöner wäre das lebendige Licht allemal.Darüber hinaus wäre es sicher auch sinnvoller darauf zurückzukommen. Natürlich,Sankt Martin ist ein Fest der Freude und Fröhlichkeit und nichts toternstes.Dennoch sollten die Kinder das was sie da tun ja trotzdem irgendwie ernst nehmen.Geht das wirklich,wenn sie gar nicht mehr achtssam sein müssen?Wenn die Laterne nach Belieben umhergeschwenkt werden kann?Wenn sogar ohne grosse Folgen mit den Laternen gekämpft werden kann?Wenn die Begleitpersonen nicht mehr bei der Sache sein müssen und sich fast ausschliesslich dem verbalen Austausch untereinander hingeben können?Verliert dann das Ganze nicht irgendwo seinen Sinn?Wird es dadurch nicht immer langweiliger für die Kinder,von der Konkurrenz durch Halloween einmal abgesehen?
Die Kerzenbeleuchtung erfordert etwas mehr Mühe im Umgang mit der Laterne,sicher.Doch das kann und sollte man den Kindern ruhig zutrauen,zumuten,ja,abverlangen.Sie können dabei nur gewinnen.
Deshalb wäre es wünschenswert,wenn mehr pädagogische Einrichtungen (einige wenige handhaben es schon so) sich dazu entschliessen könnten das "Wagnis" einzugehen und mit den Eltern eine entsprechende Abstimmung träfen.Die Anregung dazu könnte auch von einzelnen Eltern kommen,die sich mit dem Gedanken anfreunden könnten,aber ihren Kindern nicht zumuten wollen als einzige unter vielen anderen mit der Kerzenlaterne dazustehen.
Geduld und Zuspruch der Erwachsenen gehören zum Gelingen natürlich dazu.Grosseltern sind darin meistens ganz gross.

Darüber hinaus ein paar praktische Tipps: Die kleinste Sorte von Grablichtern besorgen.Aus Pappe eine Röhre mit gering grösserem Durchmesser herstellen. Die Höhe soll etwa eineinhalbfache Lichthöhe betragen.An einer Öffnung die Röhre mehrmals einschneiden,die entstandenen Füsschen nach aussen biegen und am Boden der Laterne sehr gut festkleben.Das Licht sollte etwa zu Dreiviertel in der Röhre stehen,die zum Brandschutz mit Alufolie ausgekleidet werden sollte,Grund und Rand mitbedecken.
Bei selbstgemachten Luftballonlaternen kann diese Röhre auch aus Pappmasche eingearbeitet werden.
Bei den aufklappbaren ganz leichten Laternen wird es problematischer eine sichere offene Beleuchtung einzubauen.Vielleicht hat jemand eine Idee.

Autor:

Silvia Eisold aus Lünen

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