Maigang - das ist die Bilanz der Polizei

Tausende trafen sich am Nachmittag an der Grillwiese am Cappenberger See. | Foto: Magalski
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Regen gab es zum Start, dann aber verjagte die Sonne die grauen Wolken und die Maigänger machten sich auf den Weg. Die Polizei zog am Mittwoch Bilanz.

Die Wanderung zum Cappenberger See setzte sich am Vormittag mit Verzögerung in Bewegung, das lag wohl am windigen Schmuddelwetter, doch mit der Wetterbesserung kamen auch die Maigänger. In Cappenberg am Wildpark machten die Gruppen aus Richtung Selm am Mittag Station, auf Lüner Seite traf man sich am Kriegerdenkmal an der Bergkampstraße. Das Ziel war für alle klar: Die Grillwiese hinter dem Freibad. In Spitzenzeiten feierten nach Angaben der Polizei hier rund viertausend Besucher. Der Maigang ist zwar keine offizielle Veranstaltung, dennoch kümmert sich die Stadt Lünen seit einigen Jahren um ein "Service-Paket" für die Besucher von Toilette bis Sicherheit. Das Rote Kreuz bekam mit fortschreitender Uhrzeit und steigendem Alkoholkonsum in seiner Sanitätsstation auf dem Freibad-Gelände mehr Arbeit: 45 Personen, zum größten Teil alkoholisierte Maigänger, wurden behandelt, für acht Patienten ging es ins Krankenhaus.

Sexualdelikte auf der Grillwiese

Ein Sicherheitsdienst patrouillierte wie in den vergangenen Jahren, auch die Polizei war wieder mit starken Kräften vor Ort. Körperverletzungen und Drogen-Delikte registrierten die Beamten, außerdem laufen die Ermittlungen in drei Sexualdelikten. Ein Unbekannter begrapschte im ersten Fall eine Achtzehnjährige. Die Frau meldete sich sofort mit einer detaillierten Täterbeschreibung bei der Polizei. Im Rahmen der Fahndung verhafteten Polizisten einen jungen Lüner (22) als Tatverdächtigen. Eine Sechzehnjährige aus Bergkamen war im zweiten Fall das Opfer. Ein Unbekannter hatte sie gegen ihren Willen angefasst, in diesem Fall laufen noch die Ermittlungen. Die Frage nach Leergut machte den Anfang in einem dritten Vorfall, doch als eine Siebzehnjährige dies verneinte, griff ihr der Unbekannte an die Brust und in den Schritt. Die Frau setzte sich massiv zur Wehr und schlug den Mann in die Flucht. 

Wenig Interesse an Müll-Aktion

Zivilkräfte der Polizei fanden bei einem jungen Mann eine Pistole - sie entpuppte sich als Schreckschusswaffe. Ihren Besitzer erwartet nun eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz. Beamte schrieben insgesamt neunzehn Strafanzeigen, nahmen drei Personen fest und sechs in Gewahrsam. Einen Tag nach der Mai-Party geht es nun ans Aufräumen. Die Stadtverwaltung hatte im Vorfeld versucht, mit einem neuen Müllkonzept die Jugendlichen für eine verantwortungsbewusste Müllentsorgung zu sensibilisieren, mit rund fünfzig ausgegebenen Müllsäcken stieß diese Aktion aber erstmal nur auf geringes Interesse. Die Bemühungen wolle man im nächsten Jahren optimiert fortsetzen, heißt es von der Stadt.  Der Verwaltungsvorstand, der sich am Dienstag selbst ein Bild von der Situation auf der Grillwiese machte, sammelt hierzu Eindrücke und Fakten zur Aufarbeitung in einer Arbeitsgruppe. Stadtgrün rechnet mit zwei bis drei Tagen für die Aufräumarbeiten. Immerhin: Beschädigungen von Zäunen, Bänken oder Ähnlichem sind nicht zu verbuchen, so die Stadt. 

Thema "Maigang" im Lokalkompass:
> Stadt testet neues Müll-Konzept für Maigang

Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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