PROJEKT DER MARLER BÜRGERSTIFTUNG

Straßenname: Das Erbe des Herzogs in Brassert

Das Projekt „Straßengeschichten“ der Marler Bürgerstiftung geht weiter. Im Fokus stand dieses Mal die Arenbergstraße in Brassert. Ab sofort informiert ein neues Zusatzschild die Passanten in Brassert über den adeligen Namensgeber.

Die Arenbergstraße ist benannt worden nach Prosper Ludwig von Arenberg (1785 bis 1861), seines Zeichens Herzog von Arenberg und Meppen sowie Fürst von Recklinghausen. 1803 kam der Monarch an die Regierung und war Mitbegründer des Rheinbundes, eines Staatenbundes deutscher Kleinstaaten zur Zeit Napoleons. Kaiser Napoleon jedoch ließ 1810 die Gebiete des Herzogs annektieren, womit die direkte Herrschaft Prosper Ludwigs über das Vest Recklinghausen nach nur sieben Jahren endete. Er blieb aber weiter Grundbesitzer großer Landstriche in dieser Region.

Trotz kurzer Herrschaft über Marl und die Umgebung lassen sich bis heute von ihm Spuren finden. 1848 stiftete er auf Bitten der Recklinghäuser das Grundkapital zur Errichtung eines Armenhospitals - bis heute bekannt als Prosper-Hospital.

Außerdem war er Namensgeber für die 1856 gegründete „Arenbergsche Actiengesellschaft für Bergbau- und Hüttenbetriebe“. Der Grund: Als Grundbesitzer war er Inhaber des sog. Bergregals, also der Verfügungsgewalt über die ungehobenen Bodenschätze. Sowohl die Arenberg AG als auch die Gewerkschaft Brassert gingen um 1920 in der Rheinische Stahlwerke AG auf, waren dadurch wirtschaftlich miteinander verbunden.

Projektleiter Matthias Pothmann: „Die Straßenbenennung 1952 war weniger eine Ehrung des Herzogs als vielmehr ein Symbol für die engen Wirtschaftsverbindungen im Ruhrbergbau. Diese Namen sind die letzten Überbleibsel längst vergangener Zeiten“.

Bis heute erinnern die Straßennamen der Brasserter Siedlung an den lokalen Bergbau und die engen Verbindungen der verschiedenen Zechen und Unternehmen. Die Arenbergstraße hat nun als erste Zusatzschilder bekommen, weitere werden folgen.