Tierschutzpartei prangert Grundwassergefährdung an: Verbot der Zechenflutung
Gegen alle BürgerInnenproteste: Steinkohlebergwerk in Marl - Grubenflutung am 20. Mai 2019

In Marl droht am 20. Mai 2019 eine von der Tierschutzpartei sowie der Bürgerversammlung gegen Verfüllung und Flutung der Zeche Auguste Victoria entschieden bekämpfte Katastrophe für das Grundwasser: RAG setzt die seitens der schwarz-gelben NRW-Landesregierung 2018 genehmigte Flutung der Zeche um. In den letzten Tagen wurden technische Vorbereitungen eingeleitet, ab Montag, dem 20.5. soll dann das Grubenwasser nicht mehr auf 1200 m Tiefe gehalten werden, sondern unkontrolliert ansteigen.

Trinkwassergefährdung durch PCB und weitere Giftstoffe
"Dies bedeutet konkret, dass das untertägig verbliebene PCB sowie weitere Giftstoffe vom hochsteigenden Wasser ausgespült und verströmt werden," mahnt Gabriele Etgeton, Tierschutzpartei Regionalgruppe Gelsenkirchen-Recklinghausen, Mitglied des Landesvorstandes. Die langwährenden Proteste der örtlichen Bürgerschaft, von UmweltaktivistInnen und ökologisch orientierter Ortspolitik werden seitens Landesregierung und RAG schlicht ignoriert.

Umweltgefahren durch Bergbau-Altlasten
Fluten nennen die Bergleute einen Prozess, der das Grubenwasser allmählich ansteigen lässt. Grubenwasser ist überwiegend Regenwasser, das sich hunderte Meter unter Tage in den zurückgelassenen Kammern und Hohlräumen sammelt. Durch den betriebenen Steinkohleabbau und die damit über Jahrzehnte entwickelten und optimierten Arbeitsprozesse wurde das ursprüngliche Regenwasser zunehmend mit Chemikalien, auch und vor allem dem höchst giftigen PCB, das vor allem als Hydrauliköl zum Einsatz kam, belastet bzw. vergiftet. Außerdem dienten Stollen und nutzlos gewordene Kammern als Sondermülllager. Schätzungen zufolge lagern 600 000 Tonnen Giftmüll untertage. Solange der Bergbau aktiv ist, wird das Grubenwasser abgepumpt, um die Bergleute unter Tage zu schützen. Werden Bergwerke und Lagerstätten, die nicht mehr betrieben werden,geschlossen, ist das anders. Sie werden teilweise geflutet.
"Aufgrund der veränderten Topographie des Ruhrgebiets durch die jahrhundertelange Unterhöhlung der Region hätte ein Anstieg der Grubenwassers verheerende wasserwirtschaftlich- ökologische Konsequenzen -  und der verantwortungsvolle Umgang aus dem jahrhundertelangen Raubbau ist als Ewigkeitsaufgabe zu betrachten. Die Belastung des Trinkwassers durch PCB und Dioxine wäre katastrophal.. Darüber hinaus würde das Giftgemisch aus den Bergwerken früher oder später in die Biosphäre gelangen und unsere gesamte Umwelt mannigfaltig belasten und stören," so Jörg Etgeton, Regionalgruppenleiter der Tierschutzpartei Gelsenkirchen-Recklinghausen und Mitglied des Landesvorstandes der Tierschutzpartei NRW.

Rechtfertigung der Flutung durch RAG fadenscheinig - sofortiges Verbot der Zechenflutung
Die Begründung in dem von der RAG vorgelegten Gutachten zur Rechtfertigung der Flutung ist fadenscheinig und versucht nur monetäre Interessen des Konzerns durch zu setzen. Aus diesem Grund und um verheerende Belastungen für Mensch, Tier und Umwelt zu verhindern, fordert die Tierschutzpartei NRW ein Verbot der Zechenflutung.

Protestmarsch 20. Mai 2019 17 Uhr
Zu einem Protestmarsch ruft die Bürgerversammlung für Montag, den 20. Mai 2019 als 'Tag X' auf. Treffpunkt um 17 Uhr am 'Dicken Stein' in Marl-Hüls, Römerstraße/Ecke Carl-Duisburg-Straße. Von dort soll der Protest Richtung Schacht 7 ziehen.

Autor:

Elisabeth Maria van Heesch-Orgass Tierschutz Essen aus Essen

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