"Alte Gemäuer" neu entdecken

Während des Tages des offenen Denkmals können die Denkmale oft von anderen Seiten betrachtet werden. | Foto: PR-Foto Köhring/PK
  • Während des Tages des offenen Denkmals können die Denkmale oft von anderen Seiten betrachtet werden.
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Sie sind alt, manchmal ruiniert, oft aber auch restauriert und immer ein teures „Vergnügen“: Denkmale. Am kommenden Sonntag, 8. September, sind die Pforten von neun während des Tages des Denkmales geöffnet. Zusätzlich gibt es drei Rundgänge zu Denkmalen.

Das Motto „Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?“ erinnert aber nicht nur an die Kosten, sondern auch an Geschichte und Architektur.
In Mülheim öffnen Alte Dreherei, Bismarckturm, Kloster Saarn mit Museum, Leder- und Gerbermuseum, Camera Obscura in Kooperation mit den Realschulen Broich/Stadtmitte und der Polizei Mülheim, Schloß Broich, Kulturzentrum Fünte, St. Theresia von Avila und das Tersteegenhaus.
Die Organisatoren bieten am kommenden Sonntag ein umfangreiches Programm. Viele Ehrenamtliche informieren die Besucher.
Außerdem finden zum ersten Mal Rundgänge statt, die Schüler der Realschulen
Broich und Stadtmitte erarbeitet haben.

Der erste Rundgang beginnt im ehemaligen Polizeipräsidium Mülheim, Von-Bock-Straße 50. Das Gebäude entstand zwischen 1934 und 1937. Das Gebäude ist zum ersten Mal dabei. Beachtenswert ist das zeittypische Bildfenster des Düsseldorfer Glasmalers P. Lottner im Treppenhaus.
Die Führung beginnt um 14 Uhr. Außer der Besichtigung des Polizeipräsidiums werden Altstadtfriedhof / Gräberfeld osteuropäischer Kriegsopfer und das Mahnmal des Bildhauers Gerhard Marcks für die Kriegstoten beider Weltkriege besucht.

Das Polizeigebäude ist am Tag des offenen Denkmals nur für angemeldete Rundgangteilnehmer zugänglich. Eine verbindliche Anmeldung ist dringend erforderlich und bei Dr. Jörg Schmitz, Tel. 3022605 oder via E-Mail unter joerg.schmitz@mst-mh.de möglich.

Der zweite Rundgang um 16 Uhr führt zu den den Kriegsrelikten in Speldorf. Besucht werden der Soldatenfriedhof am Uhlenhorst mit Gräbern des 1. und 2. Weltkriegs (Ehrenfriedhof). Danach geht es zu Bunker- und Lagerresten im Uhlenhorst sowie zu den Resten der Funkleitzentrale Wolfsburg. Außerdem werden Bombentrichter, Reste des Arbeitslagers der Stadtgärtnerei Duisburg, Rampenanlagen und und überwucherte Panzerstellungen im Wald gezeigt. Die Führung startet am Eingang des Ehrenfriedhofs, Am Großen Berg 22. Festes Schuhwerk ist notwendig.

Beim dritten Rundgang steht die Troost’sche Weberei im Vordergrund. Die Ursprünge des Denkmalensembles, bestehend aus Spinnerei, Kutscherhaus, Tudorhaus, Mühlteich, Fabrikkanal, Leinpfad, Schleusenbering und Park, reichen ins ausgehende 18. Jahrhundert zurück. Die akut vom Abbruch bedrohte Troost’sche Weberei (1791 gegründet) gilt als das zweit-älteste Industriedenkmal des Rheinlands. Der Rundgang beginnt um 16 Uhr am Eingang zum Thyssen-Park / Leinpfad, Nähe Franziskushaus an der Dohne 48.

Wie in den vergangenen Jahren auch ist nur ein Bruchteil der Mülheimer Denkmale zu besichtigen. „In Mülheim gibt es 897 Denkmale mit 1245 Gebäuden und und drei Denkmalbereiche (Heimaterde, Mausegatt und Kirchenhügel)“, sagt Melanie Rimpel von der Unteren Denkmalbehörde.

Mitmachen

„Im kommenden Jahr stehen Fassaden und Fenster im Vordergrund des Tages des offenen Denkmals. Wir bitten alle Eigentümer von Denkmalen, sich daran zu beteiligen“ so Rimpel. Weitere Informationen sind bei ihr unter Tel. 4556149 erhältlich.
Weitere Informationen zum Tag des offenen Denkmals sind unter http://www.muelheim-ruhr.de/cms/tag_des_offenen_denkmals_.html zu finden. Außerdem liegen Broschüren und Handzettel bei den Veranstaltern, der Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST), Synagogenplatz, der VHS, den Büchereien und in den Mülheimer Museen aus.

Das Programm in der Übersicht

 Das historisches Museum im Schloß Broich, Am Schloß Broich 28-32, ist von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Um 11, 15 und 16 Uhr finden kostenfreie Führungen durch Nieder- und Hochschloss durch Mitglieder des Geschichtsvereins statt. Der Geschichtsverein stellt den Palas mit dem Rittersaal und den Tecklenburger Kammern vor, in denen sich ehemals die Schlosskapelle befand, und deren Vorraum von einem Bündelpfeiler beherrscht wird. Abgeschlossen wird der Rundgang mit einem Ausblick auf die Stadt und die Ausgrabungszone.
 Der Tag in der Camera Obscura mit dem Museum zur Vorgeschichte des Films, Am Schloß Broich 42, beginnt um 10 Uhr. Dr. Jörg Schmitz hält einen Lichtbildvortrag zum Thema „Unbequeme Denkmäler – von der damnatio memoriae zum aktuellen Umgang mit Baudenkmälern”. Der Eintritt zum Museum ist frei.
 Die „Alte Dreherei“, Am Schloß Broich 50, ist von 11 bis 15 Uhr geöffnet. Die kostenlosen Führungen zur Geschichte der Alten Dreherei beginnen um 11.30 und 13.30 Uhr.
 Das Kloster Saarn, Klosterstraße 55, kann von 12 bis etwa 16 Uhr besichtigt werden. Die Führung „Vom Wert eines Denkmals” startet um 14 Uhr am Museumsshop. Der Eintritt beträgt 2,50 Euro.
 Das Kulturzentrum Fünte, Gracht 209, öffnet seine Tor von 13 bis 19 Uhr. Die historischen Führungen finden um 14.15 und 17 Uhr statt.
 Das Tersteegenhaus an der Teinerstraße 1 (Altstadt) kann von 10 bis 17 Uhr besucht werden. Die kostenfreien Führungen von Heinz Hohensee beginnen um 11 und 15 Uhr. Das Rahmenprogramm „Wo mein Herz zuhause ist“ startet ab 14.30 Uhr. Um 15 Uhr beginnt die Präsentation „Museum im Koffer“ mit Brigitte Block, die ihren Koffer zum Thema „Wo mein Herz zuhause ist“ vorstellt. Kaffee und Kuchen bietet der Förderverein an.
 Von 11 bis 17 Uhr kann der Bismarckturm, Bismarckstraße 22, besichtigt werden. Die kostenfreien Führungen zur Geschichte des Turmes finden zu jeder vollen Stunde statt.
 Die Kirche St. Theresia von Avila in Selbeck, Karl-Forst-Straße, ist von 12 bis 17.30 Uhr für die Besucher geöffnet. Um 12 Uhr führen Karl-Gerhard Kluitmann und um 15 Uhr Christof Rumbaum einen kostenfreien Rundgang durch.
Das Leder- und Gerbermuseum, Düsseldorfer Straße 269, ist von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Die kostenfreie Führung „Leder IndustrieKultur” startet um 14 Uhr im Foyer.

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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