Aus der Reihe getanzt: Belkis Ayón
Spannende Eindrücke bei der Exkursion des Mülheimer Kunstvereins KKRR ins Ludwig-Forum Aachen

Überblicksausstellung von Belkis Ayón (Havanna, Kuba, 1967-1999) im Ludwig Forum, Aachen | Foto: Mülheimer Kunstverein und Kunstförderverein KKRR
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Nach der erfolgreichen Kunstfahrt des aktiven Mülheimer Kunstvereins und Kunstfördervereins Rhein-Ruhr - KKRR in dieVermeer Ausstellung Amsterdam stand an diesem Wochende ein Kontrastprogramm in Aachen mit Arbeiten aus der Sammlung von Peter Ludwig auf dem Jahresplan.

Überblicksausstellung von Belkis Ayón (Havanna, Kuba, 1967-1999) im Ludwig Forum, Aachen | Foto: Mülheimer Kunstverein und Kunstförderverein KKRR
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Mit umfangreichem Begleitmaterial und spannenden Erläuterungen wurde in die Welt der Künstlerin Belkis Ayón eingeführt - hier ein Auszug:

Mit Ya Estamos Aqui (Spanisch für: Wir Sind Schon Hier) präsentiert das Ludwig Forum Aachen die erste Überblicksausstellung von Belkis Ayón (Havanna, Kuba, 1967-1999) im deutschsprachigen Raum. Anhand einer Auswahl von rund siebzig Arbeiten, die im Zeitraum von Mitte der 1980er bis Ende der 1990er Jahre entstanden sind, werden wesentliche Schaffensperioden der Künstlerin - die sich im Alter von 32 Jahren das Leben nahm - vorgestellt. 

Dokumentation eines Geheimbundes?

Überblicksausstellung von Belkis Ayón (Havanna, Kuba, 1967-1999) im Ludwig Forum, Aachen | Foto: Mülheimer Kunstverein und Kunstförderverein KKRR
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Die Figuren, Symbole und Rituale ihrer Collagrafien sind allesamt dem ausschließlich Männern vorbehaltenen afro-kubanischen Geheimbund Abakuá entlehnt, mit dem sich Ayón Zeit ihres Lebens intensiv beschäftigte.
Vorstellungen von Synkretismus, also von der Verschmelzung verschiedener Glaubenssysteme, Fragen zu Gleichberechtigung sowie zu hierarchischen Machtstrukturen, führt sie in ihren persönlichen Bearbeitungen der Abakuá-Mythologien zusammen. Für ihre aktualisierten Darstellungen des Mythos nutzte sie das Verfahren der Collagrafie - eine Drucktechnik, bei der collagierte und strukturierte Materialien in mühevoller Kleinarbeit auf eine Kartonmatrize geschichtet werden. Ayón hatte die Collagrafie bereits während ihres Studiums in der Academie Nacional de Bellas Artes San Alejandro für sich entdeckt und im Zuge ihrer kurzen Karriere mit großer Präzision zur Meisterschaft entwickelt.

Die Ausstellung führt die Besucher*innen von den frühen, zum Teil noch farbigen Arbeiten aus der Studienzeit (1982-1991) der Künstlerin, über die mehrteilige, 1995 für eine Ausstellung im nahe Aachen gelegenen Breinig gefertigte Serie Via Crucis (Kreuzwegstationen), zu den verstärkt raum-bezogenen und abstrakter gehaltenen Collagrafien der zweiten Hälfte der 90er Jahre. Ausgehend von neunzehn Drucken und drei Matrizen aus den frühen 1990er Jahren, die Teil der Sammlung Ludwig sind, wird die Ausstellung durch Leihgaben aus dem Nachlass von Belkis Ayón sowie eine Auswahl von Ephemera und Archivmaterialien erweitert. Belkis Ayón befragte, wie sie selbst sagte, immerzu „das Menschliche, das flüchtige Gefühl, das Spirituelle" - Themen, die mit Ya Estamos Aquí nun einem breiten Publikum eröffnet werden.

Die Schau wurde kuratiert von Eva Birkenstock und Annette Lager zusammen mit der Assistenzkuratorin Ana Sophie Salazar.

Der Ausklang des Tages erfolgte dann in Köln am Rhein, nach einem Besuch der Hommage-Ausstellung der Kunstsammlerin Renate Grube im Museum Ludwig in Köln.

Über den Mülheimer Kunstverein KKRR

Der Mülheimer Kunstverein KKRR ist ein noch junger Verein für zeitgenössische Kunst in Mülheim an der Ruhr, einer Stadt im Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Der Verein wurde 2012 gegründet und hat seitdem eine Vielzahl von Ausstellungen, Veranstaltungen und Projekten organisiert, um zeitgenössische Kunst einem breiten Publikum zugänglich zu machen und die regionale Kunstszene zu fördern.

Rosa getüncht ist das "Haus des Mülheimer Kunstvereins" Delle Nr. 54-60 in derKunststadt Mülheim an der Ruhr | Foto: Herbert Meister
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Der Mülheimer Kunstverein KKRR betreibt eine eigene Ausstellungshalle, in der regelmäßig wechselnde Ausstellungen von zeitgenössischen Künstlern und Künstlerinnen gezeigt werden. Der Schwerpunkt des Vereins liegt auf der Förderung von aufstrebenden Künstlern und Künstlerinnen aus der Region, aber auch internationale Künstler und Künstlerinnen werden präsentiert. Der Kunstverein veranstaltet auch Vorträge, Diskussionen und Workshops, um ein breites Publikum für zeitgenössische Kunst zu begeistern und zum Austausch anzuregen.

Die Geschäftsstelle des Vereins befindet sich in der Stadtmitte am Innenstadtpark Ruhranlage auf dem Gelände des Kulturortes Villa Artis.  Hier starten auch die mittlerweile über 100 Kunstfahrten des aktiven Mülheimer Vereines.

Autor:

Alexander Ivo Franz aus Mülheim an der Ruhr

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