Vorfreude auf das Haus der Stadtgeschichte

Dr. Kai Rawe, Stadtarchiv, und Bärbel Frensch-Endreß, Musikschule, freuen sich schon auf das neue Domizil. | Foto: Jiri Kollmann
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Sie albern, lachen und scherzen - Stadtarchivleiter Dr. Kai Rawe und Musikschulleiterin Bärbel Frensch-Endreß (Foto) war die Vorfreude bei der Grundsteinlegung zum neuen Haus der Stadtgeschichte anzumerken. Nach den Sommerferien 2011 sollen ihre beiden Einrichtungen hier einziehen.
Ihr neues Domizil ist geschichtsträchtig: als alte Augenklinik kennt es praktisch jeder Mülheimer. Das historische Gebäude, im Besitz der Leonhard-Stinnes-Stiftung, hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich, stand die letzten fünf Jahre gar leer. Dementsprechend groß ist der Sanierungsaufwand.
10,2 Millionen Euro kostet der Umbau der alten Augenklinik zum Haus der Stadtgeschichte, der komplett durch die Stiftung finanziert wird. Die Stadt wird das Gebäude anmieten. Am Mittwoch wurde in dem entkernten Rohbau Grundsteinlegung gefeiert.
Das Budget ist nicht groß angesichts der Probleme, die im Laufe der Sanierung des knapp 100 Jahre alten Gebäudes zutage gekommen sind. „Es wird eng, aber wir werden auskommen. Wir strengen uns sehr an“, betont Frank Buchwald, Leiter des ImmobilienService. So fand man einen Brunnen, der verfüllt werden musste, Schadstoffe, morsche Decken, die durch 60 Tonnen Stahlträger gestützt oder gar ersetzt werden mussten.
Diese Arbeiten sind zum größten Teil abgeschlossen, der Bau entkernt. „Jetzt fangen wir langsam wieder an, neu aufzubauen“, erklärt Buchwald. Um die Historie des Gebäudes hervorzuheben, wurden alte Fensternischen wieder geöffnet, erhaltener Stuck und Portale wieder aufgearbeitet und alles von historischem Wert aufbewahrt, um es wieder auszustellen.
Die Mitarbeiter der beiden Einrichtungen fiebern der geplanten Fertigstellung im Sommer 2011 besonders entgegen. „Damit werden wir Bestände, die bisher ausgelagert waren, ins Haus holen können und den Besuchern zugänglich machen können“, freut sich Dr. Kai Rawe, Leiter des Stadtarchives. 1200 laufende Archivmeter sind im alten Domizil an der Aktienstraße 85, der ehemaligen Schule an der Cleveschen Straße, gelagert; im neuen Haus wird es ein Vielfaches mehr sein. Neben Archivräumen und Lesesaal wird es zusätzliche Seminarräume geben, in denen zum Beispiel Schulklassen arbeiten oder Veranstaltungen durchgeführt werden können.
Praktisch Tür an die Tür wird die Musikschule untergebracht, die seit 40 Jahren Am Dudel sitzt, aber auch aus allen Nähten platzt. So haben sich die Schülerzahlen in den vergangenen zehn Jahren von 1500 auf rund 3500 mehr als verdoppelt. „Seit 2006 arbeiten wir an der Raumplanung mit“, erklärt Leiterin Bärbel Frensch-Endreß. Denn die Nähe der beiden Einrichtungen stellt besondere Anforderungen zum Beispiel an die Akkustik.Frensch-Endreß freut sich vor allem, dass dann auch die behinderten Schüler alle Räume barrierefrei erreichen können.
Das Haus erhält an der Straßenfront einen flachen Anbau mit einem Saal für Konzerte und Ausstellungen sowie dem Eingangsbereich. Hier ist auf einer Empore ein Café geplant sowie ein Zugang zum Garten. Auzüge bringen die Besucher in alle Etagen.
Die beiden Gebäude, in denen die Einrichtungen bisher untergebracht waren, will die Stadt verkaufen.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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