Restaurants müssen eher schließen - Spielplätze und viele Geschäfte zu
Zahl der Tests steigt deutlich an

Am Dienstagmorgen vermeldete die Stadt bei ihrer täglichen morgendlichen Bilanz 16 Corona-Infizierte Mülheimer und 245 Bürger, die sich in Quarantäne befinden. Die Zahlen steigen kontinuierlich an, ebenso die Anzahl der Tests.

Während an den ersten Tagen noch rund 20 Mülheimer zum Test im Diagnosezentrum in Saarn erschienen, so stieg die Zahl schnell auf 50 bis 60 Tests, am Montagmorgen waren es knapp 200. An diesem Tag wurden zwischenzeitlich auch die Testkits knapp. "Am Montag waren über 200 Leute nach Saarn gekommen sind, darunter auch solche, die keine Überweisung hatten", erklärt Stadtsprecher Volker Wiebels. Er weist daraufhin, dass man nie ohne Überweisung und vorheriger telefonischer Anmeldung zum Diagnosezentrum kommen sollte. Am Dienstag aber, so Wiebels, waren wieder ausreichend Testkits vorhanden.

"Frank Pisani, der Leiter des Amtes für Infektionsschutz, arbeitet daran, die Kapazitäten des Zentrums den Entwicklungen anzupassen." Zur Zeit arbeiten dort fünf bis sechs Mitarbeiter des Gesundheitsamtes und jeweils ein Arzt während der Öffnungszeiten. Sechs Zimmer stehen zur Verfügung, in denen die Abstriche gemacht werden können.

Arztpraxis geschlossen

Eine Arztpraxis in der Stadtmitte musste inzwischen schließen, weil der Arzt positiv getestet wurde. "Acht Mitarbeiter der Verwaltung waren am Wochenenende stundenlang damit beschäftigt, 130 Kontaktpersonen des Arztes zu informieren", weiß Wiebels. In einem Seniorenheim hat es in einer Abteilung ebenfalls einen positiven Test gegeben.

In der Stadt selber ist die Anspannung unter den Menschen zu spüren. Auf der einen Seite ist die Fußgängerzone bei dem schönen Wetter voll - aber nicht mit der nötigen Distanz, den empfohlenen Sicherheitsabstandes von zwei Metern. Auf der anderen Seite hustet eine junge Frau in ihren Ärmel - und wird gleich böse von einer anderen Frau angeschaut, die sie gerade überholt.

Weitere Einschränkungen Dienstag erlassen

Die vollen Städte und Spielplätze sieht man überall in diesen Tagen. Und deshalb lässt die nächste Einschränkung nicht lange auf sich warten. Nachdem NRW-Ministerpräsident Laschet am Sonntag verkündet hatte, dass das öffentliche Leben weitestgehend heruntergefahren werden soll, legte er am Dienstag nach. Die Stadt reagierte jeweils mit einer Allgemeinverfügung, mit der die Landeserlasse umgesetzt werden. Nun werden ab Mittwoch auch Spiel- und Bolzplätze geschlossen, Restaurants müssen ab 15 Uhr schließen.

Viele Geschäfte müssen schließen

Ebenfalls verschärft wird die Situation für den Einzelhandel. Alle Geschäfte bis auf bestimmte Ausnahmen müssen schließen. Offen bleiben dürfen der Einzelhandel für Lebensmittel (einschließlich Bäckereien), Wochenmärkte, Getränkemärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Tankstellen, Banken und Sparkassen, Poststellen, Frisöre, Reinigungen, Abhol- und Lieferdienste (auch Getränke und Speisen), Waschsalons, Zeitungsverkauf, Bau- Gartenbau und Tierbedarfsmärkte und der Großhandel.

Allerdings müssen sie sich an Auflagen halten. In den Geschäftsräumen darf die maximale Anzahl von Personen gleichzeitig nur ein Zehntel der Bewegungsfläche betragen (Beispiel: 500 qm/50 Personen).  Es muss ausreichend Personal vorhanden sein, so dass sichergestellt ist, dass sich an den Kassen keine Warteschlangen bilden können. Es ist zwischen den Kunden ein Mindestabstand von mindestens zwei Metern zu gewährleisten. Alle glatten Flächen sind regelmäßig zu desinfizieren.

Dienstleister und Handwerker können Ihrer Tätigkeit weiter nachgehen.  Alle Einrichtungen des Gesundheitswesens bleiben unter Beachtung der gestiegenen hygienischen Anforderungen geöffnet.

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Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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