Greenpeace bei Menschenkette in Paris - Zwei Jahre nach Fukushima-Katastrophe

Aktivisten von Greenpeace Mülheim-Oberhausen in Paris
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Zwei Jahre nach der Katastrophe im japanischen Fukushima demonstrierten am Samstag, 9.3.2013 tausende Menschen in Deutschland und Frankreich gegen die weitere Nutzung von Atomkraft. Mehrere Aktivisten von Greenpeace Mülheim-Oberhausen waren zur großen Demonstration nach Paris gefahren und haben sich dort an der Menschenkette beteiligt, die rund 20.000 Demonstranten quer durch die französische Hauptstadt gebildet hatten.

Da atomare Strahlung nicht an Landesgrenzen Halt macht, geht von zahlreichen französischen Atommeilern eine große Gefahr auch für Deutschland aus. „Daher war es uns wichtig, mit unserer Fahrt nach Paris dort ein Zeichen zu setzen, damit die Regierung in Paris endlich umsteuert und den Weg raus aus der Atomkraft einschlägt“, erläutert Kerstin Depiereux von Greenpeace Mülheim-Oberhausen ihre Motivation, den weiten Weg in die französische Hauptstadt zu machen. „Die französische Atompolitik geht eben nicht nur die Franzosen etwas an, sondern uns alle, auch hier im Ruhrgebiet“, sieht Depiereux gute Gründe, die französische Anti-Atom-Bewegung tatkräftig zu unterstützen. Diese Unterstützung wurde in Paris sehr positiv aufgenommen. Die Aktivisten von Greenpeace wurden unter anderem sogar von Journalisten zweier Tageszeitungen interviewt.

Die meisten französischen Atomkraftwerke sind alt und störanfällig und müssen daher schnellstens abgeschaltet werden. Nicht nur die Reaktoren, die in unmittelbarer Nähe zur Deutsch-französischen Grenze stehen, stellen eine große Gefahr für die Gesundheit dar. Auch die weiter im Landesinneren liegenden Atomanlagen sind für die Menschen in Frankreich und Deutschland eine ständige Quelle für Strahlungsschäden.

Greenpeace fordert den sofortigen Ausstieg aus der Atomkraft, um das Risiko eines atomaren Unfalls zu reduzieren und auch, um die noch immer völlig ungelöste Frage der Endlagerung des Atommülls nicht noch weiter wachsen zu lassen.
Die hochradioaktiven Abfälle müssen für eine Million Jahre sicher aufbewahrt werden. Zum Vergleich: den Menschen gibt es gerade einmal rund 200.000 Jahre! Der wachsende Berg an Müll aus Atomkraftwerken stellt also für eine unglaublich lange Zeitspanne eine Bedrohung für alles höhere Leben auf der Erde da. Rund 30.000 Generationen müssen diesen Atommüll sicher verwahren, um sich nicht tödlich zu vergiften oder an Strahlungsfolgen wie z.B. Krebs zu erkranken.

Zudem sind Betreiber und auch Hersteller von Atomkraftwerken im Falle eines Unfalls weitgehend von der Haftung befreit. Was dies bedeutet, erlebt derzeit die Bevölkerung rund um das havarierte Atomkraftwerk in Fukushima. Mit einer Gedenkminute erinnerten die Demonstranten in Paris daran, dass sich in Fukushima tagtäglich wahre Tragödien abspielen, weil die Menschen, denen Haus und Hof genommen wurde, noch nicht einmal halbwegs angemessen entschädigt werden.

Betreiber von Atomkraftwerken kassieren von Stromkunden Geld, stehen aber nicht für entstehende Schäden gerade. Das Risiko, sowohl gesundheitlich, wie auch finanziell Schaden zu nehmen, trägt alleine die Bevölkerung.

Aktivisten von Greenpeace Mülheim-Oberhausen in Paris
Aktivisten von Greenpeace Mülheim-Oberhausen in Paris
Autor:

Stefan Bluemer aus Mülheim an der Ruhr

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