Bildung
Immer mehr Mülheimer Schüler streben das Abitur an

Foto: PR-Fotografie Köhring
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Wenngleich die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr minimal gestiegen sind, bestätigt sich auch in Mülheim der Trend, dass immer weniger Schüler von der Haupt-, Real- oder Gesamtschule direkt in eine betriebliche Ausbildung wechseln. Die meisten streben einen höheren Abschluss an.

von Ruhrtext

Dies geht es aus dem am Donnerstag veröffentlichten Bildungsreport hervor. Glücklich sind die Verantwortlichen darüber, dass nur wenige Schulabgänger ohne Anschluss bleiben.
"Es gibt keine Sackgasse mehr", sagt Brita Russack vom Bildungsbüro. Das liege zum einen daran, dass die Betriebe heute wesentlich aktiver Nachwuchs rekrutieren und zum anderen an der erheblich gestiegenen Zahl der Möglichkeiten, auf die junge Menschen heute auf der Schwelle zwischen Schul- und Berufsleben zurückgreifen können. Nicht umsonst ist dem Report eine DIN-A-Seiten-hohe Übersicht mit 32 verschiedenen Anschlussmöglichkeiten beigelegt. 
Ohnehin hat sich nicht nur Mülheim spätestens seit 2012 auf die Fahne geschrieben, keinen Schüler auf der Strecke zu lassen. "Kein Abschluss ohne Anschluss" heißt das Programm Landes. "Das wurde anfangs vielleicht noch belächelt und als zusätzliche Belastung empfunden, mittlerweile hat es sich aber bewährt und den Schulen ist sehr daran gelegen, das zu unterstützen", weiß Schuldezernent Marc Buchholz. 

Seit 2007 Lehrerbefragung zu Abschlüssen 

Zu diesem Zweck werden seit 2007 die Abschlüsse und Perspektiven der Zehntklässler sowie der Absolventen der Berufskollegs durch eine große Lehrerbefragung erhoben. "Damals haben wir mit einer Exceltabelle angefangen", erinnert sich Brita Russack. Mittlerweile ist die Erhebung von der Bezirksregierung verpflichtend vorgeschrieben. 
Nicht nur formell hat sich Einiges geändert, sondern auch inhaltlich. "Am Anfang war die Jugendarbeitslosigkeit noch ein großes Thema", erklärt die Leiterin der Koordinierungsstelle Bildung. Nach dem Schuljahr 2017/2018 krankte es eher an der Übergangsquote in eine Ausbildung. Hier stehen die Hauptschulen mit 34,7 Prozent noch am besten da, an den Real- (10,9 Prozent) und Gesamtschulen (12,4) sind die Zahlen deutlich geringer. Im Vergleich zum Jahr davor sind sie allerdings an allen drei Schulformen leicht gestiegen.

Abitur wird meist angestrebt

Das Abitur ist - das ist längst kein Geheimnis mehr - immer mehr im Fokus. Der Besuch der gymnasialen Oberstufe ist für die Real- und Gesamtschüler die häufigste Anschlusslösung. Eine hohe Abbruchquote stellen die Mülheimer Bildungsexperten dabei nicht fest. Bemerkenswert ist, dass von 898 erfassten Haupt-, Real- und Gesamtschülern nur zwei ohne Anschluss im Bericht auftauchen. Auch alle 63 Seiteneinsteiger (in der Regel gleichzusetzen mit Zugewanderten) fanden eine Anschlussmöglichkeit im deutschen Bildungssystem oder auf dem Arbeitsmarkt. 
Eine nennenswerte Zahl an Schülern ohne Anschluss (44) gibt es ohnehin nur bei den Absolventen des Berufskollegs. Dennoch wird die Schulform zunehmend wichtiger als Zwischenstufe zwischen allgemeinbildender Schule und dem Beruf. Aufgrund der gestiegenen Möglichkeiten ist es längst mehr als eine Warteschleife. Das U25-Haus unterstützt vor Ort als Vermittler. Zudem verspricht Dezernent Buchholz, die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit zu intensivieren. "Es braucht aber noch zusätzliche Schulsozialarbeiter", wünscht sich Brita Russack. Dadurch könnte vielleicht auch die weiter gestiegene Zahl der Fehlstunden bekämpft werden. 
Unter dem Strich zieht der Dezernent ein positives Fazit des Reports. "Bei Übergängen und Abschlüssen sind wir erfolgreich. Ein Bildungsniveau ist durchaus erkennbar."

Foto: PR-Fotografie Köhring
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Autor:

Marcel Dronia aus Mülheim an der Ruhr

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