Warnstreik legt Mülheim lahm - Aktualisierung 14.15 Uhr

Bereits vor der großen Kundgebung auf dem Kurt-Schumacher-Platz lief in Mülheim nur noch wenig. Aus allen Richtungen zogen die verdi-Mitglieder in Richtung Innenstadt, um an der zentralen Kundgebung um 10.15 Uhr teilzunehmen.

Auf der Eppinghofer Straße staute sich der Verkehr am Morgen in Richtung Stadtmitte bereits ab der Aktienstraße. Die Anzahl der Fahrräder auf den Schulhöfen ist sprunghaft gestiegen.

Aktualisierung 10.45 Uhr Demozug zur MVG

Derzeit ziehen rund 800 Teilnehmer des Warnstreiks über die Leineweberstraße und Schloßbrücke in Richtung MVG.

Aktualisierung 11.14 Uhr - verdi fordert bessere Bedingungen

Der Klang der Trillerpfeifen hallt weit in die Stadt hinein. „Rund 800 verdi-Mitglieder sind hier.“ Das schätzt verdi-Gerwerkschaftssekretärin Anne Conrads während der zentralen Kundgebung auf dem Kurt-Schumacher-Platz heute Morgen. Die Stimmung ist gut. Immer wieder gibt es Beifall, wenn die Mitglieder der einzelnen Bereiche die Forderung nach besseren Bedingungen im öffentlichen Dienst an Hand von Beispielen untermauern.

„Ihr stellt die Daseinsvorsorge sicher“, ruft Conrads den Mitgliedern zu. Die Forderung nach 3,5 Prozent mehr Lohn, 100 Euro Sockelbeitrag und 30 Tage Urlaub für alle sei gerechtfertigt. Außerdem fordert die Gewerkschaftssekretärin für den Fachbereich Gemeinde 100 Euro mehr Vergütung für die Azubis. Auch deren unbefristete Übernahme nach der Ausbildung sei Teil der verdi-Forderungen an die Arbeitgeber. „Die befristete Beschäftigung ist in den vergangenen Jahren von 20 auf 40 Prozent gestiegen“, kritisiert Conrads. Damit müsse Schluß sein.

Werden die Forderungen nicht erfüllt, dann drohe dem öffentlich Dienst eine weitere Abkopplungvon der Lohnentwicklung gegenüber der freien Wirtschaft. Bereits jetzt schauten sich die jungen Leute die Gehaltstabellen sehr genau an. Wer zukunftsfähig sein will, dürfe die Jugend nicht durch Niedrigöhne abschrecken.

„Liebe Bürger, wenn Sie sauer sind, dass die Busse nicht fahren oder die Kita zu sind, dann rufen Sie bei der Stadt Mülheim als Arbeitgeber an. Die wertschätzen unsere Arbeit nicht ausreichend“, klagt Conrads. Angesichts der sprudelnden Steuereinnahmen sei es wenig verständlich, die verdi-Forderungen abzulehnen. „Es sind die Politiker, die für gerechte Steuereinnahmen und deren Verteilung sorgen müssen.“ Sollten die Arbeitgeber bei der nächsten Verhandlungsrunde nicht auf verdi zukommen, „treffen wir uns hier wieder“, kündigte Conrads an.

Aktualisierung 14.15 - Friedliche Kundgebung

„Der Streik führte in den frühen Morgenstunden zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen vor allem rund um die Innenstadt“, sagt Polizeisprecher Marco Ueberbach. Besonders die hohe Anzahl an Fahrradfahrern sei auffällig gewesen. „Die Kundgebung in der Innenstadt ist friedlich und ohne Probleme verlaufen“, erklärt Ueberbach.

Dieser Beitrag wird heute laufend aktualisiert, sobald es neue Informationen gibt.

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Fotos (53): PR-Fotografie Köhring/Pia Kamps, Foto (1): Joshua Belack