Kinder und Jugendliche
Was können wir aus der Krise lernen?

Tipps für die Krise: Die Schulpsychologinnen Jasmin Moning, Dr. Nina Schöneck, der Pädagoge Prof. Dr. Harald Karutz, die Pädagogin Merit Tinla, der Psychotherapeut Dr. Thomas Dahm und die Diakonin Iris Schmidt auf der Terrasse der Evangelischen Familienbildungsstätte am Scharpenberg. | Foto: Thomas Emons
  • Tipps für die Krise: Die Schulpsychologinnen Jasmin Moning, Dr. Nina Schöneck, der Pädagoge Prof. Dr. Harald Karutz, die Pädagogin Merit Tinla, der Psychotherapeut Dr. Thomas Dahm und die Diakonin Iris Schmidt auf der Terrasse der Evangelischen Familienbildungsstätte am Scharpenberg.
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Kinder sind die großen Verlierer der Krise, weil ihnen die Lebenserfahrung der Erwachsenen fehlt, um Krisen einordnen und relativieren zu können und weil sie der krisenbedingte Verlust von Alltagsnormalität in ihrer Persönlichkeitsentwicklung besonders hart trifft. Sie brauchen deshalb in Zeiten der Pandemie und des Krieges die besondere Aufmerksamkeit und Zuwendung der Erwachsenen, auch der Erwachsenen, die politische Entscheidungen treffen und Strukturen schaffen müssen.

Das war das zentrale Ergebnis einer Informationsveranstaltung, zu der die Pädagogen Harald Karutz und Merit Tinla in die Evangelischen Familienbildungsstätte am Scharpenberg eingeladen hatten. Zusammen mit den beiden Schulpsychologinnen Nina Schöneck und Jasmin Moning diskutierten sie mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern darüber, was Kinder und Jugendliche in der anhaltenden Dauerkrise zwischen Corona und Krieg stärken kann.

Was stärkt Kinder in der Krise?

Pädagogen, Eltern und Bezirksschülersprecher Samuel Bielak trugen mit den Referenten und Referentinnen des anregenden und informativen Abends hilfreiche Handlungsstrategien zusammen. Zu den Ergebnissen des Gedankenaustausches gehörten unter anderem diese Erkenntnisse:

Eltern sollten Nachrichten über Krieg und Corona altersgerecht dosieren und mit ihren Kindern offen besprechen.
Familienaktivitäten, wie gemeinsames Kochen, Spielen, Vorlesen, Spiel, Sport und Ausflüge schaffen in der Krise wichtige Auszeiten der Normalität.

In den Schulen bräuchte es mehr Zeit und Geduld und weniger Leistungs- und Zeitdruck. Dort müsste mit mehr Pädagogen in kleineren Klassen gelernt und gelehrt werden. Für die Integration der Flüchtlingskinder bedarf es einer größeren Zahl von sprachkundigen Assistenzkräften.
Eltern sollten sich frühzeitig fachkundige Hilfe holen, wenn sie bei ihren Kindern psychische Probleme feststellen und dabei die Lotsen-Funktion der Schulsozialarbeiter und der schulpsychologischen Beratungsstelle an der Heinrich-Melzer-Straße 1 nutzen.

Für unsere demokratische Gesellschaft, darauf wiesen Harald Karutz und Samuel Bielak besonders nachdrücklich hin, sei für Kinder und Jugendliche die Erfahrung, dass ihre Belange politisch ernst genommen und im politischen Handeln berücksichtigt würden, um ihr Vertrauen in die Demokratie nicht nachhaltig zu schwächen und damit langfristig Politik- und Parteienverdrossenheit zu erzeugen

Die Informationsreihe "Mülheim: Gemeinsam stark: Leben, lernen und helfen in der Krise " geht weiter!

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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