Tierschutz
Zu viel Elend auf den Straßen..

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Tierschutz ist nicht immer schön, sagte mir einst meine Tierärztin, als ich einen FIV positiven Kater aus Kroatien mit nach Deutschland brachte.
Den wollten wir eigentlich nur medizinisch versorgen lassen. Er war mit mehreren Katzen zusammen auf den Straßen in Novigrad/ Istrien unterwegs und wartete jeden Abend unter einem geparkten Auto in der Altstadt von Novigrad auf etwas Futter, was ihm und seiner Katzenfamilie gelegentlich bereitgestellt wurde.

Eine Anwohnerin sammelte Lebensmittelreste, um die Katzen vor ihrem Haus zumindest nicht ganz so hungrig ihr Dasein fristen zu lassen..
Einen Kater hatte sie schon in ihr kleines Zuhause geholt, für die anderen reichten ihre Möglichkeiten jedoch nicht.
Wir verbrachten bereits seit über 10 Jahren mehrmals im Jahr unseren Urlaub im schönen Novigrad und fütterten jeden Morgen und jeden Abend sämtliche Straßenkatzen.
So kamen wir auch in 2020 zu einer Kolonie, bestehend aus etwa 8 Katzen, die teilweise sehr krank waren. 
"Tom", so nannten wir einen der Kater, der etwas zutraulicher war und sich streicheln ließ.
Also ging es kurzerhand zur Sache. Mit einer von der Tierhilfe Novigrad geliehenen Tansportbox ging es dann mit " Tom" zum Tierarzt. Er hatte Infektionen, die mit Antibiotika behandelt werden mussten, zudem durfte Tom nicht wieder zurück in die Kolonie.
Er war FIV-Positiv getestet.
Dieser Virus kann durch Bisse (Revierkämpfe etc.) auf andere Katzen übertragen werden. Er sollte also eingeschläfert werden, falls wir ihn nicht mitnehmen wollen, sagte uns der Tierarzt in Umag.

Das war eine schlechte Option, denn Tiere mit diesem Virus stecken beim friedlichen Zusammenleben keine anderen Tiere an und können ein ganz normales Alter erreichen, falls bei Infektionen eine medizinische Versorgung gewährleistet ist.
Wir nahmen Tom mit, zu unseren bereits  vorhandenen zwei Katzen, was sich als völlig problemlos erwiesen hat.
Er lebt bis jetzt mit drei weiteren Katzen in unserem Haushalt und erfreut sich bester Gesundheit.
Alle Katzen sind aus dem Tierschutz/bzw. von der Straße, sind äußerst dankbar und unkompliziert.

Da wir sehr gerne reisen, sind wir auf die Versorgung unserer Katzen angewiesen und haben mit unserer Mieterin auch eine liebevolle Versorgung unserer Katzen gefunden.

Das Elend ist inzwischen auch in Deutschland sehr groß. Es gibt immer mehr Streunerkatzen, die auf Halden und in Industriegebieten leben. Oft nicht kastriert, vermehren sie sich extrem.
Auch viele verantwortungslose Katzenbesitzer lassen ihre Tiere nicht kastrieren, setzen ihre Tiere aus oder kümmern sich kaum um ihre Tiere.

Bitte bedenkt, die Katzen haben nur uns. Sie alleine können sich nicht ausreichend versorgen.
Rassekatzen sind zwar nett anzusehen, aber oft überzüchtet und anfälliger für Krankheiten. 
Einige Rassen sind Qualzuchten, wo die Ohren, die Augen, die Hautfalten zu schmerzhaften Entzündungen neigen.
Gedanken vor der Anschaffung retten vielleicht den einen oder anderen Streuner...aus den Tötungsstationen oder von der Straße.

In Deutschland erreicht die Katzenpopulation durch unkastrierte und ausgesetzte Tiere bereits einen nie dagewesenen Höchststand an Streunern, die Hunger und Krankheiten erleiden.

BITTE LASST EURE FREIGÄNGER UND WOHNUNGSKATZEN RECHTZEITIG KASTRIEREN!

Überlegt die Anschaffung gut. Denn viele Katzen in einem Haushalt können Probleme verursachen!
Jede 2. Katze hat im Laufe ihres Lebens FORL. Eine Autoimmunerkrankung, die die Entfernung aller oder einzelner Zähne erfordert. 
Nach der aktuellen GOT sind das bei allen betroffenen Zahnwurzeln oft über tausend Euro Behandlungskosten, die nicht jede Tierkrankenversicherung übernimmt.

Ein Tier ist kein Wegwerfprodukt, oder ein ausrangiertes Kleidungsstück.
Gebt den Tieren eine Chance, die bisher keine hatten.
Vielleicht wird es dann irgendwann ein bisschen besser..

Autor:

Sandra Wenzel aus Mülheim an der Ruhr

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