Warum sich Saadia Ibaoune als Familienfreundin engagiert

Saadia Ibaoune (30) und ihre dreijährige Tochter Oumayma (Foto Emons)
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Im Rahmen unserer Reihe "Menschen im Ehrenamt" in Kooperation mit dem Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) stellen wir diesmal Saadia Ibaoune vor.

Familien brauchen Freunde, die ihnen helfen und Schubkraft für den Alltag geben. Es gibt viele Familien, denen diese Freunde fehlen. Sie leben als Zuwanderer oder Flüchtlinge neu in der Stadt. damit sich das ändert, hat Anfang des Jahres das Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE), das Projekt Familienfreunde ins Leben gerufen. Seit März gehört auch die zweifache Mutter Saadia Ibaoune zum Team. Zusammen mit ihrem Tandempartner geht die 30-Jährige einmal pro Woche in eine Zuwandererfamilie, die in Eppinghofen lebt.

Hilfe zur Selbsthilfe

“Ich habe vor allem die Mutter und ihre beiden Töchter im Auge, während sich mein Tandempartner vor allem um den Sohn kümmert”, berichtet Ibaoune. Warum geht die Mutter einer drei- und einer fünfjährigen Tochter einmal pro Woche für ein bis zwei Stunden in eine andere Familie? “ Vor allem Zuwandererfamilien, die oft in sehr beengten Wohnverhältnissen leben, brauchen Unterstützung, um sich im deutschen Alltag zurechtzufinden”, erklärt die in Marokko geborene und in Deutschland aufgewachsene Familienfreundin.

Ihre eigene Lebens- und Familienerfahrung bringt Sadida Ibaoune nicht nur als ehrenamtliche Familienfreundin beim CBE, sondern auch als freie Mitarbeiterin des Eppinghofer Stadtteilbüros ein. Regelmäßig besucht sie Zuwandererfamilien, um spielerisch mit Büchern und Spielen Eltern und Kindern Mut zu machen, ihr gemeinsames Potenzial zu entdecken und in der deutschen Gesellschaft einzusetzen.

Mit Unterstützung der Sozialagentur hat es Ibaoune zum Beispiel geschafft, dass die allein erziehende Mutter aus Guinea jetzt einen weiterführenden Sprachkurs besucht. Gleichzeitig kümmert sie sich um die Anerkennung ihres sozialpädagogischen Examens. Denn Ibaoune und ihre Teamkollegen, die sich einmal pro Monat beim CBE austauschen, wollen Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Deshalb ist die kostenlose Familienbegleitung auch auf sechs Monate begrenzt. Denn nach der intensiven Anschubhilfe sollen die unterstützten Familien das neu gewonnene Know How selbstständig im Alltag anwenden.

“Wir spielen und basteln gemeinsam. Wir helfen bei den Hausaufgaben. Wir machen Ausflüge oder helfen bei der Wohnungssuche”, beschreibt Saadia Ibaoune den Kern ihrer praktischen Familienhilfe. Dass die Familienfreunde des CBEs eine lange Warteliste haben, zeigt, dass ihre ehrenamtliche Dienstleistung gebraucht wird. Das gilt folgerichtig auch für den Kreis der Familienfreunde, der sich über jede Verstärkung freut.

Kontakt aufnehmen

Wer die ehrenamtliche Hilfe der Familienfreunde braucht oder selbst als Familienfreund aktiv werden möchte, sollte sich unter der Rufnummer 0208/970680 mit dem CBE in Verbindung setzen oder bei CBE an der Wallstraße 7 selbst vorbeischauen. Thomas Emons

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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