Im Energiepark Styrumer Ruhrbogen wächst das Windrad

Foto: PR-Foto Köhring
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Von RuhrText

Der Bau der Windenenergieanlage im neuen Energiepark Styrumer Ruhrbogen schreitet voran. Der Zeitplan konnte bislang eingehalten werden. In diesen Tagen wird auf der ehemaligen Deponie am Kolkerhofweg der 80 Meter hohe Turm auf das fertige Fundament gebaut. Daran werden dann später die Rotorenblätter befestigt.

Windig und kalt ist es beim Besuch auf der Baustelle. Kalt muss nicht sein, aber bei diesem kräftigen Wind, der über die ungeschützte Anhöhe hinweg zieht, bedarf es keiner großen Vorstellungskraft, dass sich die 38,8 Meter langen Rotorenblätter Energie bringend drehen werden.

Der starke Wind hat aber auch zur Folge, dass die Arbeiten am Turm hin und wieder eingestellt werden müssen. Mit Hilfe des Kranes, der bis zu 500 Tonen Last bewegen kann, werden die Halbschalen nach und nach auf das Fundament und übereinander gesetzt. Bei einer Windgeschwindigkeit von mehr als elf Metern pro Sekunde müssen die Arbeiten ruhen, weil es ansonsten für alle Beteiligten zu gefährlich ist. Außerdem ist es dann schwierig, die Betonschalen exakt übereinander zu stapeln. „Wenn der Turm steht, dann werden durch die Halbschalen Stahlseile heruntergelassen und auf Zug gebracht. Dadurch wird dieser auf das Fundament gepresst und ist stabil“, erklärt Stephan Dohe von der Energiepark Styrumer Ruhrbogen GmbH (ESR), die in einer Kooperation des Energiedienstleisters Medl GmbH mit der Gelsenwasser AG Eigentümerin der Energieanlage ist.

Umweltschonendes Verfahren

Umgesetzt werden die aktuellen Arbeiten von der Firma Baumasch aus Ilberstedt in Sachsen-Anhalt. Sechs Arbeiter verbringen drei Wochen lang fünf Tage in Mülheim und das Wochenende in der Heimat. Ist der Turm gebaut und festgezurrt, wird eine andere Firma die Montage des Maschinenhauses übernehmen. Rund zwei Kilometer Kabel werden im Moment parallel zum Turmbau entlang der Straße „Am Deich“ in einem umweltschonenden Spülbohrverfahren, also nicht in offener Bauweise, zum Einspeisepunkt an der Raffelbergbrücke verlegt.

Maßarbeit ist angesagt, wenn demnächst die Rotorenblätter angeliefert werden. Die Fahrbahn unter einer Rundbogenbrücke auf der Straße „Am Deich“ ist tiefer gelegt worden, um bei einer Durchgangshöhe von fünf Metern und einer Breite von 4,75 Metern auch dieses Nadelöhr beim Bau der Windenergieanlage passieren zu können.

Webcam zeigt Baufortschritte

Im Internet können sich Interessierte unter der Adresse www.gelsenwasser.plus/wea-muelheim generell über den Energiepark Styrumer Ruhrbogen sowie auch über den Baufortschritt informieren. Eine auf dem Aquarius-Turm installierte Webcam zeigt Fotos in regelmäßigen Abständen.

Das Windrad vom Typ E-82 des Herstellers Enercon wird mit 2,3 Megawatt Nennleistung und einer Gesamthöhe von rund 150 Metern jährlich etwa fünf Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Damit ist es möglich, rund 2000 Drei-Personen-Haushalte der Stadt (vier Prozent der Einwohner in Mülheim) mit erneuerbarer Energie zu versorgen. Dies trägt auch dazu bei, dass der Ausstoß von 5500 Tonnen Kohlendioxid vermieden wird.

ESR-Geschäftsführer Volker Weißhuhn und sein Kollege Stephan Dohe sowie Alexander Beck, Projektleiter aus dem Unternehmen Gelsenwasser AG, rechnen damit, dass der Zeitplan weiterhin eingehalten und die Windenergieanlage Ende März — also noch vor Ostern — in Betrieb genommen werden kann.

Autor:

Marcus Lemke aus Mülheim an der Ruhr

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