Vorfreude auf Thriller - Krabat im Gemeindehaus Liebfrauen

Foto: privat

Im Probenraum vom KjG Theater scheint das pure Chaos zu herrschen. Martina Mania, die verantwortlich für Kostüme und Requisite ist, ordnet Kartons und legt Kostüme liebevoll zusammen. Währenddessen springen fast 40 Schauspielerinnen und Schauspieler zwischen den Bühnenbildelementen und Ausstattungsteilen umher.

sterkrade. Mittendrin Thomas Brill, der gerade noch eine Szene mit Laura einstudiert, die den Krabat spielt. „Die letzten Wochen vor einer Premiere sind immer besonders spannend. Wenn so alles zusammenkommt, dann macht das richtig Spaß“, grinst er.
Krabat ist wohl eins der bekanntesten Jugendbücher von Otfried Preußler. Es beruht auf einer Sage aus der Lausitz im Osten Deutschlands und dreht sich um den Jungen Krabat, der den Verlockungen des schwarzen Meisters an der Mühle nicht widerstehen kann. Doch worauf lässt sich Krabat da ein, als er beim schwarzen Müller einschlägt? Anfangs ist das Leben und Arbeiten auf der Mühle angenehm und cool. Doch bald schon bemerkt er, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugeht. Jedes Jahr in der Silvesternacht stirbt ein Geselle auf mysteriöse Art und Weise. Gefangen in einem Geflecht von Abhängigkeiten gelingt es keinem Gesellen, vom tyrannischen System der Mühle zu fliehen. Sie sind dem Meister auf Gedeih und Verderb unterworfen.

Premiere am 16. März

KjG Theater sucht stets einen ungewöhnlichen Weg bei der Inszenierung. Wenn man sich umschaut, glaubt man kaum bei einem Amateurtheater zu sein. Eine drei Meter große Drehbühne, Versenkungen und Aufbauten, wie man sie von großen Bühnen kennt. Silvia Puy-Brill, verantwortlich für die theaterpädagogische Arbeit der Gruppe, betont jedoch: „Wir sind durch und durch Laientheater. Das ist uns auch wichtig. Alle spielen hier, weil sie einfach Spaß haben“. Das Bühnenbild auf dem Plan von Klaus Moorrees, der seit Jahren die Bühnen für KjG Theater baut, sieht ungewöhnlich aus. Die Bühne zieht sich durch den Gemeindesaal und trennt das Publikum in zwei Hälften, so dass der Zuschauer mittendrin im Geschehen ist.
„Krabat ist der pure Thriller“, gesteht Philip, der seit Anfang an bei KjG Theater dabei ist und dieses Mal den schwarzen Müller spielt. Ein düsterer Soundtrack und gewaltige Bilder warten auf den Theaterbesucher. Effekte hin, Effekte her, die Arbeit an den Inhalten ist Regisseur Thomas Brill besonders wichtig: „Unser Krabat hat eine Aussage, er will mehr sein als ein spannender Theaterbesuch.“
Das Thema Machtmissbrauch und Abhängigkeiten, die Freiheit unterdrücken, wurde mit den Kindern und Jugendlichen im Alter von zehn bis 18 Jahren intensiv erarbeitet und soll sich in der Inszenierung an vielen Stellen wiederfinden.
In wenigen Tagen ist es soweit und die große Premiere steht vor der Tür. Die Vorfreude und Aufregung ist bei den Kindern deutlich zu spüren. Insgesamt ist Krabat vom 16. bis 24. März fünf Mal zu sehen, wobei der 18. März bereits ausverkauft ist. „Bis dahin haben wir aber noch einiges zu tun“, seufzt Martina Mania und verschwindet wieder in den mit Requisiten vollgepackten Kartons.
Die Aufführungen von „Krabat“ finden am 16. März (Premiere, 19 Uhr), 17. März (19 Uhr), 18. März (15 Uhr/ausverkauft) und 23. März (19 Uhr) sowie 24. März (19 Uhr) im Gemeindehaus Liebfrauen, Roßbachstraße 41, statt. Karten gibt es unter karten@kjg-­theater.de oder unter ( 65 02 00.
Die junge Theatergruppe der KjG hat sich in Sterkrade bereits in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht und einen erstaunlichen Freundes-­ und Fankreis gesammelt. Mit Inszenierungen wie „Ein Sommernachtstraum“ nach William Shakespeare, „Coffee To Go“ nach Carlo Goldonis ,Das Kaffeehaus‘ oder Bertolt Brechts „Galilei“ zeigt die junge Gruppe, die aus Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 18 Jahren besteht, Literatur-Klassiker in einer jugendlichen Theateradaption.
Die aufwendige und liebevolle Inszenierung sowie die begleitende Bildungsarbeit ist in diesem Jahr nur durch die großzügige Förderung des Projektes durch die „Jugendstiftung des Bistums Essen“ und die vielen Partner und Freunde der Gruppe möglich.

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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