RWO: „Die Zahlen offenlegen“

Vorstandsboss Hajo Sommers bestreitet die Existenz einer schwarze Kasse in der Vergangenheit. Im Februar sollen Zahlen zum aktuellen und künftigen Etat genannt werden. Foto: Peter Hadasch
  • Vorstandsboss Hajo Sommers bestreitet die Existenz einer schwarze Kasse in der Vergangenheit. Im Februar sollen Zahlen zum aktuellen und künftigen Etat genannt werden. Foto: Peter Hadasch
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Von MARC KEITERLING
Wurde bei RWO in der Saison 2010/11 Schwarzgeld gezahlt? Dieser Frage geht aktuell die ermittelnde Staatsanwaltschaft nach.
Nach einem anonymen Hinweis auf Zahlung von Schwarzgeld an einen ehemaligen Angestellten des Ligakonkurrenten Wuppertaler SV weiteten sich die Ermittlungen bis nach Oberhausen aus. Grund: Der betreffende Mitarbeiter soll gerüchteweise zuvor bei Rot-Weiß beschäftigt gewesen sein.
In besagter Spielzeit standen die Spieler Benjamin Reichert, Thomas Schlieter und Marcel Landers sowie Trainer Hans-Günter Bruns bei RWO unter Vertrag und wechselten in der Folge zum WSV. Landers kehrte mittlerweile nach Oberhausen zurück, Bruns wurde Mitte November 2012 beurlaubt. Reichert und Schlieter stehen in Wuppertal, wo sich nach dem Rücktritt des Präsidenten Friedhelm Runge inzwischen mehrere Spieler verabschiedeten, derzeit noch unter Vertrag. „Bei uns hat es keinerlei Zahlungen dieser Art gegeben. Dies werden auch die entsprechenden Untersuchungen so bestätigen“, sagt Hajo Sommers, der RWO-Vorstandsvorsitzende.
Drei Neuzugänge wurden in der Winterpause mit den Heimkehrern Landers und Stürmer Michael Smykacz (FC Schalke 04 II) sowie Verteidiger Felix Haas (ebenfalls Wuppertaler SV) engagiert. Der Kader ist damit auf 30 Mann angewachsen. Immerhin konnte inzwischen Innenverteidiger Benjamin Sturm für den Rest der Saison an Nord-Regionalligist SV Wilhelmshaven ausgeliehen werden. Wird sich die bekannt angespannte wirtschaftliche Situation des Clubs nun unkalkulierbar verschärfen? Sommers verneint: „Die drei Zugänge wurden nicht-etat-belastend verpflichtet. Dies war möglich, weil es externe Zuschüsse gab und außerdem Gelder aus der sportlichen Abteilung frei wurden. Spieler und Trainer haben hier Spielraum geschaffen durch die Zustimmung zu einer Reduzierung von Bezügen. Bei unseren kleinen Gehaltsgrößen habe ich zunächst gedacht: `Das können wir nicht annehmen`. Wir haben es aber dennoch angenommen.“
Alles wie immer auf Kante genäht, wenig überraschend. Sommers kündigt volle Transparenz an: „Wir verstehen die Sorge um die Existenz von RWO. Daher werden wir Mitte Februar die entsprechenden Zahlen offenlegen. Dabei wird es um den aktuellen Etat gehen und auch um die Planzahlen einer weiteren Viertligasaison.“ Mitte Februar, bis zu diesem Zeitpunkt sind die Partien in Velbert und Verl, sowie gegen Wiedenbrück gespielt. „Da sollten wir bitte einiges an Punkten gewinnen. Mit ein wenig Rückenwind lassen sich auch Gespräche mit Kreditinstituten und auf Sponsorenebene vernünftig führen“, appelliert der Vorstandsboss an die Abteilung Sport. Und wenn sich dieser sportliche Erfolg nicht einstellt? „Dann brennt der Baum“, gibt sich Sommers keinen Illusionen hin.
Bleibt noch die Frage nach der künftigen Geschäftsadresse. Eigentlich hätte der Verein das Gebäude an der Landwehr bereits räumen müssen. „Aktuell sind jedoch noch keine Bauaktivitäten und damit der Abriss des Hauses akut. Daher bleiben wir bis zum buchstäblich letzten Tag vor Ort“, erklärt Sommers. Gleichzeitig werden mögliche neue Quartiere, die „nix kosten dürfen“ (O-Ton Sommers) gesichtet. Endzeitstimmung für die vier verbliebenen Mitarbeiter Rita Lütz, Frank Kontny, Jörg Groth und Fabian Weitkämper. In Teilen des Gebäudes sind Strom, Heizung und Wasser bereits gekappt, die zweimal wöchentlich anberaumten Vorstandssitzungen finden in der zu großen Teilen ausgeräumten Vereinskneipe statt. „Da stehen noch fünf Stühle rum, wo wir uns hinhocken“, beschreibt Sommers das Szenario. Endzeit an der Landwehr - hoffentlich nur dort...

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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