Israel als Beispiel... die zweite Infektionswelle rollt
Es ist vorbei, wenn es vorbei ist

Es hat in Israel so ausgesehen, als wäre das Virus besiegt. Als einer der ersten Staaten hat Israel seine Grenzen abgeriegelt und für ein paar Wochen einen konsequenten Lockdown verordnet. Die Menschen durften gerade einmal im Radius von 100 Metern ihre Häuser verlassen. Als im Mai die Fallzahlen dann so gut waren, dass täglich nur noch fünf Neuinfektionen messbar waren, hat die Regierung sehr schnell alle Lockerungen nacheinander durchgewunken. Vor allem die Industrie und die Schulen wurden schnell wieder geöffnet. Mit jedem Verbot das fiel, stieg die Zahl der Neuinfektionen rapide an. Einzelne Industriebereiche wurden zunächst verantwortlich gemacht, bis man feststellen musste, dass das Virus nirgendwo haltmachen würde. Vor allem erkannte man in Israel in den letzten Wochen auch die Schulen als Corona-Hotspots. 

Corona war mit der ersten Welle einige Wochen früher in Israel als in Deutschland. Daher brauche ich persönlich nicht sonderlich viel Phantasie, um eine Relation zu der augenblicklichen Entwicklung in unserem Land herzustellen. Israel hat aktuell 350 Neuinfektionen täglich, wir sind momentan bei 587 angekommen. Gewiss ist die Bevölkerungszahl hier zehnmal höher, aber wir „hängen“ auch circa drei Wochen hinterher...

Während Deutschland also noch darüber sinniert, ob Ministerin Gebauer durch ihren Beschluss, zuverlässiges Zahlenmaterial über das Infektionsrisiko bei Kindern erhalten wird, hat Israel bereits Gewissheit. Weit über 40 Prozent der Neuinfektionen mit Covid19 nach dem Lockdown, wurden bei Schulkindern festgestellt. Teilweise mit erheblichen Verläufen. Ich fürchte, dass auch Nordrhein-Westfalen die Rechnung bezahlen muss, für die Bestellung der Schulministerin des Landes. Wenn unsere Politiker nun öffentlich meinen, an uns könnte dieser Kelch (mit der zweiten Infektionswelle) vorüber gehen, fällt mir dazu ein berühmter Mann ein... seinerzeit wohnhaft im heutigen Israel und Religionsstifter unzähliger Menschen in unserem Land. Mutmaßlich in Bethlehem geboren. Auch sein frommer Wunsch blieb damals ungehört, wenn ich das richtig verstanden habe. 

Dabei habe ich erst gestern die überarbeitete Studie von Prof. Drosten zitiert, der nun aktuelles Zahlenmaterial aus Schweden einarbeiten konnte. Wenn Drosten zunächst noch in seiner Studie Anfang Mai die Frage formuliert hatte, ob Kinder infektiöser sind, als bisher allgemein angenommen, sind die Werte aus Schweden - und nun noch aus Israel eindeutig. Kinder sind sogar infektiöser als Erwachsene. Es könnte sich daher - wenn man den Nachwuchs ohne jedweden Schutz einem Krankheitserreger aussetzt - um fahrlässige Körperverletzung handeln. Wenn man bedenkt, dass man Eltern bereits Kinder durch das Jugendamt hat wegnehmen lassen, weil diese einer medizinischen Versorgung nicht zustimmen wollten - finde ich die Entscheidung der Schulministerin in diesem Verhältnis eines Rücktritts würdig, wenn die Fallzahlen von Kindern steigen.

In diesem Zusammenhang stelle ich mir auch die Frage, ob Eltern, die lieber arbeiten gehen, statt ihren Nachwuchs zu betreuen, dessen Tod billigend in Kauf nehmen - wenn man sie ordentlich über das gesundheitliche Risiko informiert. Es könnte einerseits sein, dass manche Eltern nur Kinder haben, weil die Machart so schön ist. Andererseits könnte es sein, dass Menschen, die nicht gerne Masken zum gegenseitigen Schutz tragen, auch eine Aversion gegen Kondome hatten. Möglicherweise ist aber auch unsere wirtschaftliche Ordnung mittlerweile so absurd menschenfeindlich geworden, dass die Erwerbstätigkeit über allen anderen Lebensmotiven steht. Dann arbeiten die Menschen nicht mehr, um zu leben. Zu viele Menschen könnten dann nur noch ihr Dasein fristen, um zu arbeiten. Der globale Neoliberalismus könnte die neue Sklavengesellschaft bilden. Dann lachen diese Sklaven im Hamsterrad auch über das Mädchen aus Schweden, die gerne den Klimawandel verhindern möchte. Das neue Opium für das Volk heißt heute Facebook, TikTok oder Instagram. 

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Die zweite Welle rollt -
nicht nur in Schlachthöfen

 
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Schlussendlich will ich mit diesem Beitrag darauf hinweisen, dass die Tönnies, Bezos und Gates unserer Gesellschaft vermutlich eher nicht an der Pandemie erkranken werden. Laschet und seinesgleichen erhalten dafür jedes Jahr große Spenden durch derartige Unternehmer. Tönnies beispielsweise hat - neben seinem Schalker Projekt - wohl über 170.000€ an die NRW-CDU gespendet. Und das ist nur die offizielle Information. ... Gut, dass dabei die modernen Sklaven aus Rumänien und Bulgarien für einen Stundenlohn von unter 2 Euro bereit waren, ihre Gesundheit zu opfern. Laschet hätte sonst womöglich viel weniger finanzielle Mittel im Wahlkampf gehabt, wenn „diese Ausländer nicht das Virus mitgebracht haben würden“ (weil sie zu diesen Sklavendiensten bereit sind). Nübel und Co auf Schalke müssten auch „am Hungertuch nagen“, wenn Menschen wie Tönnies anständig ihre Mitarbeiter bezahlen würden. Wenn nun ein Bayern-Fan unter meinen Lesern lachen sollte, darf der an Steuerhinterziehungen seines Ex-Präsidenten erinnert werden. Solidarität und Menschlichkeit sieht anders aus...

Mittlerweile denke ich auch, dass wir tatsächlich weltweit Schlachtfelder haben werden, solange es Schlachthäuser gibt. Dabei bin ich kein Vegetarier. Ich unterscheide zwischen dem lokalen Metzger vor Ort - und dem Großkapitalisten, dem vieles egal scheint... Laschet hat 170.000 Argumente gehabt, den Lockdown in Gütersloh zu verzögern - und ihn so lasch anzuordnen. Heute berichteten Radiosender, dass in Gütersloh kaum zu sehen ist, dass die Menschen zuhause bleiben. Dumm nur, dass das in Israel vor ein paar Wochen ebenso gelaufen ist. Die Menschen dort dachten, es wäre vorbei. Dabei ist es doch erst vorbei, wenn es vorbei ist... 

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Autor:

Stephan Leifeld aus Schermbeck

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