Kostbares Leitungswasser beim Planschen sparen
Brunnenwasser aus vielen Gärten im Raum Voerde ist zum Befüllen der Planschbecken geeignet

Milan Toups untersucht eine Brunnenwasserprobe im Labormobil. | Foto: VSR-Gewässerschutz

Viele Menschen kamen an den Informationsstand in Voerde, um abzuklären, ob sie mitihrem Brunnenwasser das Planschbecken befüllen können. Die extrem heißen Sommertage und
die zu weit entfernten und überfüllten Freibäder führen dazu, dass immer mehr Eltern und
Großeltern große Mengen Wasser für die Befüllung der Pools benötigen.

109 Wasserprobenvon privat genutzten Brunnen aus dem Raum Hünxe – Voerde – Dinslaken wurden vom VSR Gewässerschutz
untersucht. „Erfreulicherweise haben wir festgestellt, dass über achtzig Prozent der Proben zum Befüllen eines Planschbeckens geeignet sind. Auf diese Weise können viele Brunnennutzer kostbares Leitungswasser sparen und mit den Trinkwasservorräten
nachhaltig umgehen“, so Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende im VSR-Gewässerschutz.

Doch das Ergebnis zeigt auch, dass es wichtig ist, Gesundheitsrisiken auszuschließen. Derhäufigste Ausschlussgrund waren derart hohe bakteriologische Belastungen mit coliformen
Keimen und e.Coli, dass man das Wasser auch bei der Verwendung von Desinfektionsmitteln
nicht zum Befüllen eines Planschbeckens nutzen kann. Das Wasser muss zum Befüllen eines

Pools keine Trinkwasserqualität aufweisen. Allerdings sind die Desinfektionsmittel für Pools nichtdafür da, starke Belastungen im Füllwasser zu beseitigen. Hiervon war jeder 15. Brunnen
betroffen. Die Bakterien können über defekte Abwasserrohre ins Grundwasser geraten. Allerdings ist häufig gar nicht das Grundwasser mit Bakterien belastet, sondern die Bakterien
dringen bei Starkregenfällen durch undichte Deckel oder Risse in den Brunnen ein. "Daher raten
wir den Brunnenbesitzern bei einer bakteriologischen Belastung erst mal zu überprüfen, ob
Regenwasser in den Brunnen gespült wird."
 

Wasser teilweise eisenhaltig - nicht schön, aber unbedenklich

Bei jeder 27. Probe fanden Dipl.-Phys. Harald Gülzow, Projektleiter im VSR-Gewässerschutz, und Milan Toups, Bundesfreiwilliger (BFD) bei den Untersuchungen, sehr viel Eisen. Eisenhaltiges Brunnenwasser führt zu keiner Gesundheitsgefahr, kann aber den Badespaß vermiesen, da das Eisen nach ein paar Tagen zu einer Verfärbung des Wassers und Ablagerungen führt. Der VSR-Gewässerschutz rät daher, wenn das Wasser nicht wie in leinen Planschbecken häufig gewechselt wird, zu einer Sandfilteranlage für Pools.

Erfreulicherweise stellte der VSR-Gewässerschutz fest, dass die festgestellten Nitratkonzentrationen nur bei zweiBrunnen eine zu hohe Nitratkonzentration zum Befüllen eines Planschbeckens aufwiesen.

Nachhaltig mit oberflächennahem Grundwasser umgehen

Der VSR-Gewässerschutz klärt Brunnennutzer darüber auf, dass es dringend nötig ist auch mitdem oberflächennahen Grundwasser nachhaltig umzugehen. Am Informationsstand bekamen
die Bürger Informationen wie jeder einzelne Gartenbesitzer dazu beitragen kann, dass das
Grundwasser wieder aufgefüllt wird. Der VSR-Gewässerschutz rät, hierzu das Regenwasser
vom Dach im Garten zu versickern und nicht über die Kanalisation zu entsorgen. Am besten

eignet sich dabei die Muldenversickerung, da sie sich gut in den Garten eingliedert und dafürsorgt, dass das Regenwasser optimal durch die Bodenschichten gereinigt wird.

Weitere Informationen zu der Nutzung von Brunnenwasser für die Befüllen einesPlanschbeckens haben die Umweltschützer auf ihrer Homepage zusammengestellt.Brunnennutzer, die den Termin am Labormobil verpasst haben bietet der Verein an, eine
Wasserprobe per Post zur Untersuchung zuzusenden.

Autor:

Lokalkompass Dinslaken-Voerde-Hünxe aus Dinslaken

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