Markt ist wieder auf dem Markt - Kritik von Händlern und Geschäftsleuten an der Innenstadtkirmes

Erdbeeren und der erste Spargel wurden gestern lautstark angepriesen: Auf dem Alten Markt war am Dienstag wieder die gewohnte Markt-Atmosphäre.
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  • Erdbeeren und der erste Spargel wurden gestern lautstark angepriesen: Auf dem Alten Markt war am Dienstag wieder die gewohnte Markt-Atmosphäre.
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Wattenscheid - „Alle Markthändler sind froh, dass sie wieder hier sein dürfen“, spricht die Bäckersfrau stellvertretend für ihre Obst- und Gemüse-, Wurst- oder Fischkollegen aus. Der Ausflug zum August-Bebel-Platz mit dreimaligem Aufbau unter erschwerten Bedingungen bleibt nicht in guter Erinnerung. Auslöser für den Umzug war die achttägige Gertrudiskirmes, die auch bei Geschäftsleuten vor Ort nicht auf ungeteilte Begeisterung stößt.

Dreimal am Bebel-Platz

Für den Aufbau und die Bespielung durch die Kirmes mussten die gut 20 Marktbeschicker an insgesamt drei Terminen zum August-Bebel-Platz ausweichen. „Dieses bringt uns viele Nachteile, die Kunden können dort nicht halten oder parken. Unsere Stellplätze sind frühmorgens oft noch zugeparkt, so mancher Fahrzeughalter, der sein Auto auf der Fläche des Ausweichstandortes geparkt hatte, musste aus dem Bett geschellt werden - und am Dienstag vor einer Woche, als durch den Warnstreik im öffentlichen Dienst keine Busse und Bahnen den August-Bebel-Platz anfuhren, war es ganz katastrophal“, war am Fischwagen zu erfahren.

Markthändler waren
auch „Warnstreikopfer“

Somit waren auch die Markthändler von den Folgen des Warnstreiks betroffen.
Am gestrigen Dienstag und auch am nächsten Freitag wird nicht gestreikt, der Markt hat seinen geliebten Standort wieder - bis Anfang Oktober, wenn erneut an zwei Markttagen der Kirmes ausgewichen werden muss.
Vom Sinn des im Frühjahr achttägigen und im Herbst noch einmal fünftägigen Kirmestrubel und der von Bochum Marketing betonten gegenseitigen Befruchtung von Kirmes und Einzelhandel sind nicht unbedingt alle Händler vor Ort überzeugt. „Besonders unser älteres Klientel sagt bei uns Besuche und Besorgungen ab, wenn sie hören, dass wir wieder die Kirmes lautstark vor der Tür haben“, beklagt sich ein Einzelhändler, der nicht genannt werden möchte, gegenüber dem Stadtspiegel. „Ich bin nicht davon überzeugt, dass die Kirmes in der City auf den zentralen Plätzen und der Oststraße den Innenstadt-Händlern mehr Umsatz bringt, eher das Gegenteil ist der Fall. Sie kostet uns regelmäßig viel Geld“.

Was meinen Sie?

Sind zwei Kirmesveranstaltungen in der bisherigen Länge in der Wattenscheider Innenstadt sinnvoll? Diskutieren Sie mit, schreiben Sie uns unter redaktion@stadtspiegel-wattenscheid.de Ihre Meinung.

Erdbeeren und der erste Spargel wurden gestern lautstark angepriesen: Auf dem Alten Markt war am Dienstag wieder die gewohnte Markt-Atmosphäre.
Die Kirmes, zweimal jährlich  auf dem Alten Markt, wird nicht von allen geliebt, bietet aber den Anlass für den ersten verkaufsoffenen Sonntag des Jahres. | Foto: Peter Siama
Autor:

Holger Crell aus Wattenscheid

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