Alice-Salomon-Berufskolleg: Schulsanitätsdienst startet durch!

64 (!) Schüler wurden für den Schulsanitätsdienst ausgebildet, alles auf freiwilliger Basis!!!
  • 64 (!) Schüler wurden für den Schulsanitätsdienst ausgebildet, alles auf freiwilliger Basis!!!
  • hochgeladen von Christian Lange

Wenn einem Schüler plötzlich schlecht wird, ist schnelle Hilfe angesagt. Und damit diese auch umgehend erfolgen kann, gibt es nun den Schulsanitätsdienst am Alice-Salomon-Berufskolleg in Wattenscheid.

Der Sanitätsdienst der Schüler war noch gar nicht offiziell im Dienst, da verzeichnete er schon seinen ersten Einsatz. Bianka Raab sah zwei Mitschülerinnen, die ein Mädchen stützten. Offenbar ein Kreislaufkollaps. Die 35-Jährige wusste, was zu tun war: „Ich habe sie hingelegt, ihr einen Schal als Kissen gegeben, sie mit einer Jacke zugedeckt, ihre Füße hochgelegt und alle Gaffer mit irgendwelchen Aufgaben weggeschickt.“ Während ein Mitschüler wie aufgetragen Cola holte und der nächste den Eingang freihielt, kam nach ein paar Minuten der Rettungswagen. Der Schülerin, erzählt Raab, gehe es zum Glück inzwischen wieder gut.

Bianka Raab ist eine von 64 Schülern der Wattenscheider Dependance des Alice-Salomon-Berufskollegs, die nun mit Hilfe des Jugendrotkreuzes (JRK) eine kleine Ausbildung zu Schulsanitätern abgeschlossen haben. Seit Mittwoch ist die Bildungseinrichtung aus der Südfeldmark also gerüstet für all die kleinen Unfälle, die im Schulalltag so vorkommen. „Das sind vor allem Treppenstürze, Sportunfälle und zuletzt während des Ramadans auch Kreislaufprobleme“, sagt Betreuungslehrerin Maria Szatkowski, die das Projekt angeregt und eingeleitet hatte. Dass sich stolze 64 der knapp 700 Schüler freiwillig an zwei Wochenenden vom Wattenscheider Jugendrotkreuz schulen ließen, hat auch JRK-Leiter Mark Büteröwe (20) überrascht. Das Jugendrotkreuz arbeite mit vielen Schulen zusammen, eine so rege Teilnahme gebe es indes selten.

Verschiedene Gründe sprechen für die Einrichtung des Schulsanitätsdienstes: Da ist zum einen die Erweiterung der sozialen Kompetenz, die Persönlichkeit der Beteiligten wird gestärkt. Sie sind dann „Experten” auf ihrem Gebiet. Und gegenüber der Gesellschaft wird gezeigt: „In jedem von uns steckt ein Held”, wie es Lehrerin Szatkowski formuliert: „Helfen kostet nichts — es stärkt nur.” Für die Schüler sei es wichtig, Verantwortung übernehmen zu können — und die Dankbarkeit der Mitschüler durch ein Lächeln zu erfahren.

Einen ganz handfesten Vorteil für die Schüler des Berufskollegs gibt es nebenher auch noch: So erhalten sie einen positiven Vermerk auf dem Schulzeugnis nebst Urkunde — soziales Engagement kommt bei künftigen Ausbildungsbetrieben mit Sicherheit gut an. Katrin Romberg (21) zum Beispiel macht ihr Abitur an der Roonstraße, danach strebt sie eine Ausbildung im Krankenhaus an. „Da macht das sicher einen guten Eindruck.“

Das Alice-Salomon-Berufskolleg ist durch die Zusammenarbeit mit dem JRK nun in der glücklichen Lage, in jeder Klasse zumindest einen Schulsanitäter zu haben, der weiß, was bei Nasenbluten oder einem verstauchten Knöchel zu tun ist.

Auch das Wattenscheider Jugendrotkreuz hofft von den neuen Schulsanitätern am Alice-Salomon-Berufskolleg und der regelmäßigen Präsenz in Gymnasien, Realschulen und anderen Berufskollegs in Wattenscheid zu profitieren. JRK-Leiter Mark Büteröwe, der sein Amt erst Ende August von Carsten Unterbäumer übernommen hat, weiß, wovon er spricht: Er war selbst früher Schulsanitäter an der Pestalozzi-Realschule. 80 Mitglieder hat das JRK derzeit – dabei wurde es erst 2009 gegründet.

Büteröwe betont das Gemeinschaftsgefühl, das die Mitgliedschaft in der DRK-Jugendorganisation ausmache. „Man findet sehr schnell neue Freunde“, sagt er. „Nach den Gruppentreffen spielen wir oft noch Singstar, Kickern oder sitzen einfach nur zusammen.“ Vielleicht bald auch mit Alice-Salomon-Schülern.

Foto: Kamp (DRK)

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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