DRK - Kreisverband Wattenscheid
Festumzug, Gänsereiten und Rosenmontagszug: Damit die anderen feiern können, absolviert das DRK die größten Sanitätseinsätze des Jahres

Foto: DRK - Wattenscheid

An Aschermittwoch ist bekanntlich alles vorbei. Für die Rettungsdienste und Hilfsorganisationen ist damit der Moment gekommen, um ein Resümee der einsatzreichen Sessionszeit und der Karnevalswoche zu ziehen.

Bei milden Temperaturen im knappen zweistelligen Bereich und leichten Regenschauern feierten viele Närrinnen und Narren am Karnevalssonntag ausgelassen die fünfte Jahreszeit in Wattenscheid. Dabei lag in diesem Jahr nach einer coronabedingten 5jährigen Pause der Schwerpunkt auf dem Festumzug des Festausschusses des Wattenscheider Karnevals. In den Nachmittagsstunden versammelten sich zehntausende Jecken zum Feiern von Günnigfeld entlang der Zugstrecke und dem Stadtgarten, vorbei am Wattenscheider Rathaus bis zum Zugende an der Graf-Adolf-Straße.

Um für die Menschen in der Stadt eine schnelle Hilfe sicherzustellen, hatte der Wattenscheider DRK-Kreisverband 65 Einsatzkräfte und diverse Rettungsmittel bereitgehalten. In der Unfallhilfsstelle auf dem Parkplatz am August-Bebel-Platz als medizinischem Anlaufpunkt betreute und behandelte das Sanitätspersonal bis 18 Uhr glücklicherweise nur wenige Patienten. Unter den DRK-Einsatzkräften waren neben den Sanitätern auch Rettungshelfer, Rettungssanitäter, Intensiv-Krankenpfleger, Notfallsanitäter und Ärzte.

Trotz des unschönen Wetters feierten zehntausende Karnevalisten entlang der rund sechs Kilometer langen Strecke durch die Wattenscheider Innenstadt. Zahlreiche Mottowagen und Gruppen sowie rund 1.000 Mitwirkende machten den Zug erneut zu einem der Größten im Ruhrgebiet. An von Besuchern hochfrequentierten Punkten hatte die Einsatzleitung um Verbandführer Christian Wilde Krankentransportwagen als medizinische Anlaufstelle eingesetzt. Fußstreifen hatten die feiernden Menschen zudem im Auge und griffen ein, wenn medizinische Hilfe erforderlich war.

Auch am Rosenmontag waren 5 Kranken- und ein Rettungswagen zur Absicherung der karnevalistischen Großveranstaltung rund um die Umzugsstrecke und dem Gänsereiten in Höntrop unterwegs. Auch hier waren rund 15.000 Besucher in Höntrop dabei. Der Gerätewagen Sanitätsdienst und ein beheizbares Zelt als Unfallhilfsstelle wurden wieder auf dem Parkplatz am REWE-Markt am Wattenscheider Hellweg stationiert. Insgesamt waren rund 50 DRK-Einsatzkräfte im Einsatz. Die Koordination erfolgte erneut durch die eigene Leitstelle. „Es bestand hier ständiger Kontakt zu Polizei und Feuerwehr, um Absprachen zu treffen“, so Christian Wilde, der hier die Fäden zog. Zudem wurde eine mobile Einsatzleitung im Fahrzeug für die Angelegenheiten vor Ort eingerichtet. „Bei den Verletzungen hatten sich unsere Einsatzkräfte auf alles vorbereitet“, erläutert Jens Ebert, selbst Rettungssanitäter. „Von Prellungen nach Stürzen über alkoholbedingte Ausfälle bis zur Schnittwunde oder einen Kreislaufzusammenbruch.“

Bis zum Ende des Sanitätsdienstes am Rosenmontag um 18:15 Uhr hatten die Einsatzkräfte insgesamt 14 Besucher versorgt. Darunter war ein Rettungsdiensteinsatz, bei dem der Patient in ein umliegendes Krankenhaus transportiert wurde. Ein Großteil der Hilfeleistungen wurde aufgrund von erhöhtem Alkoholeinfluss hervorgerufen.

Für DRK-Kreisrotkreuzleiter Dominik Meyer fällt das Fazit sehr positiv aus: „Unsere Ehrenamtlichen haben in den vergangenen 10 Tagen insgesamt 1.300 Stunden bei Sanitätsdiensten und Einsätzen rund um den Wattenscheider Karneval absolviert. Das ist wahrlich beeindruckend.“

Einsatzleitung und die ehrenamtlichen Mitarbeiter blicken auf eine einsatzreiche fünfte Jahreszeit mit vielen Diensten zurück. Bereits ein Wochenende vor dem Höhepunkt der Session war ein Dienst beim Kindergänsereiten der Startschuss in die jecke Woche gewesen, die mit dem sonntäglichen Karnevalsumzug und dem Gänsereiten mit anschließendem Rosenmontagsumzug den Höhepunkt der Festivitäten fand. Den Abschluss bildete traditionell am Dienstag das Wurstsammeln der Gänsereiter mit einem vierköpfigen Sanitätsteam mit Krankentransportwagen. Bei den Diensten erhielten die Wattenscheider Rotkreuzler tatkräftige Unterstützung von befreundeten Rotkreuzgliederungen. Wie in früheren Jahren reisten aus Bochum weitere Helfer an, um in der Karnevalswoche mit zusätzlicher Manpower zu verstärken. Weitere Kräfte kamen aus Gelsenkirchen, Dortmund, Witten, Brügge und Schwelm.

„Ich bin sehr dankbar für die tolle Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der anderen DRK-Kreisverbände und -Ortsvereine“, erklärt auch Jens Ebert, stv. Kreisrotkreuzleiter und an den Planungen der Karnevalseinsätze maßgeblich beteiligt. Er weiß, dass die langen und arbeitsreichen Dienste der ehrenamtlich tätigen Sanitätskräfte während der Sessionszeit keine Selbstverständlichkeit sind. „Die Motivation und die Einsatzfreude unserer Helferschaft sind der wichtigste Faktor in dieser stressigen Periode.“ Dabei zeige sich der hohe Grad an Motivation der Ehrenamtlichen im Roten Kreuz. Kollege Dominik Meyer lobte zudem noch am Abend des Rosenmontagsumzugs das „respektvolle Auftreten der feiernden Jecken gegenüber den Rettungskräften“. Übergriffe habe es diesmal keine gegeben.

Unterstützt wurden die heimischen Rotkreuzler von den Kolleginnen und Kollegen aus dem DRK-Kreisverband Bochum e.V., DRK-Ortsverein Schwelm e.V., DRK-Kreisverband Witten e.V., dem DRK-Ortsverein Brügge aus dem DRK-Stadtverband Lüdenscheid e.V. und den DRK-Kreisverbänden Dortmund und Gelsenkirchen.

Die Karnevalszeit ist traditionell für die Sanitätskräfte eine arbeitsreiche Hochphase, auf die man sich jedoch freut: „Mit dem Ende der tollen Tage geht auch für uns eine spannende und anstrengende Phase vorüber“, meint Kreisrotkreuzleiter Meyer. Die Rotkreuzler freuen sich nun bereits auf die nächsten Einsätze, diesmal in den Fußballarenen des Ruhrgebietes in Bochum, Dortmund und Gelsenkirchen. „Nach den Karnevalseinsätzen in Wattenscheid unterstützen wir auch Dienste unserer befreundeten Rotkreuzgliederungen bei Bundesliga-, Pokal- oder Champions League-Spielen. So funktioniert das Deutsche Rote Kreuz … als Team, um den Menschen zu helfen!“

Autor:

Karl - Heinz Lehnertz aus Wattenscheid

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