DRK-Kleiderkammer mit Ausgabepause über die Feiertage und organisatorischen Änderungen ab 2018!!!

Kleiderkammer-Leiterin Corinna Kawaters und Fatna Kachar, die die Kleiderausgabe im Herrenbereich organisiert
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Es ist gut, dass es sie gibt. Und es wäre noch besser, wenn es sie nicht mehr geben müsste. Die Rede ist von der Kleiderkammer des Roten Kreuzes in Wattenscheid. „Seit der Gründung vor einigen Jahrzehnten konnten wir tausenden Menschen helfen und tun dies aktuell immer noch in großem Umfang“, schätzt Corinna Kawaters, Leiterin der Kleiderkammer im DRK-Zentrum an der Sommerdellenstraße 26. Ihr Team hat weiterhin viel zu tun – die aktuelle Zwischenbilanz lautet: Regelmäßig suchen 60 bis 80 Menschen pro Öffnungstag die Kleiderkammer des Roten Kreuzes in Wattenscheid auf.

„Viele Zugewanderte kommen mittlerweile und dies regelmäßig, da sie in der Regel viele Kinder haben, die oftmals kaum wettergerechte Kleidung besitzen. Regelmäßig sehen wir vor allem Kinder in viel zu dünnen Hosen und Jacken und ohne passende und wetterfeste Schuhe. Gut, dass wir momentan genug warme Kleidung anbieten können. Es kommen aber auch zunehmend wieder sozialschwache Familien, bei denen einfach das vorhandene Budget nicht ausreicht“, berichtet Corinna Kawaters, die nach dem Neuaufbau des Teams die ehrenamtliche Leitung der DRK-Einrichtung übernommen hatte. Sie fügt an: „Jede Woche kommen aber auch neue Besucher, die durch Beratungsstellen sowie von anderen Zugewanderten oder Flüchtlingen von unserer Kleiderkammer erfahren haben. Auch die Stadt Bochum vermittelt an uns.“

Jeweils dienstags zwischen 9 und 11 Uhr und donnerstags zwischen 15 und 17 Uhr dürfen Bedürftige bisher Kleidung aussuchen und kostenlos mitnehmen. Genau hier wird es aber mit Beginn des Jahres 2018 notwendige Veränderungen geben.

„1 Euro-Zahlung“ je Nutzer der Kleiderkammer soll ab 2018 sorgsameren Umgang bewirken und Kosten abmildern, Kinder werden weiterhin kostenfrei mit Kleidung versorgt

„Die Ausweitung der Aktivitäten der Kleiderkammer, mit erhöhten Ausgabezahlen, Sortierarbeiten und vermehrtem Personalbedarf zur Leistung dieser wichtigen Aufgabe des Roten Kreuzes lassen zugleich die Kosten für den Betrieb der Kleiderkammer in die Höhe schnellen“, erklärt DRK-Präsident Thorsten Junker. Die Kleiderspenden werden von den Ehrenamtlichen in zwei Kategorien aufgeteilt. Guterhaltenes kommt in die Regale für die Ausgabe. Kaputte und verschmutzte Kleidungsstücke werden vom DRK recycelt. Durch die Erlöse hieraus wird der Betrieb der Kleiderkammer für die Bedürftigen und die auch Kleiderausgabe finanziert. „Schon seit Jahren sinken für uns die Erlöse aus den nicht mehr ausgabefähigen Kleidungsstücken. Der Betrieb der Kleider-kammer ist bereits längere Zeit ein Zuschussgeschäft für den Kreisverband und wird hierbei querfinanziert. Leider ist es in den vergangenen Monaten zudem auch mehrfach vorgekommen, dass ausgegebene Kleidung in Mülleimern und aufgerissenen Tüten auf Monte Schlacko oder im Stadtgarten wiedergefunden wurde. Hier muss auch ein Umdenken in der Wertschätzung der Kleiderspende für den Empfänger und einem angezeigten, sorgsamen Umgang mit der erhaltenen Kleidung erfolgen. Wir wollen keine Kleidung für den Verkauf im Second Hand-Shop liefern, sondern wirklich bedürftigen Menschen helfen.“

Um dieser Entwicklung zumindest ein klein wenig entgegen zu treten, soll ab Januar 2018 jeder Erwachsene Besucher pro Besuch in der Kleiderkammer 1 Euro („Zutrittsgeld“) zahlen, um geeignete Kleidung entgegen nehmen zu können. Kinder erhalten Kleidung weiterhin kostenlos. „Diese Entscheidung ist uns nach jahrzehntelanger kostenloser Ausgabe sehr schwer gefallen, aber der eine Euro trifft die Nutzer der Kleiderkammer finanziell nicht allzu hart und sorgt bei uns zumindest für eine kleine Abmilderung der zugeschossenen Finanzmittel Hoffentlich sorgt es auch für einen sorgsameren Umgang mit den neuen Kleidern.“

Wöchentlich müssen hier die Kleidersäcke, die abgegeben wurden, sortiert und aufgehängt werden. Jede Menge Kleiderspenden, Trödel, Haushalts- und Spielwaren kommen hinzu, so dass an Ausgabe- und Sortiertagen mehrere Stunden lang Hochkonjunktur in der Kleiderkammer des Roten Kreuzes herrscht. Viele flinke Hände wuseln dann durch die Klamotten. Manches ist so stark verschmutzt, dass man Handschuhe tragen muss. Die Sortierarbeiten alleine sind eine starke Leistung, wenn man bedenkt, dass die Ehrenamtlichen teilweise bis zu 75 Jahre alt sind. Mit viel Herzblut bei der Sache sind auch die Ältesten und machen sich nun schon auf noch mehr Arbeit im Jahr 2018 gefasst.

Ausgabepause bis Beginn Januar 2018

„Und darauf müssen wir uns nun auch wieder einmal vorbereiten und gleichzeitig unsere eigenen Akkus über die Feiertage ein wenig wieder aufladen. Aus diesem Grund haben wir vom 22. Dezember bis 8. Januar eine Ausgabepause. In dieser Zeit wird die Kleiderkammer wieder auf Vordermann gebracht und auf die Ausgabe im Januar vorbereitet“, berichtet Corinna Kawaters.

Neben Kleiderspenden benötigt die Rotkreuzlerin aber auch weiterhin Hilfe: „Wir benötigen weitere Unterstützung, weil unsere 10 Ehrenamtlichen leider nicht ausreichen, um allen Ansprüchen der Kleiderkammer-Nutzer gerecht zu werden. Es werden ja auch Gespräche geführt, die Spendensäcke müssen kontrolliert, sortiert und eingelagert werden. Vor allem körperlich belastbare Personen sind hier bei uns gefragt. Helfende Hände werden immer gebraucht und sind herzlich willkommen…. und aktuell vor allem Winterschuhe in allen Größen und der Witterung angepasste Jacken für Kinder und Jugendliche.“

Wer Interesse hat, in die Arbeit in der Kleiderkammer einfach einmal hinein zu schnuppern, kann sich unter der Rufnummer 02327-87017 beim DRK hierzu informieren.

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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