I was glad - Chorkonzert mit dem Städtischen Musikverein
Masterabschluss mit Bestnote für Giesen

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von David Jochim

Bläserquintett, Orgel und Chor eröffneten das Masterabschlusskonzert des Weseler Kirchenmusikers und Chorleiters Dominik Giesen mit den Tönen und Worten "I was glad". Das Arrangement für diese Besetzung des Werkes des englischen Komponisten Charles Hubert Hastings Parry hatte der Chorleiter als Teil seines interdisziplinären Projekts selbst geschrieben.
Das Konzert mit Chormusik aus englischen Kathedralen war gleichzeitig das Abschlusskonzert seines Kirchenmusikstudiums an der Kölner Musikhochschule. Für diesen Abend hatte Giesen den Chor des Städtischen Musikvereins Wesel mit dem Kammerchor Cantus Coloniensis, bestehend aus Studenten der Kölner Musikhochschule, vereint. Das Blechbläserquintett „Brass5“, die Sopranistin Farah Otten, der Tenor Maximilian Fieth und der Organist Robbie Carroll komplettierten die Besetzung des Abends.

Nach Parrys Werk folgten nun Werke aus über 500 Jahren angelsächsischer Musiktradition.
Mit filigraner Polyphonie aus dem 16. Jahrhundert bestachen zum einen das "Dum transisset Sabbatum" von John Taverner, bei dem der junge Tenor Maximilian Fieth den Psalm bedeutungsvoll rezitierte, und zum anderen "If ye love me" vom bekannteren Komponisten dieser Epoche, Thomas Tallis. Auch mit diesen a-capella Werken konnte der Chor, den man vorrangig als orchestergestützten Oratorienchor kannte, überzeugen, lediglich an zwei Stellen entstanden kurze Intonationsschwankungen.
Besonders abwechslungsreich war das Werk "Blessed be the God and Father" von Samuel Wesley. Hier wechselten sich unbegleiteter Chorgesang, Chor mit Orgel, ein chorisches Solo der Männerstimmen und Sopranistin Farah Otten als Solistin ab. Der Chor bestach hier durch sichere Intonation und eine spannende musikalische Gestaltung.

Gute Solisten und exzellenter Organist

Bei Felix Mendelssohns "Hear my prayer" fügte sich die junge Sopranistin Farah Otten mit ihrer schönen Klangfarbe musikalisch sehr gut in die dezente und detailliert ausgearbeitete Orgelbegleitung ein. Leider konnte sie sich aufgrund der schwierigen Akustik nicht bis zu den hintersten Reihen durchsetzen. Der irische Kathedralorganist der St. Fin Barre's Cathedral (Cork), Robbie Carroll, war extra für diese Konzert angereist.
Besonders bei der Evening hymn von Henry Balfour-Gardiner wusste der Organist, die Weseler Domorgel zu "seiner" Kathedralorgel zu machen. Ein stetiges Crescendo, welches nahezu aus dem Nichts erwuchs und in den sich der Choreinsatz fast unmerklich einschmiegte, entlockte er der Orgel mühelos. Hervorzuheben ist, dass der Chor dem Dirigenten präzise folgte, denn das Werk "Greater love hath no man" von John Ireland wies doch viele Tempoübergänge und -wechsel auf, welche gute Koordination und Aufmerksamkeit aller Beteiligten erforderte. Hier überzeugte auch der junge Tenor Maximilian Fieth.
"Mother of God" von John Tavener sang der Chor auswendig. Zum Schluss wurde auch das Publikum zum Mitsingen eingeladen. Bei dem Lied "Jerusalem" von Hubert Parry stimmte auch das Blechbläserquintett wieder ein, welches aus befreundeten Musikern aus Blasorchestern der Umgebung zusammengestellt worden war.

Es ist schön, dass man sich nun zum zweiten Mal in Wesel ein Bild vom Klang des Weseler Chores machen konnte, dessen Leistung die intensive Arbeit während der letzten Probenzeit erahnen lässt.
Am Schluss des Konzertes gab es Standing Ovations und langanhaltenden Applaus für Chor, Chorleiter, Bläser und Solisten. Belohnt wurden die Zuhörer mit einer Zugabe, die aus dem ersten Werk des Abends bestand. Insgesamt war das Konzert mit der guten Akustik des Willibrordi-Doms und seiner tollen Orgel ein voller Genuss!
Von den Prüfern stand am Schluss das einstimmige Prädikat: Bestnote 1,0 für Chorleiter Dominik Giesen. Dazu darf man ganz herzlich gratulieren!

Herzliche Einladung zu den nächsten Terminen
Donnerstag, 12. März 2020, 19:30 Uhr: Offene Chorprobe für das neue Projekt "Requiem op. 63" von C.V. Stanford. Probenort: Aula der Ida-Noddack-Gesamtschule, Martinistraße 12
Sonntag, 27. September 2020, 18:00 Uhr: Chor- und Orchesterkonzert "Requiem op. 63" von C.V. Stanford im Willibrordi-Dom zu Wesel

Autor:

Dominik Giesen aus Wesel

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