Vielfältiges Leben im Alter

Caritas richtet Koordinationsstelle in Wesel-Büderich ein

„Das Projekt ´Vielfältiges Leben im Alter´ stellt eine Prophylaxe gegen die Isolation von Menschen im Alter dar“, erklärt Pia Schuyesmans vom Caritasverband für die Dekanate Dinslaken und Wesel. Zu diesem Zweck hat der Verband Koordinationsstellen an drei Standorten, Dinslaken, Voerde und Wesel-Büderich, eingerichtet. Gefördert wird die Maßnahme über das Projekt „Miteinander und nicht allein“ durch das Ministerium Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW.

Pia Schuyesmans ist die Koordinatorin für den Bereich Wesel-Büderich und der näheren Umgebung. Ihr Büro hat sie vorübergehend an der Weseler Straße 35 eingerichtet, wo sie interessierten Bürgerinnen und Bürgern als Ansprechpartnerin zur Verfügung steht. Hier beantwortet sie Fragen zu den alltäglichen Herausforderungen des Alters, hilft bei Amtsangelegenheiten, dem Ausfüllen von Formularen und anderen kleinen und großen Widrigkeiten. Aber auch für einen belanglosen Plausch bei einer Tasse Kaffee öffnet sie gerne die Tür.

Aufsuchende Quartiersarbeit

Ein 80jähriger Mann aus der Nachbarschaft komme hin und wieder auf eine Tasse Kaffee vorbei. „Er taut dann regelrecht auf und man erkennt, dass es ihm guttut, ein bisschen zu plaudern“, weiß Schuyesmans zu berichten. Das sei eines der Beispiele für die Wichtigkeit dieser „Aufsuchenden Quartiersarbeit“, wie man die Tätigkeit nenne. Dabei sind nicht nur alte Menschen willkommen, denn Einsamkeit ist nicht ausschließlich eine Sache des Alters. „Oft erhalte ich auch Anfragen von pflegenden Angehörigen nach Plätzen für eine Kurzzeit- oder Tagespflege, wenn diese sich einen Urlaub gönnen“, resümiert sie und fährt fort, „Wenn ich helfen kann, tu ich es natürlich“.
Zu den weiteren Angeboten gehören auch Gemeinschaftsnachmittage, bei denen sich die Senioren und Seniorinnen in der Seniorenbegegnungsstätte Am Sudturm 14 treffen. Diese seien das Ergebnis einer Umfrage unter den älteren Leuten. Sie bräuchten keine großen Veranstaltungen oder dergleichen. Vielmehr käme es ihnen auf das Miteinander an. „Ein bisschen quatschen, ein Kaffee und ein Stück Kuchen, das ist das, was sie sich wünschen“.
Auch Spieleabende seien sehr willkommen. So habe der erste am 22. Oktober stattgefunden. Zehn Senioren seien erschienen, unter ihnen auch der 80jährige vorgenannte Nachbar. „Er hat sich wie der Hahn im Korb gefühlt“, erinnert sich Pia mit einem Augenzwinkern, „denn er war der einzige männliche Besucher“.
Auf den nächsten Spieleabend am 24. November um 16.00 Uhr freut sie sich schon, denn auch für sie ist es ein schönes Erlebnis, zu sehen, wie glücklich die Menschen sind, einmal für ein paar Stunden den Alltag hinter sich zu lassen.
„Diese Spieleabende werden künftig ein- bis zweimal im Monat stattfinden“, verspricht sie und betont, dass das Gesamtangebot keine Konkurrenz zu den Projekten des Vereins „Dorfschule Ginderich“ bilden soll. „Im Gegenteil, wir arbeiten miteinander und ergänzen uns“, erklärt sie.
Aktuell wird die ehemalige Büdericher Traditionsgaststätte „Van Gelder“ umgebaut. Hier soll nach Fertigstellung neben Büroräumen und einer Tagespflege auch die Koordinationsstelle einziehen. Bis dahin gilt die Weseler Straße 35 weiter als Anlaufpunkt.

Ehrenamtliche Helfer gesucht

Zwischen 09.00 Uhr und 14.00 Uhr kann man hier auch spontan erscheinen. Ansonsten ist hier, wie auch zu den Spieleabenden eine vorherige telefonische Anmeldung unter 02803 8049180 oder per email an p.schuyesmans@caritas-wesel.de angebracht. Treffen finden jeweils nach den aktuellen Bedingungen der Corona Schutzverordnung statt. Das bedeutet, aktuell ist entweder die komplette Impfung, die Genesung oder ein negativer Schnelltest nachzuweisen.
Übrigens würden sich Pia und ihre Kollegen aus Voerde und Dinslaken über ehrenamtliche Verstärkung sehr freuen. Wer also gerne Kontakt zu Menschen hat und seine Hilfe anbieten möchte, kann dies ebenfalls auf den oben beschriebenen Wegen oder direkt an den Caritas Verband Dinslaken-Wesel tun.

Randolf Vastmans