Mehr Behandlungsplätze
Kinder- und Jugendpsychiatrie erweitert Angebot

Die Küchenzeile in der neuen Unterkunft kann frei verwendet werden. Das Foto zeigt Claudia Vogt (ärztliche Leiterin KJPP), Oberärztin Nicole Kühl und Chefärztin Dr. Stephanie Boßerhoff.   | Foto: pro homine gGmbH
  • Die Küchenzeile in der neuen Unterkunft kann frei verwendet werden. Das Foto zeigt Claudia Vogt (ärztliche Leiterin KJPP), Oberärztin Nicole Kühl und Chefärztin Dr. Stephanie Boßerhoff.
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  • hochgeladen von Petra Zellhofer-Trausch

Es ist soweit: Die dringend benötigte Erweiterung der KJPP-Tagesklinik kann endlich umgesetzt werden. Nach Bewilligung von insgesamt 20 Tagesklinik-Plätzen durch die Bezirksregierung in 2019 freut sich das Team der Tagesklinik der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (KJPP) am Marien-Hospital in Wesel nun, an der Dinslakener Landstraße eine weitere Behandlungsgruppe für Jugendliche eröffnen und damit das Angebot erweitern zu können. Im dritten Obergeschoss des Gebäudes, in dem die Tagesklinik seit 2005 untergebracht ist, stehen künftig fünf zusätzliche Behandlungsplätze zur Verfügung.

Wesel. Insgesamt verzeichnete das Gesundheitssystem schon zu Beginn des Jahres und insbesondere mit der dritten Welle der Covid 19-Pandemie im Frühsommer 2021 einen weiteren deutlichen Zuwachs an Behandlungsbedarf für Kinder und Jugendliche. „Bei Fortdauer der hohen Belastung in den Familien brachen nach und nach die Ressourcen weg“, sagt Chefärztin Dr. Stephanie Boßerhoff.

Pandemie sorgt für gesteigerten Bedarf
Claudia Vogt, ärztliche Leiterin der KJPP, ergänzt: „Unter den Corona-bedingten Belastungen sind die ohnehin langen Wartezeiten für psychotherapeutische Behandlungen bei Kindern und Jugendlichen noch einmal deutlich gestiegen, ebenso für die tagesklinische Behandlung. Außerdem werden die stationären Behandlungsplätze stark angefragt, und auch Kriseninterventionen haben deutlich zugenommen.“
„Es ist ein großes Glück, dass wir in diesen schwierigen Zeiten für Kinder, Jugendliche und Familien den Ausbau der Tagesklinik vorantreiben konnten und dem steigenden Bedarf nach Versorgung der psychisch Belasteten und Erkrankten besser gerecht werden können“, ergänzt Johannes Hartmann, Geschäftsführer des Marien-Hospitals und der pro homine.

Der Trend geht nach oben
Mit der nun neu eröffneten, an der Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) orientierten Therapiegruppe soll emotional labilisierten Jugendlichen ein ergänzendes Angebot gemacht werden. Das Konzept für die neue Gruppe hat Oberärztin Nicole Kühl, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie und spezielle Psychotraumatherapie, mit dem Team erarbeitet.

Nicht nur im Kreis Wesel, auch europaweit bildet sich der Trend ab, dass besonders Depressionen, Angsterkrankungen, Ess-Störungen und psychosomatische Beschwerden zunehmen. Nach einer Studie der Uni Hamburg (COPSY II, Fr. Prof. Ravens Sieberer) sind insbesondere solche Familien besonders betroffen, deren soziale Rahmenbedingungen weniger stabil sind und die somit gegenüber Belastungen weniger „Schutzkräfte“ / Resilienzen aufbauen können.

Autor:

Lokalkompass Wesel aus Wesel

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