Hilfe für Menschen mit körperlichen und psychischen Erkrankungen
Teilhabeberatung in Witten ist ein Erfolgsmodell

 Sie ziehen eine positive Zwischenbilanz (v. l.): Annika Lisakowski (Beraterin), Ralf Kapschack MdB, Patricia Augustin (Beraterin), Jan-Philipp Krawinkel (Kreisgruppengeschäftsführer des Paritätischen) und Petra Rohde (Beraterin). | Foto: Dennis Sohner
  • Sie ziehen eine positive Zwischenbilanz (v. l.): Annika Lisakowski (Beraterin), Ralf Kapschack MdB, Patricia Augustin (Beraterin), Jan-Philipp Krawinkel (Kreisgruppengeschäftsführer des Paritätischen) und Petra Rohde (Beraterin).
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Wo beantrage ich einen Schwerbehindertenausweis? Habe ich Anspruch auf eine Assistenz? Wie finde ich eine Arbeitsstelle? Wer hilft bei meiner finanziellen Situation? Diese Fragen beantwortet die EUTB in Witten.

Seit nun drei Jahren ist die „Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung“ (EUTB) in Trägerschaft des Paritätischen NRW – Kreisgruppe Ennepe-Ruhr-Kreis in Witten Anlaufstelle für Menschen mit (drohender) Behinderung und deren Angehörigen aus dem gesamten EN-Kreis. Zeit, mal zu schauen: Wie läuft das Angebot?
Kreisgruppengeschäftsführer Jan-Philipp Krawinkel und der heimische Bundestagsabgeordnete Ralf Kapschack (SPD) setzen sich für eine dauerhafte Finanzierung der „EUTB“ ein. Ihr Zwischenfazit fällt positiv aus: „Wir sind froh, dass die Finanzierung zum aktuellen Zeitpunkt bis Ende 2022 gesichert ist. Die Teilhabeberatung wird gut angenommen. Sie ist eine Erfolgsgeschichte.“
Das bestätigen die Zahlen: 2018 wendeten sich 110 Hilfesuchende an die Beratungsstelle, ein Jahr drauf waren es 407, im vergangenen waren es 344, unter ihnen viele Menschen mit körperlichen und psychischen Erkrankungen.
„Dass sich trotz Corona-Pandemie so viele Menschen an die Mitarbeiter des Paritätischen gewandt haben, zeigt: Der Bedarf ist groß. Und das Angebot vor Ort ist mit einer möglichen Telefon- und Videoberatung barrierearm und bürgerfreundlich“, sagt Ralf Kapschack, der am Bundesteilhabegesetz und damit auch an der Einführung der „EUTBs“ mitgearbeitet hatte.

Neues Angebot: Peer-Café

Verstärkt spricht der Paritätische Migranten, die das Angebot oft nicht kennen, gezielt in ihrer Muttersprache an. Neu ist ein sogenanntes „Peer-Café“: Hier tauschen sich (derzeit noch digital) geschulte ehrenamtliche und Mitarbeiter, im Sinne der Beratung von Betroffenen für Betroffene (Peer-Beratung), mit anderen Betroffenen aus, um sich gegenseitig zu unterstützen.
Genau das ist ein Leitprinzip der „EUTB“: Beratung auch von Menschen, die selbst eine Behinderung haben. Drei hauptamtliche Mitarbeiterinnen sowie weitere ehrenamtliche „Peers“ nehmen eine Lotsenfunktion ein und weisen Hilfesuchenden den Weg durch den „Zuständigkeits-Dschungel“: Ist die Krankenkasse zuständig? Oder doch die Rentenversicherung? Denn oft werden Ratsuchende von einer Verwaltungsstelle zur anderen und wieder zurückverwiesen.
Kapschack: „Das ist für Menschen in Not sehr frustrierend. Umso wichtiger ist eine unkomplizierte, kostenlose und zentrale Beratung, Das verschafft den Betroffenen Selbstbestimmung und mehr Zeit, sich um wichtigere Dinge zu kümmern.“ Die Anlässe für eine Beratung in den Räumen an der Dortmunder Straße in Witten sind sehr vielfältig, stellt Jan-Philipp Krawinkel fest: „Die Menschen mit Behinderung oder ihre Angehörige haben Fragen zu Leistungen oder zu Anträgen, andere haben Probleme mit einem Leistungsträger. Und manche Menschen möchten einfach mal über ihre persönliche Situation sprechen. Auch dafür sind wir gerne da.“

Kontakt

Die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) im Ennepe-Ruhr-Kreis hat ihr Büro an der Dortmunder Straße 13. Sie ist erreichbar unter Ruf 2785520, 421523 und 9330530, montags bis donnerstags in der Zeit von 10 bis 15 Uhr sowie nach Vereinbarung. Kontaktaufnahme geht auch per E-Mail an teilhabeberatung-enneperuhr@paritaet-nrw.org, weitere Infos gibt es online unter www.teilhabeberatung-enneperuhr.de.

Autor:

Nicole Martin aus Witten

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