Kosten und Corona:
Urbanatix-Show in der Bochumer Jahrhunderthalle fällt erneut aus

2019 feierte Urbanatix mit der Show "X" ein furioses Jubiläum in der Jahrhunderthalle. | Foto: Molatta
  • 2019 feierte Urbanatix mit der Show "X" ein furioses Jubiläum in der Jahrhunderthalle.
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Es ist eine bittere Nachricht - für Fans, Akteure, aber auch für die gesamte Stadt Bochum: Die große Urbanatix-Show fällt 2022 erneut aus. Die Kostenentwicklung und die unstete Corona-Lage machten Durchführung unmöglich, so die Veranstalter. Eigentlich hätte Urbanatix im November dieses Jahres nach der Corona-Zwangspause wieder in der Bochumer Jahrhunderthalle über die Bühne gehen sollen. Der Vorverkauf lief bereits.

Finanzielle und künstlerische Herausforderung

Die gesamte Veranstaltungsbranche hat in Folge der Corona-Pandemie nach wie vor mit großen Verwerfungen und Herausforderungen zu kämpfen. So mussten nun auch die Veranstalter von Urbanatix - die Bochumer Agentur "Da Capo" in Zusammenarbeit mit der Bochumer Veranstaltungs GmbH (BoVG) schweren Herzens zu der Erkenntnis kommen, dass Show-Veranstaltungen dieser Größenordnung – mit 50 Menschen auf der Bühne, dazu einem flankierenden Technik- und Crewapparat von etwa 25 weiteren Personen sowie einem großen Organisationsteam – in der derzeitigen Situation weder finanziell noch künstlerisch zu stemmen sind.

GEMA-Forderungen verdreifacht

"In der Veranstaltungsbranche, wie auch in fast jedem anderen Sektor, ist es zu einem immensen Kostenanstieg in allen Bereichen gekommen – ob beim Material oder den Kosten für technisches Fachpersonal, das als Folge der Pandemie aktuell kaum verfügbar ist", so heißt es in einer Stellungnahme des Veranstalters. Diese Entwicklungen sorgen bereits seit geraumer Zeit in der gesamten Branche für große Verunsicherung. Für Urbanatix kommt noch eine neue Einstufung durch die GEMA, der "Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte" hinzu: Der neue Tarif führe zu einer Verdreifachung der GEMA-Forderungen, die damit fast 20 Prozent der Gesamtumsätze betragen. "Verhandlungen für eine andere Eintarifierung hat die GEMA abgelehnt mit dem Hinweis auf die Möglichkeit der Stellung eines
Härtefallantrages zur Forderungsreduzierung. Da dies aber nicht rechtssicher ist und der Antrag erst
nach der Veranstaltung gestellt werden kann, wird Urbanatix dadurch mit weiteren erheblichen, nicht refinanzierbaren Kosten belastet", erläutern Urbanatix-Initiator Christian Eggert von Da Capo und BoVG-Chef Andreas Kuchajda. "Es bleibt nur zu hoffen, dass sich mit der GEMA für 2023 eine belastbarere Verständigung finden lässt. Durch diese Kostenfaktoren haben sich die Produktionsbedingungen so verschlechtert, dass eine mit den Vorjahren vergleichbare Inszenierung von Urbanatix aktuell nicht wirtschaftlich umsetzbar ist und das Risiko daher von den Verantwortlichen unter den derzeitigen Bedingungen nicht getragen werden kann."

Corona spielt leider weiterhin eine Rolle

Und als ob dies nicht allein Belastung genug wäre, spielt auch für die Urbanatix-Macher Corona immer noch eine Rolle.  Denn in vielen Theatern müssen immer noch und wiederholt Premieren wegen Corona-Erkrankungen innerhalb des Ensembles verschoben werden - ein Risiko, dass trotz aller Vorsichtsmaßnahmen auch immer über dem großen Urbanatix-Cast schwebt. Erschwerend kämen die - bezogen auf die Corona-Lage - unabsehbaren Voraussetzungen für Indoor-Großveranstaltungen im November 2022 hinzu und das damit einhergehende Publikumsverhalten, das zum jetzigen Zeitpunkt nicht belastbar eingeschätzt werden könne. Zu viele, und zu große Fragezeichen also für die Urbanatix-Macher.
„Wir sind alle sehr traurig, dass wir in diesem Jahr wieder nicht spielen können, aber das Vertrauen des Publikums stärkt uns den Rücken, um mit viel Energie und Optimismus in die Zukunft zu blicken und Urbanatix weiterzuentwickeln“, so Christian Eggert, Initiator und Regisseur von Urbanatix .
„Wir wollen diese Nachricht unbedingt zum Anlass nehmen, uns bei den Fans, Besucherinnen und Besuchern zu bedanken, die Urbanatix trotz der stetig wechselnden Situation die Treue gehalten und Karten gekauft haben", ergänzt Andreas Kuchajda, Geschäftsführer der Bochumer Veranstaltungs-GmbH. "Dafür einfach Danke!“

Tickets können zurück gegeben werden

Sofern Besucher die Tickets online für eine der (seit 2020 entfallenen) Shows erworben haben, erhalten sie eine E-Mail von dem jeweiligen Ticketanbieter mit Informationen zum Vorgehen für die Rückabwicklung.
Sind die Tickets an einer Vorverkaufsstelle gekauft worden, können diese dort wieder zurückgegeben
werden.

Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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