Tödliche Gefahr durch Dohlennester: Schornsteinfeger rät zu Vorsichtsmaßnahmen

Rund 20 Nester von Dohlen entfernt Schornsteinfegermeister Günter Schulte pro Brutzeit aus den Schornsteinen in seinem Kehrbezirk. | Foto: Thiele
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Rund 20 Nester von Dohlen entfernt Schornsteinfegermeister Günter Schulte pro Brutzeit aus den Schornsteinen in seinem Kehrbezirk. Erst in der vergangenen Woche war er in der Altstadt im Einsatz. Was sich nach einer Kuriosität anhört, kann jedoch für die betroffenen Hausbewohner sehr gefährlich werden.

Denn die Nester, die die Dohlen zum Beispiel aus kleinen Ästen sowie weggeworfenen Taschentüchern und Zigarettenschachteln bauen, verstopfen den Schornstein, so dass die Abgase der Heizung nicht abziehen, sondern in die Wohnung geleitet werden. „Im allerschlimmsten Fall sterben Menschen“, erläutert Schulte.
„Das ist innerhalb meines Reviers aber noch nicht passiert“, zeigt sich der 57-Jährige, dessen Kehrbezirk die Altstadt und Behringhausen mit insgesamt etwa 2.400 Liegenschaften umfasst, erleichtert. Aber im Ruhrgebiet habe es in den vergangenen Jahren mehrere Todesfälle gegeben, die durch Dohlennester verursacht worden seien.

Brutzeit

Jeweils im April/Mai sowie im Herbst suchen sich die Dohlen als sogenannte Höhlenvögel gern gemauerte Schornsteine, um dort ihre Nester zu bauen und zu brüten. Das Nest, das Schulte jetzt in der Altstadt entfernte, verstopfte den Schornstein auf einer Länge von fast zwei Metern. „Die Heizung ist auf Störung gegangen. Der Heizungsmonteur hat dann die Dohlen festgestellt und mich alarmiert“, erklärt Schulte, wie es überhaupt auffiel, dass die Vögel vor Ort waren, denn zu hören sind die unerwünschten Mitbewohner für die Hausbesitzer im Allgemeinen nicht.
Gefahr bestand in dem Haus in der Altstadt aber trotz der ausgeschalteten Heizung, weil es neben der modernen noch eine ältere Heizungsanlage gibt, die sich nicht automatisch abgeschaltet hatte. „Deswegen hätte es trotzdem zum Schadensfall kommen können“, so Schulte.

Gitter anbringen

Damit in Castrop-Rauxel keine Unglücksfalle durch Kohlenmonoxid passieren, rät der Schornsteinfegermeister zum einen Hausbesitzern dazu, die Mündung ihrer Schornsteine mit einem Dohlenschutzgitter versehen zu lassen. „Dann ist die Gefahr gebannt, denn die Vögel haben keine Chance hineinzugelangen, und die Abgase der Feuerstätte können abziehen.“
Zum anderen ruft Günter Schulte Nachbarn dazu auf, aufmerksam zu sein und aufzupassen. „Sie bekommen es als erste mit, wenn Dohlen beim Haus gegenüber immer den Schornstein anfliegen“, erläutert er.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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