Immer mehr Straftaten in Dortmund

Über 2300 Mal stiegen Einbrecher 2011 in Dortmund in Wohnungen ein. | Foto: MEV
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  • Über 2300 Mal stiegen Einbrecher 2011 in Dortmund in Wohnungen ein.
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Mit 80.086 Delikten verzeichnete die Dortmunder Polizei 2011 einen Rekord im Dreijahres Vergleich.

„Mit der Entwicklung der Kriminalität können wir nicht zufrieden sein“, betont der neue Polizeipräsident Norbert Wesseler beim Blick auf die neuesten Zahlen. Und dies sind nur die angezeigten Fälle.
Gelungen sei es Straftaten, wie Raub, einzudämmen und auch in der Nordstadt habe die starke Präsenz, die beibehalten werde, Wirkung gezeigt. Doch während sich die Behörde bei der Bekämpfung von Verbrechen organisatorisch mit neuen Kommissariaten effektiver aufgestellt hat, ist die Zahl der Straftaten gestiegen.
Ein Schwerpunkt sind Wohnungseinbrüche: Hier will der neue Polizeipräsident gleich einen Fokus setzen. „Da ein Einbruch ein besonders belastendes Erlebnis ist, wollen wir die Zahlen besser in den Griff bekommen“, kündigt Wesseler einen von drei Schwerpunkten an, auf den sich die Beamten konzentrieren. Schlugen 2009 noch 1929 Einbrecher in Dortmund zu, wurden 2011 schon 2342 Familien und Alleinstehende Opfer von Einbrechern, die meist überregional arbeiten, nur selten geschnappt werden konnten. Bei diesen Fällen konnten nur 185 Tatverdächtige ermittelt werden, ein Drittel war unter 21 Jahren. Hier wird der Polizeieinsatz auch mit verdeckten Ermittlern deutlich verstärkt.
Einen zweiten Schwerpunkt will die Polizei bei der Bekämpfung von Rechtsextremismus und rechter Gewalt setzen. 35 Fälle waren es 2011 in Dortmund. Und auch die Nordstadt haben die Ordnungshüter weiter im Blick. Durch die vielen Kontrollen hier, wurden viel mehr Rauschgiftdelikte aufgedeckt. Gesunken sind im Stadtteil die Raubfälle, Diebstahl (23%) und Taschendiebstähle (31 %). Nur noch ein harter Kern von rund 30 drogenabhängigen, meist deutschen Frauen, versuche sich zu prostituierten. Ein Fazit: Der Negativtrend in der Nordstadt sei gebrochen, die effektiven Strukturen bleiben bestehen. „Hier gilt es, den positiven Trend zu stabilisieren“, sagt Wesseler.
„Unser aller Bestreben gilt, die Kriminalitäts-Fallzahlen runter zu bekommen, wir liegen 5 Prozent über dem Landesschnitt“, vergleicht er die 80 086 Straftaten in Dortmund 2011 mit dem Umland. Fast 7000 Fälle mehr als im Jahr zuvor wurden angezeigt.
„Über 3000 Verfahren mehr als 2010 davon sind allein gegen Schwarzfahrer“, erklärt der Polizeipräsident.
Stoppen konnte die Polizei den negativen Trend bei den Taschendiebstählen. „Insgesamt sah der Anstieg in der ersten Hälfte des vergangegen Jahres noch viel dramatischer aus“, meint Ulrich Kuhn, Leiter der Direktion Kriminalität.
Eine Straftat, die die Polizei nur gering beeinflussen kann, ist die Körperverletzung. 7000 Menschen wurden 2011 in Dortmund Opfer.
Und was dem Direktionsleiter gar nicht gefällt: 7698 Autos wurden geknackt. Über 22 Prozent mehr als im Jahr zuvor und nur 4 Prozent der Fälle sind aufgeklärt. „Wir können den Leuten nicht helfen, wenn sie Dinge offen im Fahrzeug liegen lassen“, weiß Kuhnen, was Süchtige, die in Autos leichte Beute sehen, schnell anlockt. Hier wird die Aufklärung intensiviert.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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