Aus der Bezirksvertretung Brackel: "Bürgerwald" braucht deutlich mehr Platz als angenommen

Die Getränkemarkt-Scheune soll fürs Asselner Lebensmittelmarkt-Projekt (Penny) abgerissen werden. | Foto: Günther Schmitz
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  • Die Getränkemarkt-Scheune soll fürs Asselner Lebensmittelmarkt-Projekt (Penny) abgerissen werden.
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Einstimmig hat die Bezirksvertretung (BV) Brackel das Bebauungsplanverfahren Br 221 inklusive Öffentlichkeitsbeteiligung im beschleunigten Verfahren eingeleitet.

Penny-Lebensmittelmarkt für Asseln

Dieses zielt darauf, dass in Asseln auf dem 4460 m² großen Gelände zwischen Asselner Hellweg, Am Petersheck und Donnerstraße, dem Areal des einstigen Getränkemarktes in der Scheune, Teilen des alten Postgebäudes sowie des Wohnhauses am Asselner Hellweg 143, ein maximal 800 m² großer Penny-Lebensmittelmarkt in Asseln realisiert werden kann. 50 Pkw-Stellplätze inklusive. Erhofftes Ziel der Planer ist, die vorhandene Kaufkraft vor Ort in Asseln zu binden.

Radwege-Lückenschluss entlang der L663n

Ein Lückenschluss der Radwege-Verbindung auch auf der Südseite der L663n „wäre uns ein Herzensanliegen, ideal ein Radweg auf beiden Seiten“, formulierten es Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka und sein Stellvertreter Ulrich Begemann. Und einstimmig gab die BV dies so auch dem Berichterstatter Volker Gummel vom Tiefbauamt mit auf den Weg, der dem Stadtteilgremium die städtischen Planungen zur Radwegeverbindung Brackeler Feld/Hohenbuschei auf der Nordseite der Brackeler Straße vorgestellt hatte. Knackpunkt sind und bleiben die Ausgleichsflächen.

Neue Dreifachturnhalle für Asseln günstiger?

Nicht wirklich weiter kam die BV in Sachen Dreifach-Sporthalle Asseln. Zwar unterstrichen die Brackeler Stadtbezirkspolitiker per einstimmigem Beschluss ihren gemeinsamen interfraktionellen Antrag zur Hallen-Zukunft. Doch waren mit der Immobilienwirtschaft schlichtweg die falschen Berichterstatter seitens der Stadt eingeladen worden. Denn zuständig ist das Liegenschaftsamt als Eigentümerin. Die BV erhofft sich Aussagen von der Stadt, ob eine Sanierung der maroden Halle möglich oder ob nicht vielleicht ein kompletter Neubau günstiger sein würde.

"Hochzeitswald": Mehrgenerationen-Park in Wickede als Übergangslösung?

„Wir wären schon froh über ein ,Wäldchen‘“, befand zwar Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka. Doch in puncto „Hochzeitswald“ mochte die BV noch keinen Beschluss fassen, verschob den Antrag - trotz der ausführlichen Erläuterungen von Berichterstatter Detlef Rojahn (Abt. Stadtgrün im Tiefbauamt), warum die Verwaltung zur vorherigen BV-Sitzung im Februar „nur“ eine, aber dafür überraschenderweise gleich 20.000 m² große Ackerfläche nördlich des Grüningswegs vorgeschlagen hatte.

Rojahn benannte klar die Ausschlussgründe der weiteren sechs geprüften Flächen im Stadtbezirk von Wambel bis Wickede: deren Verplanung als potenzielle Ausgleichsflächen, erforderliche Bebauungsplanänderungen, Einschränkungen durch eine Hochspannungsleitung oder den mittlerweile erfolgten Verkauf einer Fläche.

Und der Stadtgrün-Vertreter erläuterte, dass für ein längerfristig angelegtes „Bürgerwald“-Projekt - so Rojahns Benennungsvorschlag - deutlich mehr Fläche benötigt wird, als den meisten Bezirksvertretern wohl vorschwebte. So böte auch der ins Spiel gebrachte Generationen-Garten südlich der Ebbinghausstraße in Wickede, der schließlich zur öffentlichen Grünfläche und nicht zum Wald umgestaltet werden soll, nur eine begrenzte Fläche für 30 bis 40 Bäume. Diese ist aber laut Rojahn möglicherweise geeignet als Übergangslösung und als Test der Nachfrage aus Reihen der Bevölkerung. Zudem kostengünstiger als eine andere künftige Waldfläche mit vergleichsweise hohen Infrastruktur- und Pflegekosten.

Comenius-Schulsportplatz soll aufgewertet werden

Einstimmig schickte die BV den CDU-Antrag zur Aufwertung des Beton-Sportplatzes der Wambeler Comenius-Grundschule (der OA berichtete) auf den Weg ins Rathaus.

Grundstückspläne der Stadt für neue Kitas in der Kritik

Kritisch fiel allgemein die Beurteilung der BV zu den beiden von der Stadt im Bezirk Brackel ausgeguckten Grundstücken für neue Kitas an der Hochspannungsleitung zwischen Wambel und Brackel (Spiegelstraße) und in Wickede an der Steinbrink-Schule aus. Hinsichtlich der Planung an der Langschedestraße, schlug die SPD vor, sei der Grundschule ein Ausgleich für den beim Kita-Bau mit eingeplanten Schul-Sportplatz zu garantieren. Möglich wäre zudem eine Nutzung der leerstehenden Ladenlokale im EKZ Meylantstraße. In Wambel soll gemäß CDU-Antrag eine Kita-Alternativfläche hinter der Griechischen Schule (Rüschebrink-/Hannöversche Straße/Niederste Feldweg) mit in Betracht gezogen werden.

Mega-Light-Werbetafel am Brackeler Hellweg genehmigt

Mit rot-schwarzer Mehrheit gab die BV ihre Zustimmung zum geplanten Standort einer Mega-Light-Werbetafel am Brackeler Hellweg, Höhe Welschenacker. U.a. mit dem Hinweis auf den hohen Energieverbrauch der Anlage verweigerten Grüne und Linke ihre Zustimmung.

Fürs Seniorenwohnen in Wambel sollen andere Grundstücke geprüft werden

Vorerst einmal zurückgezogen hat die SPD ihren Antrag zur Aufhebung des Aufstellungsbeschlusses Br 216, der darauf zielte, seniorengerechtes Wohnen etc. auf dem (teils grünen) Grundstück Wambeler Hellweg/Rüschebrink-/Dorfstraße zu ermöglichen. Nun soll gemäß Auftrag der BV die Verwaltung erst einmal prüfen, ob nicht vielleicht auch Flächen wie die der Schleife Wambel und des Mehrzweckplatzes ebenfalls fürs Wohnprojekt geeignet seien.

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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