Bürger-Infoformation: Audi-Zentrum komplettiert Wambeler Automeile

Bei der grundlegenden Planung vor acht, neun Jahren war die Wambeler Automeile an der B 1 durchaus umstritten. Dann siedelte sich nur Toyota (im Bild rechts) an. Nach Jahren des Stillstands scheinen die meisten Anwohner jetzt wesentlich gelassener das an der künftigen A 40 von Hülpert geplante Audi-Zentrum zu erwarten. - Dass Dortmunds östliches Eingangstor an der Stadtkrone Ost auch auf der Nordseite der B1 komplettiert wird, erfreut Stadtplaner wie Politiker. | Foto: Günther Schmitz
6Bilder
  • Bei der grundlegenden Planung vor acht, neun Jahren war die Wambeler Automeile an der B 1 durchaus umstritten. Dann siedelte sich nur Toyota (im Bild rechts) an. Nach Jahren des Stillstands scheinen die meisten Anwohner jetzt wesentlich gelassener das an der künftigen A 40 von Hülpert geplante Audi-Zentrum zu erwarten. - Dass Dortmunds östliches Eingangstor an der Stadtkrone Ost auch auf der Nordseite der B1 komplettiert wird, erfreut Stadtplaner wie Politiker.
  • Foto: Günther Schmitz
  • hochgeladen von Ralf K. Braun

Wohl keine wesentlichen Bedenken gegen die geplante Ansiedlung des Hülpert Audi-Zentrums an der B 1 dürften die Anwohner in der Schweizer Siedlung nach absolvierter Bürger-Information hegen. Am Donnerstag, 20. März, wird dann voraussichtlich auch die Bezirksvertretung (BV) Brackel ihr Okay zum positiven Bauvorbescheid durch die Verwaltung geben.

Dies legen zumindest Besuch und Verlauf des Bürger-Informationsabends auf Einladung der BV nahe, nachdem 2005/2006 die grundlegende Planung der so genannten Wambeler Automeile (Bebauungsplan Br 197) noch „sehr ambitioniert und engagiert durchdiskutiert worden“ war, wie Moderator Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka eingangs des Abends erinnerte.

Die meisten der rund 25 Wambeler Anwohner auf den eher mager besetzten Stuhlreihen in der Mensa in der Europa-Schule konnten Dortmunds Stadtplanungs-Amtsleiter Ludger Wilde und Lärmgutachter Andreas Timmermann hinsichtlich ihrer anfangs noch aufgebracht vorgetragenen Ängste vor einem nicht ausreichenden Lärm- und Sichtschutz letztendlich wohl beruhigen. Befürchtungen äußerten speziell Anwohner des Westabschnitts der Rütli-Straße und Nutzer von Dachgeschoss-Zimmern hinterliegender Häuser etwa an der Küsnachtstraße.

Auch eine auf 11,30 Meter reduzierte Bauhöhe des Zwischenelements mit dem Gebrauchtwagen-Ausstellungshaus, der Werkstatt und dem Teilelager des Audi-Zentrums zwischen den äußeren 12 Meter hohen Trakten des Autozentrums mit dem eigentlichen Audi-Neuwagenzentrum im Westen und dem bestehenden Toyota/Lexus-Autohaus im Osten stelle den Schallschutz für die Anwohner sicher, erläuterte Gutachter Andreas Timmermann die Ergebnisse der neuen Lärmberechnungen. Entbehrlich sei so eine auch aus gestalterischen Gründen nicht wünschenswerte Lärmschutzwand entlang der künftigen A 40 , freute sich Ludger Wilde.

Anwohner üben Bestandskritik in puncto Leuchtwerbung und Lärmschutzwand

Mit teils drastischen Worten beschwerten sich die Anwohner/innen aus der Schweizer Siedlung indes über Ärgernisse rund ums bestehende Toyota-Autohaus und die vorhandene Lärmschutzwand zwischen Automeile und Siedlung: Eine „24-Stunden-Puffbeleuchtung“ der Werbeanlagen nerve in Wohn- und Schlafzimmer, meinte ein sichtlich aufgebrachter Anwohner. Eine andere Anwohnerin kritisierte die „missratene Bepflanzung“ und auch die Vermüllung der Nordseite der Schutzwand. Die nackte Wand reflektiere nicht nur den Rasenmäher-Lärm, sondern sogar die Gespräche der Nachbarn in ihren Gärten, ergänzte sie.

Planungsamts-Chef Ludger Wilde und Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka zeigten sich zwar überrascht und verwundert, warum die Anwohner sich nicht schon früher beschwert hätten, versprachen den Siedlern aber, sich um ihre vier vordringlichen Anliegen zu kümmern: sowohl was die nach Norden ausgerichtete Toyota-Werbebeleuchtung wie die Sichtbegrünung des Areals nach Westen betrifft als auch hinsichtlich der Wandbegrünung und der Vermüllung der Nordseite der vorhandenen Lärmschutzwand: „Alles Dinge, die wir nachhalten werden“, so Wilde.

Und Hülpert-Geschäftsführer Michael Sprenger kündigte in Sachen nächtlicher Werbe-Beleuchtung gleich ergänzend an, an seinem Audi-Zentrum die „Signalisation per Zeitschaltuhr“ regeln zu lassen. Allerdings werde es eine Parkplatzbeleuchtung hinter dem Gebäude geben.

Die BV Brackel tagt am Donnerstag, 20. März, ab 16 Uhr im Balou-Sitzungssaal, Oberdorfstr. 23. Siehe mehr dazu auch hier.

Hülpert legt Audi-Zentren Körne und Phoenix-See an der B1 zusammen

Die Hülpert Gruppe plant laut Geschäftsführer Michael Sprenger, am Standort Westfalendamm (B 1) ihre jetzigen beiden Dortmunder Audi-Zentren am Körner Hellweg und am Phoenix-See zusammenzulegen.

Auf der so genannten Wambeler Automeile – die Gewerbefläche auf dem Areal der ehemaligen Briten-Sportplätze ist über die Ludwig-Lohner-Straße bereits vollauf erschlossen – will Hülpert, vorbehaltlich des Ergebnisses der noch ausstehenden Wirtschaftlichkeitsberechnung, nach der erhofften Genehmigung des Bauantrags in rund 18 Monaten sein neues Audi-Zentrum westlich des bereits bestehenden Toyota/Lexus-Autohauses Weber realisieren.

Die ursprüngliche Planung für das „Autozentrum nördlich Stadtkrone Ost“ mit insgesamt drei separaten Autohäusern ist somit hinfällig, denn Hülpert will auf der gesamten noch zur Verfügung stehenden Fläche lediglich einen zusammenhängenden Gebäudekomplex mit zwei Baukörpern bauen.

Im Westen, wo einst Peugeot ein Autohaus bauen wollte, soll das 72 Meter lange und 12 Meter hohe Audi-Neuwagenzentrum mit unternehmenstypischer Alu-Glasfassade entstehen, an das, über ein 7 Meter breites, für den ausfahrenden Verkehr durchlässiges Element verbunden, sich im Osten ein 103 Meter langes und 11,30 Meter hohes Gebrauchtwagenzentrum mit teilweise lichtdurchlässiger weißer Stegplatten-Fassade anschließen wird. Dahinter liegen u.a. Autowerkstatt und Teilelager.

Dem hinlänglich gebeutelten Ortsteil Körne droht nach dem Fortzug des Hülpert Audi-Zentrums übrigens nicht unbedingt ein weiterer Leerstand an prominenter Stelle. Denkbar sei u.a., dass Hülpert hier künftig auch eine andere Automarke aus seinem Hause präsentieren und verkaufen werde, merkte Geschäftsführer Michael Sprenger im Gespräch mit dem Ost-Anzeiger an.

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.