Vom Friedhof zum Park // BV Ost hat Körner Grünanlage nun offiziell umbenannt

Ein Schild tut‘s kund: Bezirksbürgermeister Udo Dammer (Bildmitte) vollzog jetzt gemeinsam mit Bezirksvertreter Karl Krämer (l.) die von der Bezirksvertretung Innenstadt-Ost beschlossene Umwidmung des Alten Friedhofs Körne zum Körner Park. - Schon vor neun Jahren hatte Helmut Feldmann (r.), Vorsitzender des Körner Kultur- und Kunstvereins und damals auch Chef der Körner SPD, die Initiative zur Umbenennung der kleinen Grünanlage gestartet. | Foto: Günther Schmitz
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  • Ein Schild tut‘s kund: Bezirksbürgermeister Udo Dammer (Bildmitte) vollzog jetzt gemeinsam mit Bezirksvertreter Karl Krämer (l.) die von der Bezirksvertretung Innenstadt-Ost beschlossene Umwidmung des Alten Friedhofs Körne zum Körner Park. - Schon vor neun Jahren hatte Helmut Feldmann (r.), Vorsitzender des Körner Kultur- und Kunstvereins und damals auch Chef der Körner SPD, die Initiative zur Umbenennung der kleinen Grünanlage gestartet.
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Vom vernachlässigten dunklen Angstraum zur einladend freundlichen Grünanlage. Mit der offiziellen Umwidmung des Alten Friedhofs Körne zum Körner Park setzte Bezirksbürgermeister Udo Dammer jetzt vor Ort nicht nur einfach einen entsprechenden Beschluss der Bezirksvertretung Innenstadt-Ost in die Tat um.

Mit Unterstützung durch Bezirksvertreter Karl Krämer (Linke) setzte der Körner Udo Dammer (SPD) damit auch ein Ausrufezeichen hinter die gelungene Metamorphose der kleinen Grünanlage zwischen Hellweg und Heilbronner Straße.

„Schon vor neun Jahren hatte der Körner Kunst- und Kulturverein“, erinnerte der heutige KKK-Vorsitzende Helmut Feldmann, damals noch Chef des SPD-Ortsvereins Körne, im Zuge der ersten KKK-Projekte zur Aufwertung des Alten Friedhofs Körne „die Initiative zur offiziellen Umbenennung der Grünfläche gestartet. Doch damals waren wir noch an der CDU/FDP-Mehrheit in der Bezirksvertretung gescheitert.“ Und das trotz eindeutiger Mehrheit bei einer Umfrage unter Körner Bürgern durch SPD und CDU am Hellweg, so Feldmann.

„Wenn wir zum Beispiel zu einem Musiknachmittag ins Grün einladen und schreiben dann ,Körner Friedhof‘, klingt das doch schon merkwürdig“, beleuchtete der KKK-Chef Sinn und Zweck der nun vollzogenen Umbenennung. Zudem bestehe Verwechslungsgefahr, gebe es doch tatsächlich noch den Körner Friedhof am Zehnthof, meinte Udo Dammer.

„Das Freizeitangebot macht den Unterschied aus“

Und der Bezirksbürgermeister ergänzte: „Das Freizeitangebot macht alleine schon den Unterschied zwischen ,Friedhof‘ und ,Park‘ aus.“

In der Tat: Der vom wilden Gestrüpp entrümpelte, mit neuen Wegen versehene, mit Lampen erhellte und mit Bänken und Mülleimern möblierte ehemalige Alte Friedhof ist heute gleichzeitig Skulpturengarten, offenes Klassenzimmer und Freizeitfläche mit einiger Aufenthaltsqualität mitten in Körne. Dafür sorgen u.a. eine Boule-Bahn, die von den Schülern der benachbarten Uhland-Schule angelegten und gepflegten Blumenbeete plus Insektenhotel sowie die von der Dr.-Bauckloh-Stiftung aufgestellten Schautafeln zur hiesigen Flora.

Und der Park wird angenommen: Es wird gesungen und gepicknickt. Zuletzt strickten im Sommer Körner Frauen mit behinderten Bewohnerinnen des Bethel-Hauses Von-der-Tann-Straße vor Ort im Park die 25 Meter langen Baumschlangen „Paul und Paula“, die sich nun farbenfroh durchs Geäst zweier alter Eschen winden.

Selbst aus Fehlern lernt man: Weil die Steine des Grünen Klassenzimmers von den Körner Grundschülern nicht wirklich gern als Sitzplätze im Freien genutzt werden, will man seitens des KKK die kleinen spitzen Felsblöcke kurzerhand zur Anlage eines Hochbeets mitten auf der Grünfläche umnutzen und damit auch das (noch ungelöste) Problem des öffentlichen Hundeklos angehen.

Denn leider sehen zuviele Zeitgenossen über die Verbotsschilder an den Zugängen lapidar hinweg und gehen im Körner Park, wo Kinder spielen und lernen, mit ihren Tieren Gassi. „Wegen des Hunde-Urins wächst dort nichts“, hat Udo Dammer von den Stadtgrün-Experten gelernt.

Selbst über die Spöttelei, der Körner Park sei von der Größe her doch eher die Miniaturausgabe eines Parks, oder über die Kritik an der goldfarbenen Helios-Skulptur können die KKK-Mitstreiter nur milde lächeln: „Kunst ist eben Geschmackssache.“

HINTERGRUND
Der heutige Körner Park wurde vom 9. März 1811 bis zum 31. Mai 1968 als Friedhof genutzt, hieß seitdem Alter Friedhof Körne. Ein restaurierter Grabstein der Familie Schäfer erinnert an die letzte Beisetzung und gemeinsam mit einem Gedenkstein am Hellweg-Zugang an die einstige Funktion als Begräbnisstätte. U.a. wurden um 1900 zahlreiche Pockentote hier bestattet.

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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