"Wohnparkplatz" statt Wohnpark Wickede? // Nach Ärger ums Parken wird Stadt verblasste Stellplatz-Markierungen auffrischen

Die ursprünglich grau gepflasterten Parkflächen sind kaum mehr zu erkennen. Bewohner haben zudem eigenmächtig Parkregelungsschilder an ihren Grundstückszufahrten angebracht. | Foto: Czierpka
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  • Die ursprünglich grau gepflasterten Parkflächen sind kaum mehr zu erkennen. Bewohner haben zudem eigenmächtig Parkregelungsschilder an ihren Grundstückszufahrten angebracht.
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Ärger ums Parken nicht nur am Phoenix-See, auch im Wohnpark Wickede.

Vor ein paar Wochen kontrollierten Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung im Viertel und stießen auf viele Falschparker – aber auch auf Widerstand. Denn wo genau das Parken erlaubt ist, war an einigen Stellen nicht mehr eindeutig zu erkennen.

Eigentlich darf im Wohnpark nur auf markierten Flächen geparkt werden, dort hat man vor Jahrzehnten graues Pflaster verlegt. Doch der Zahn der Zeit hat die Farbe abgenagt – „Raum für viele unerfreuliche Diskussionen“, so Brackels Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka, selbst ein Wickeder.

Schon 2006 hatte die Bezirksvertretung Brackel Neumarkierungen beschlossen, diese Arbeiten aber waren gestoppt worden, weil auch das bei einigen Bewohnern zu Ärger führte: An vielen Stellen waren in Eigenarbeit nachträgliche Grundstückszugänge und -zufahrten entstanden. Und diese konnten nicht benutzt werden, wenn die Parkplätze belegt waren. Eigenmächtig angebrachte Schilder zeugen noch heute an mehreren Stellen von diesen Problemen.

Vorläufig keine Kontrollen mehr

Czierpka kündigte heute (28.3.) an: „In Absprache mit dem Tiefbauamt wird der alte Beschluss nun umgesetzt, bis dahin gibt es keine Kontrollen mehr. Durch die Markierungen wird eindeutig geregelt, wo geparkt werden darf und wo nicht, so dass es bei zukünftigen Kontrollen keine Diskussionen mehr gibt.“

Und was wird aus den nachträglich eingerichteten Grundstückszugängen? Czierpka: „Solche Zufahrten bedürfen streng genommen einer Genehmigung. Und eine solche wird nicht erteilt, wenn man dadurch eine öffentliche Fläche benutzen muss, die eine andere Aufgabe hat, zum Beispiel als Parkplatz. Privat aufgestellte Schilder sind völlig wirkungslos und rechtlich obendrein bedenklich.“

Abends und an den Wochenenden ist der Parkdruck im Wohnpark beachtlich. Anwohner beklagen immer wieder, dass manche Hausbesitzer nicht auf den eigenen Stellplätzen parken, weil dort ein schicker Vorgarten angelegt wurde, dass Garagen in der Nachbarschaft in Abstellräume und Partykeller verwandelt wurden.

„Zudem ging das Konzept der Erbauer damals von einem Auto pro Familie aus – da hat sich in den vergangenen Jahrzehnten eine Menge geändert“, so Czierpka: „Das Einzeichnen zusätzlicher Parkplätze scheitert meist am begrenzten Platz, denn es müssen auch Rettungsfahrzeuge und Müllwagen durchkommen, auch Möbelwagen sollten die Häuser erreichen können. Zudem würde der Wohnpark Wickede dann viel von seinem Charme einbüßen wenn er sich in den ,Wohnparkplatz Wickede' verwandeln würde.“

Die Markierungsarbeiten sollen im April erfolgen. Das Tiefbauamt wird die Parkflächen dann absperren, damit dort gearbeitet werden kann.

„Ein paar harte Tage stehen dem Wohnpark also noch bevor...“, ahnt Czierpka.

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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