Worte zum Jahreswechsel von Brackels Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka: „Infrastruktur der Orte stand bei Beschlüssen in 2011 im Mittelpunkt“

Karl-Heinz Czierpka, Bezirksbürgermeister des Stadtbezirks Brackel.
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Worte zum Jahreswechsel hat - mit ein wenig Verspätung - auch Karl-Heinz Czierpka, Bezirksbürgermeister des Stadtbezirks Brackel, an die Menschen im Dortmunder Osten gerichtet, in denen der Politiker die stadtbezirksrelevanten Ereignisse 2011 Revue passieren lässt und einen Ausblick aufs neue Jahr gibt.

„Viele Beschlüsse 2011 befassten sich mit der Infrastruktur der Orte. Für Neuasseln zeichnet sich eine sehr gute Lösung ab und Asseln erhält endlich den lange vermissten Drogeriemarkt. Mit einem zweiten Einzelhandelsstandort am östlichen Ende soll der Ort zusätzlich besser versorgt und der Hellweg an dieser Stelle aufgewertet werden. Das jedenfalls ist auch die Meinung der Fachleute die in einer Verteilung auf zwei Standorte die für Asseln günstigste Variante sehen.
Die Verkehrsbelastung auf dem Hellweg in Asseln und Wickede ist so wie sie schon immer war: Viel zu hoch und sie spielt auch in die Diskussion um den Weiterbau der L 663 n hinein. Diese Planung wird uns 2012 intensiv beschäftigen weil wir die Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsstudie erwarten und danach die Linienbestimmung beginnen kann.
Trotz aller Diskussionen sage ich ganz deutlich: Diese Straße ist Beschluss der Städte Dortmund, Unna und Kamen sowie des NRW-Landtages. Und beschlossen wurde die einzig sinnvolle Lösung, nämlich die Weiterführung im Norden Asselns und Wickedes. Wir alle wissen dass man dabei den Freiraum in Anspruch nehmen muss und daher macht sich niemand eine solche Entscheidung leicht.
Die Schlicht-Argumentation aber mancher Gegner dieser Trasse, den Verkehr einfach auf dem Hellweg zu belassen und diesen „,zu ertüchtigen‘ ist ein Schlag ins Gesicht der Hellweg-Anwohner und hilft nicht weiter. Vielleicht kann der geplante öffentliche Gedankenaustausch hier wenigstens zu gegenseitigem Verständnis führen.
Einstimmig hat sich der Stadtbezirk gegen die maßlose Ausweisung weiterer großer Gewerbeflächen ausgesprochen. Die Bezirksvertretung erkennt die Notwendigkeit neuer Flächen an, hat daher auch einem 9 Hektar großen Stück direkt an der B1 zugestimmt. Aber das, was der Rat dem Stadtbezirk aufs Auge drücken will, wird nicht akzeptiert. Dortmund braucht Gewerbeflächen, aber die können nicht alle in dem Stadtbezirk ausgewiesen werden, der mit dem Flughafen ohnehin schon geschlagen ist und in dem darüber hinaus bereits heute die meisten Gewerbeflächen der Dortmunder Stadtbezirke beheimatet sind.
Der Flughafen hat 2011 seine unendliche Geschichte weiter geschrieben. Man möchte es länger, weiter, teurer - mit Spannung wird im Stadtbezirk der Ausgang der laufenden Verfahren von Münster bis Brüssel erwartet.
Mit teilweise stundenlangen Ruhephasen und verwaisten Parkplätzen hat die Startbahn Ruhrgebiet im ablaufenden Jahr auf jeden Fall für eine trügerische Ruhe gesorgt, doch man lasse sich nicht täuschen: Eine Ausweitung der Betriebszeit würde gravierende Folgen für die Nachtruhe haben. Die gigantische Zahl der Einsprüche jedenfalls macht deutlich, dass der Flughafen längst als Problem auch bei jenen Dortmundern angekommen ist, die unserem Widerstand vor Jahren noch verständnislos gegenüber standen.
Die Lärmschutzwände entlang des Hellwegs in Brackel garantieren den Rewe-Standort am Hellweg und haben die Arbeitsplätze bei Tedi gesichert und neue Jobs nach Dortmund geholt. Der Bau hat länger gedauert, als uns allen lieb war, doch was viele Kritiker vergessen und manche besseren Wissens verschweigen: Die Lärmschutzmaßnahmen sind für einen durchgehenden Nachtbetrieb bei Vollauslastung berechnet, davon ist Tedi noch weit entfernt.
Und man erinnere sich an die Lärmkulisse des früheren Coop, mit scheppernden Kühllastern und Fahrzeugbewegungen rund um die Uhr ohne jeden Schutz. Die Anwohner jedenfalls werden nun auch vom Lärm des Hellwegs und der Stadtbahn abgeschirmt - für sie ein echtes Plus im Vergleich zur Vergangenheit. Und für die Stadt war die Ansiedlung trotz aller Kosten ein äußerst lohnendes Stück Wirtschaftsförderung.
Saufgelage und Vandalismus - zwei wichtige Schlagworte 2011 - und man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, dass uns diese Worte auch 2012 begleiten werden.
Um es ganz klar zu sagen: Die Lokalpolitik ist nicht in der Lage, den Ausputzer bei Folgen versäumter Erziehung und fehlgeleiteter Freizeitnutzung zu spielen. So lange es gesetzlich erlaubt ist, in der Öffentlichkeit zu trinken, solange jeder beliebige Kiosk 23,5 Stunden öffnen darf und jede Tankstelle das Zubehör für spontane Feten auch nachts feil bieten darf (als Reisebedarf für Autofahrer?), sind unsere Möglichkeiten vor Ort deutlich begrenzt.
Ab 2012 wird die Zahl der Ordnungspartner deutlich aufgestockt, diese sind mit der Polizei sehr gut vernetzt und koordinieren ihre Einsätze untereinander - doch auch sie brauchen den Telefonanruf der Bürger. Von allein, wie immer gerne gefordert geht da gar nichts.
In Wickede erhitzt die Diskussion um die Meylantsiedlung viele Gemüter. Festzustellen bleibt: Die LEG hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Sanierung voran getrieben und sich als verlässlicher Partner bewiesen. Dass sie nicht alle Wünsche der Mieter erfüllen kann, ist nachvollziehbar, eben so die Tatsache, dass es noch einige Zeit dauern wird bis sich alle Wohnungen wieder auf dem aktuellen Stand der Technik befinden.
Jedenfalls sind die Mieterbeiräte, unterstützt durch den Mieterverein, immer eingebunden. Die Politik hat ein hohes Interesse daran, die Siedlung inklusive der Gewerbeflächen wieder attraktiver zu gestalten - und hier ist man durch gemeinsames Arbeiten auf einem guten Weg. Allein das Meckern über den Ist-Zustand bringt hier niemanden weiter, als letztes die Mieter. “

Karl-Heinz Czierpka
Bezirksbürgermeister
Brackel

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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