Klein Jürgen in den 40- er JAHREN
1944 - meine erste Begegnung mit der Fotografie.

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--- Anno 1944 --- meine ersten Begegnungen mit der Fotografie.

Meine Mutter hatte schon als sehr junge Frau eine Fotokamera
mit der sie die komplette Familie für`s Fotoalbum ablichtete.
Ich erinnere mich, daß ihre Kamera einen sog. Balgenauszug auf kleinen Schienen hatte,
mit der ich zwar immer spielen wollte, was Mutter natürlich nie erlaubte.
Immer wenn ein Rollfilm mit 6x9-Bildern von ihr exponiert wurde,
verwandelte sie die Küche in ein Fotolabor.
Bei der Negativentwicklung war ich zwar nie dabei,-
war ja auch für einen 5-jährigen Knirps nicht so interessant.
Aber bei der Positiventwicklung war ich mindestens 2 mal als Zuschauer in der ersten Reihe. Das Küchenfenster wurde total verdunkelt,-
die Deckenlampe wurde mit einer Rotlichtbirne versehen,-
am Fenster stand in Reichweite eine alte Schreibtischlampe,-
auf dem Tisch standen 3 Schalen für die Chemikalien,-
im Spül- und Waschbecken stand ein Eimer mit Wasser.
Mutter legte die vorbereiteten Negative 6x9 in einen Holzrahmen,
legte das Vergrößerungspapier darüber,
klappte den Rahmen mit dem filzbelegten Holzdeckel zu
und verriegelte selbigen mit Spannklammern.
Jetzt drehte sie den Holzrahmen wieder um,
sodaß man das dunkle Negativ auf dem weißen Papier erkennen konnte.
Sie nahm die Schreibtischlampe in die Hand, hielt sie über den Holzrahmen
und knipste das helle Licht für ein paar Sekunden an und wieder aus.
Jetzt kam der Moment der für mich wie Zauberei aussah,
denn sie öffnete wieder den Holzrahmen, nahm das weiße belichtete Fotopapier in die Hand und tauchte es in den Entwickler der ersten Schale.
Mit ihrer kleinen Laborzange bewegte sie das Papier langsam hin und her,---
und ich starrte gebannt in die Schale,
war fasziniert, wie aus dem weißen Papier
plötzlich und langsam dunkle Figuren zu sehen waren.
Für mich waren das natürlich alles ,,Bömische Dörfer,, .
Dann zog sie das Papier wieder aus der Schale,
legte es für ein paar Sekunden ins Essigbad der Schale 2
und dann in Schale 3 zum Fixieren.
Danach kamen die Bilder zum Wässern in den Wassereimer.
Am nächsten Tag durfte ich ihr dabei helfen,
die Fotos ins Familienalbum einzusetzen. ----------

Als dann im Mai 1945 der Krieg zu Ende war,
kamen unsere großen ,,US - Befreier,, ---
Sie gingen mit ihren Gewehren von Haus zu Haus,
öffneten alle Schränke und Schubladen,
klauten alles was sie für wertvoll hielten.
Dabei nahmen sie auch die Kamera meiner Mutter inkl. der 2 Eheringe,
die sie in der Kamera aufbewahrte.
Das war dann das Ende von Mutters Fotografie.

Vielleich war diese Fotoerfahrung der Grundstein
für mein späteres Interesse an der Fotografie !!! ???

Autor:

Jürgen Daum aus Duisburg

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