Der Duisburger Hauptbahnhof

Als am 9. Februar 1846 die Strecke Düsseldorf - Duisburg der "Cöln-Mindener Eisenbahn" eröffnet wurde, begann für Duisburg und das Ruhrgebiet das Eisenbahnzeitalter. Seitdem wurde neben den Häfen die Eisenbahn zu einem bedeutenden Faktor für die Entwicklung der Stadt. Die "Cöln-Mindener" folgten weitere Eisenbahnen, die Duisburg an ihr Schienennetz anschlossen. Erst nach der Verstaatlichung der Bahnen verfügte die Stadt ab 1886 mit der Einweihung eines "Centralbahnhofes" über ein repräsentatives Bahnhofsgebäude, das nach dem Ersten Weltkrieg wegen des gestiegenen Verkehrs durch einen Neubau ersetzt werden mußte.

In den Jahren 1931 bis 1934 wurde ein langgestrecktes Bahnhofsgebäude im Stil der neuen Sachlichkeit als symmetrischer Komplex mit einer etwas überhöhten Empfangshalle als Spiegelachse errichtet. An dem Mittelteil schließt sich nördlich ein Hotel an. Früher waren hier Wohnungen und Zimmer für die Angestellten. Im südlichen Bereich befindet sich ein Verwaltungsflügel für Eisenbahnämter. Die Fassade ist mit einem dunklen Klinker verblendet. Die Fenstereinfassungen und die schmalen Gesimse wurden aus Kalkstein gefertigt.

So berichtet es ein unscheinbares Schild am Eingang des Hauptbahnhofes.

Die Eingangshalle ist inzwischen renoviert. Sie ist hell und freundlich gestaltet. Hier gibt es nicht nur einen sogenannten ServicePoint (kennt die ehemalige Bundesbahn keinen deutschen Ausdruck dafür?) und das Reisezentrum; ein Schnellimbiß, dm, ein Blumenladen, eine Apotheke, eine Bäckerei und weiterer Einzelhandel kommen hinzu.

Der Tunnel zu den Gleisen sowie der Bahnsteinbereich sind aber noch dringend renoviertungsbedürftig. Ein neues Dach muß her; es ist nicht unebdingt eine Visitenkarte für Duisburg, daß es hier reinregnet. Es muß sichergestellt werden, daß die Lifte im Tunnel weniger störungsanfällig und damit seltener defekt sind. Damit verbunden ist die Forderung, daß es genauso Rolltreppen, die auch herunter zur Verknüpfungshalle führen und damit Busse und Bahnen leichter erreichbar werden lassen, gibt. Man kann es getrost als Fehlkonstruktion bezeichnen, daß die Bus- und Straßenbahnhaltestellen so weit entfernt und damit erst nach einem längeren Fußmarsch erreichbar sind. So mancher Reisender wird wohl schon eine Anschlußverbindung verpaßt haben, weil er sich erst einmal zurechtfinden mußte.

Es läßt sich bestimmt vortrefflich darüber streiten, wie der Hauptbahnhof innen optimal aufgewertet werden kann. Eine Sache sollte aber bei der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes überdacht werden. Dort sollte eine Stadtinformation hinkommen (evtl. mit Unterkunftsvermittlung und Servicebereich der DVG), so daß auswärtige Reisende eine erste Anlaufstelle haben.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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