HASTE TÖNE? Duisburger Museum bietet Raum für Radionostalgie

Radiotalk der besonderen Art: das Museum als Treffpunkt für aktive Mitglieder des Vereins Radiomuseum Duisburg
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Ob "pfeifende Johanna", ein Radio der 30er mit unüberhörbarem Pfeifton, ein gläsern gedeckeltes Gerät "Schneewittchensarg" oder das kultige "Gebissradio" der 50er mit markanter Schaltzeile - wer Freak ist, fühlt sich im Radiomuseum Duisburg Ruhrort gut aufgehoben. Auf rund 300 qm Ausstellungsfläche tummelt sich seit 10 Jahren ein knappes Jahrhundert Radiogeschichte.

"Aus Volksempfänger "Goebbelsschnauze" wird das Folgemodell "Aschenputtel" nach dem Krieg" erzählt Wilhelm Struth, zweiter Vorsitzender des Vereins Radiomuseum Duisburg, der seit 1988 passionierte Radiofans zusammenbringt. Aktuell sind so 50 Mitglieder aus Duisburg und Umgebung organisiert, um gemeinsam Sammelleidenschaft, Bastlerdrang und Radiokultur zu pflegen. Der gemeinnützige Verein betreibt das Radiomuseum.

Die Jahrhundertreise durch die Radiowelt ist spannend. So dokumentiert das Einheitsmodell der Nazizeit  Mediendiktatur, mit der sich die Enkelgeneration auseinandersetzten kann. Z. B. in der Nachkriegszeit waren auch Notradios aus Recyclingmaterial beliebt. Für den Heimwerker lieferte 1946 die Firma Grundig Modell "Heinzelmann". Das Bausatzradio war funktionstauglich, wenn dazu Röhren auf dem Schwarzmarkt aufgetrieben werden konnten. Das Tefifon der 60er, eine Kombination aus Radio und schallplattenähnlichem Rillenbandgerät, ist schnell in Vergessenheit geraten. Die Bänder waren zu teuer, die Musik darauf oft schon veraltet. Angefangen von den Prototypen im Jahr 1923 entwickeln sich Technik und Design. Die legendäre "Sonnenblume", ein Radio mit Blütendeko von 1930, lässt Sammlerherzen höher schlagen. Die meisten Ausstellungsstücke sind funktionstauglich und können bei Führungen auch tönen. Auch für Schüler ab 10 Jahren ist die Sammlung geeignet. Der Verein bietet auch Fachvortäge, Sonderschauen und Tauschbörsen an.

Radiomuseum Duisburg, Bergiusstaße 27, 47119 Duisburg, sonntags 11.00-14.00 Uhr, donnerstags 11.00-18.00 Uhr, Eintritt 2,-€.

Autor:

Dr. Michaela de Groot aus Bottrop

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