Revierpark Mattlerbusch wird ökologisch revitalisiert
Park Erlebnis Tour mit Sven Hellinger

Urban Gardening. Pflanzen in Eimerchen und die Teilnehmer mussten erraten, um welche Gewächse es sich handelte
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Der Revierpark Mattlerbusch im Duisburger Norden mit seinen 41 ha Fläche, von denen etwa sechs ha aus Wald bestehen ist, wie alle fünf Parks des Regionalverbandes Ruhr (RVR), in die Jahre gekommen. 1979 eröffnet, entspricht er nicht mehr den heutigen ökologischen Anforderungen und Erkenntnissen. Das soll sich nun ändern. Dafür nimmt der RVR 28 Millionen Euro in die Hand, welche auf die einzelnen Parks umgelegt werden.

In einer interaktiven Parkerlebnis Tour informierte der für den Revierpark Mattlerbusch zuständige Umweltbildende des RVR, Sven Hellinger, interessierte Bürgerinnen und Bürger über die vorgesehenen Maßnahmen zur ökologischen Revitalisierung. Dabei verschwieg er nicht, dass der ökologischen Aufwertung der eine oder andere Baum zum Opfer fallen werde, versprach jedoch für jeden gefällten Baum die Pflanzung zweier neuer. „Es gibt auch aus ökologischer Sicht oft gute Gründe, einen Baum zu fällen“, erklärte er. So sei bei vielen absehbar, dass sie innerhalb der nächsten Jahre ihr natürliches Lebensende erreichen werden. „Wartet man aber so lange, könnten sie zur Gefahr für die Menschen werden, die tagtäglich das Naherholungsgebiet nutzen. Auch klimatechnisch entsprächen viele Bäume heute nicht mehr den Erkenntnissen aus den Siebzigern. Diese ersetze man durch anpassungsfähigere. Hier habe man einen Experten zu Rate gezogen, der im Vorfeld den Zustand der vorhandenen Bäume bewertet habe.

Teilhabe spielt große Rolle bei der Planung

Eine große Rolle bei der Maßnahme wird die Teilhabe spielen, so dass alle Menschen in den Genuss des Parks kommen können. Wichtig ist hierbei die Barrierefreiheit.
Die Hauptgesichtspunkte bei der Aufwertung stellen die Umgestaltung des Platzes vor dem Gradierwerk, das Schaffen eines neuen Naturerlebnisses, Bewegungsangebote, Spielplatzerneuerung und Urban Gardening dar. Letzteres soll allen Besuchern, die selber keinen Garten zur Verfügung haben, dazu dienen, Kräuter und andere Pflanzen zu säen und zu ernten. Dazu wird das vorgesehene Areal mit Hochbeeten und Ackerflächen versehen. Ruhebereiche laden auch denjenigen zum Verweilen ein, der nicht gerade einen grünen Daumen hat und deshalb das Geschehen lieber beobachtet, statt selbst tätig zu werden. Hier konnten die Gäste der Führung zum ersten Mal interaktiv tätig werden, indem sie den Inhalt nummerierter mit Pflanzen bestückter Eimerchen errieten und das Ergebnis auf einem Fragebogen niederschrieben. Dem sollten noch weitere kleine Aktionen folgen, um den Anwesenden die Bedeutung der ebenfalls geplanten Entsiegelung von Flächen, das Anlegen von Blühwiesen und andere Schritte des Gesamtprojektes nahezubringen.

Zu wenig Toiletten

Das geplante intelligente und insektenfreundliche Beleuchtungssystem wird den Weg des Spaziergängers immer da erleuchten wo sich dieser gerade befindet, während die anderen Bereiche gedimmt sein werden. Auch der Parkplatz wird mit neuer Beleuchtung versehen Informationstafeln über das Wegenetz empfangen die Besucher an allen Eingängen, während den Haupteingang an der Niederrheintherme ein riesiges „R“ als weithin erkennbares Markenzeichen kennzeichnet.
Enttäuscht war ein Teilnehmer bezüglich der Antwort auf seine Frage nach dem Bau von Toiletten. „Eine Toilette ist geplant“, erklärte Hellinger, der bei seiner Führung durch Lea Kauling und Birgit Diermann vom RVR unterstützt wurde, „aber das Hauptaugenmerk liegt bei diesen Maßnahmen auf dem ökologischen Aspekt“. Mit einem Schmunzeln erzählte der Gast dann von einer großen ehemals vorhandenen großen Toilettenanlage, die der Errichtung des Revierparks weichen musste.
Eigentlich sollten die vorbereitenden Arbeiten für den Umbau bereits begonnen haben, jedoch machte auch hier die Corona Pandemie den Verantwortlichen einen Strich durch die Rechnung und sorgte für eine Verzögerung. Hellinger ist sich allerdings sicher, dass der Baubeginn zeitnah erfolgen wird. Vorgesehen war die Fertigstellung für Ende 2022.
Die Anwesenden jedenfalls freuen sich auf den neuen Revierpark.

Randolf Vastmans

Urban Gardening. Pflanzen in Eimerchen und die Teilnehmer mussten erraten, um welche Gewächse es sich handelte
Standen für Auskünfte zur Verfügung: Lea Kauling, Birgit Diermann und Sven Hellinger
Autor:

Randolf Vastmans aus Xanten

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