Coronavirus in Duisburg
Wo bleibt der Anstand beim Abstand?

Handel und Gastronomie, Sport, Schule, Kultur und vieles mehr: Dank vielfacher Corona-Lockerungen nähert sich der Alltag Schritt für Schritt beinahe wieder der Normalität an. Das Beachten der Hygienevorschriften und Abstandsregeln aber bleibt unerlässlich, soll nicht alles wieder auf Anfang gehen.

Wen wundert's also, dass es regelmäßig Scherereien gibt, wenn Menschen sich trotz alledem zu nahe kommen. Dreiste Zeitgenossen in die Schranken zu verweisen, ist das eine. Überforderte, verunsicherte Mitbürger niederzubrüllen, ist das andere.

Da ist die alte Dame im Lebensmittelladen, die angesichts der vielen Klebestreifen auf dem Boden, der vielen Pfeile hierhin und dorthin kaum weiß, wo sie sich denn anstellen soll. Und prompt für einen Moment den Mindestabstand nicht einhält. Schon wird sie an den Pranger gestellt. Ein Ehepaar stürzt sich auf sie, baut sich kurz vor ihr auf, schreit ihr erzürnt und lautstark ins Gesicht "Abstand halten, Abstand halten. Begreifen Sie's nicht?" Doch, begreift sie. Zitternd und mit Tränen in den Augen tritt sie den Rückzug an.

Abstand heißt Anstand. Das stimmt wohl. Heißt aber auch in Corona-Zeiten nicht, von jedem Anstand Abstand zu nehmen ...

Autor:

Sabine Justen aus Duisburg

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