Glosse: Hättest du geschwiegen ...

... wärest du ein Philosoph geblieben“, pflegte meine Oma die alten Römer immer dann zu zitieren, wenn ich mal wieder ganz besonderen Unfug geredet hatte. Ein Ratschlag, den man Stadtdirektor Dr. Peter Greulich wahrscheinlich besser gegeben hätte, bevor er den Brief an die Staatskanzlei abschickte, dessen Inhalt nun zu Greulichs großem Erstaunen publik gemacht wurde. Darin wirft er der Landesregierung mangelndes Fingerspitzengefühl bei der Organisation der Trauerfeier in Gedenken an die Opfer der Loveparade vor. Man mag es kaum fassen: Wir sprechen von der Trauerfeier, von der sich die Hinterbliebenen ausdrücklich ausgebeten hatten, man möge die Stadt außen vor lassen, hatte diese ihren Mangel an Fingerspitzengefühl bei der Organisation, Ausrichtung und Aufarbeitung der Loveparade doch hinreichend unter Beweis gestellt. Wir sprechen von der Trauerfeier, die alle Beteiligten als würdevoll und bewegend, als tröstlich und versöhnend empfunden hatten. Und wir sprechen von einer Stadtspitze, die seither trotzig aussitzt, was sie gründlich verbockt hat. Herr Greulich, hätten Sie sich und uns die­­se neuerliche Peinlichkeit nicht ersparen können? Lachende Dritte sind nun die, die Sie einmal als Randgruppe bezeichneten, und die sich täglich über mehr Unterschriften zur Abwahl des OB freuen dürfen.

Autor:

Claudia Brück aus Düsseldorf

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