Mit Tricks gegen nasse Füße - Arbeiten für den Neubau an der Hamborner Helios St. Johannes Klinik schreiten voran

Der Schlitzwandbagger leistet ganze Arbeit, „angetrieben“ und unterstützt von den umsichtigen Baggerführern. Fotos: Helios
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Die Arbeiten für den Neubau an der Hamborner Helios St. Johannes Klinik trotzen dem zwischenzeitlich hohen Grundwasserspiegel und schreiten schnell voran. Das Richtfest ist bereits für das Frühjahr 2018 geplant.

Mit leisem Quietschen schiebt sich der riesige Bagger Meter um Meter vor. Allein seine „Schaufel“ ist schon höher als ein Zehnersprungturm im Schwimmbad. Nah am Wasser gebaut sind in der Tat beide, denn geduldig hebt der sogenannte Schlitzwandbagger mit Grundwasser durchzogenes Erdreich aus einer schmalen Grube, die einen Großteil der Baustelle an der Helios St. Johannes Klinik umgibt.

„Diese Grube markiert den unterkellerten Bereich des Neubaus“, erklärt Stefan Bauer, Niederlassungsleiter der Helios Bau- und Projektsteuerung. „Da das Grundwasser hier sehr hoch steht, machen wir den Keller mit Hilfe eines bestimmten Ton-Zement-Gemisches wasserdicht.“ Schon während der riesige Bagger das nasse Erdreich – und daran ändern auch gelegentliche „Hochsommertage“ nicht viel – aus dem schmalen, 330 Meter langen Graben aushebt, leiten die Bauarbeiter die zähe Masse ein. Ergänzend werden Stahlträger zur Stabilisierung gleich mit versenkt.

Ist alles trocken und ausgehärtet, ist die Baugrube an den Seiten komplett wasserdicht. Dann beginnt das Ausschachten, rund 30 000 Tonnen Erde werden die Arbeiter in den kommenden Wochen dort herausschaufeln. Währenddessen muss das von unten nachsickernde Grundwasser permanent abgepumpt werden. Erst wenn zwei Stockwerke des Neubaus stehen, wird das Wasser durch den Druck des Gebäudes dauerhaft verdrängt. 

Gegen Unwetter gewappnet

Der nicht unterkellerte Rest des rund 100 Meter langen und 50 Meter breiten Neubaus steht auf starken Betonstelzen, die ganze zwölf Meter in den Boden reichen. Auch das Löschwasserbecken für die Feuerwehr und ein Regenrückhaltebecken sind schon fertig angelegt. „Damit reagieren wir auf die immer häufiger vorkommenden Unwetter und vermeiden einen Rückstau des Niederschlags in den Kanälen“, so Stefan Bauer.
Diese komplexen Arbeiten hatten die Planung zunächst um ein paar Monate zurückgeworfen, durch mehr Arbeiter auf der Baustelle bleibt der alte Zeitplan aber bestehen: „Der Bau wird wie geplant 2019 fertig sein.“ Der Ablauf der Baumaßnahmen in den kommenden zwei Jahren ist dabei bewusst so abgestimmt, dass der alltägliche Krankenhausbetrieb im Nachbargebäude möglichst nicht beeinträchtigt wird. Auch die Geräuschkulisse sinkt in den kommenden Wochen immer weiter ab, da die schweren Gerätschaften nur am Anfang gebraucht werden. Patienten und Besucher nehmen die Arbeiten auf der Baustelle aber sowieso sehr positiv auf, viele bleiben interessiert am Bauzaun stehen oder schauen sich das Treiben aus dem Fenster an. 

Eine helle und freundliche Atmosphäre

Um Platz für den Neubau zu schaffen, mussten schon vor Monaten einige Bestandsgebäude weichen. Dazu gehörten die alte Cafeteria und ein Teil des Hauptgebäudes. Das Verwaltungsgebäude wird voraussichtlich 2019 abgerissen. Im Jahr 2014 war bereits das neue Parkhaus errichtet worden, das nach Ende der Bauarbeiten unmittelbar neben dem neuen Haupteingang liegen wird. Im Neubau selbst sollen offene Raumstrukturen und viel einfallendes Licht eine positive Atmosphäre schaffen.
Neben der Optik geht es bei der Planung aber vor allem um Komfort und Qualität bei der Patientenversorgung sowie um die sinnvolle Zusammenführung medizinischer Fachbereiche. Dafür investiert Helios am Standort St. Johannes in Alt-Hamborn rund 120 Millionen Euro. Der über 100 Jahre alte, denkmalgeschützte Rundbogen wird zudem sinnvoll mit den neuen Gebäudeteilen verbunden, unter anderem durch Magistralen sowie ein Rohrpostsystem, mit dem etwa Gewebe- oder Blutproben schnell ins Labor weitergeleitet werden können.

INFOS 

Es entsteht ein Neubau mit rund 28 000m² Grundfläche, sechs Etagen (Keller, EG, 1. bis 4. OG), 450 Betten und sieben OP-Sälen.
Im Neubau untergebracht sind dann neben einigen Stationen auch die Notaufnahme, die Patientenaufnahme, die Wahlleistungsbereiche, die Radiologie, das Labor, die Haustechnik sowie die Pathologie.
Die restlichen Patientenzimmer verbleiben im dann vollständig sanierten Altbau. Dazu entstehen im Innenhof nach dem Abriss des jetzigen Verwaltungsgebäudes ein Patientengarten sowie ein Kinderspielplatz.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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