Gesamtschüler unterstützen Kindernotaufnahme in Borbeck
Jonathan sammelt über 200 Euro für die "Kleinen Spatzen"

Jonathan (Bildmitte) konnte das Spendengeld nun gemeinsam mit Lehrerin Hildegard Paus (links) den 'Kleinen Spatzen' überreichen. Tanja Zirbes, Leiterin der Einrichtung an der Zweigstraße, freute sich sehr über Jonathans vorbildlichen Einsatz. "Junge Menschen, die sich so engagieren, gibt es nicht viele." | Foto: Gesamtschule Borbeck
  • Jonathan (Bildmitte) konnte das Spendengeld nun gemeinsam mit Lehrerin Hildegard Paus (links) den 'Kleinen Spatzen' überreichen. Tanja Zirbes, Leiterin der Einrichtung an der Zweigstraße, freute sich sehr über Jonathans vorbildlichen Einsatz. "Junge Menschen, die sich so engagieren, gibt es nicht viele."
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Die Kindernotaufnahme 'Kleine Spatzen' in Essen-Borbeck ist auf Geldspenden angewiesen. Nur so kann sie ihre Aufgabe erfüllen, den Schutz und die Sicherheit von Kindern in Krisensituationen gewährleisten. Davon erfuhr Jonathan Klingberg, Schüler der 8b an der Gesamtschule Borbeck, und wurde aktiv. Kurzerhand bat der engagierte Jugendliche zur Weihnachtszeit seine Schulkameradinnen und -kameraden um Geldspenden für die Kinder in Not.

Die Schülerinnen und Schüler halfen gerne, verzichteten auf Wichtelgeschenke. Auf diesem Wege kamen 205,20 Euro zusammen.
Das Geld konnte Jonathan nun gemeinsam mit Lehrerin Hildegard Paus den 'Kleinen Spatzen' überreichen. Tanja Zirbes, Leiterin der Einrichtung an der Zweigstraße, freute sich sehr über Jonathans vorbildlichen Einsatz. "Junge Menschen, die sich so engagieren, gibt es nicht viele."

14-Jähriger beweist Organisationstalent

"Ich habe mir gedacht, dass Wichtelgeschenke nicht so wichtig sind, weil die meisten Kinder ja doch etwas an Weihnachten geschenkt bekommen. Aber die Kinder in der Borbecker Noteinrichtung eben nicht unbedingt", erklärt der 14-Jährige. So bewies er Organisationstalent, investierte Zeit und trug sein Anliegen den vier Achterklassen seiner Schule vor. "Mit dem Geld können die Mitarbeiter in der Zweigstraße Geschenke für Geburtstagskinder kaufen", sagt Jonathan, "oder auch kleine Abschiedsgeschenke, wenn Kinder wieder nach Hause oder in eine Pflegefamilie kommen."

Wer spendet, bestimmt wofür das Geld ist

Wie Jonathan es sagt, wird es gemacht. "Wer Geld spendet, kann sagen, wofür es verwendet werden soll", so Standortleiterin Tanja Zirbes. Großen Bedarf gibt es beispielsweise an Unterwäsche oder Schlafanzügen, oder auch Pantoffeln und Socken. "Die Kinder wünschen sich natürlich auch mal neue Sachen, Socken mit Motiven von Cars oder Anna und Elsa", wissen die Mitarbeiter der Kindernotaufnahme. Es gibt zwar nach acht Wochen Bekleidungsgeld für die Schutzsuchenden, allerdings sind 30 Euro im Monat schnell ausgegeben, wenn Pyjama, Strümpfe, Gummistiefel und Pantoffel nötig sind.

Betrieb läuft seit Februar 2017

Bei den 'Kleinen Spatzen' handelt es sich um eine Kindernotaufnahme im Bereich 'Stationäre Hilfe' des Essener Kinderschutzbundes. Aufgenommen wurde der Betrieb im Februar 2017. Zur Zeit wird 14 Kindern zwischen 2 und 11 Jahren, die wegen Misshandlung, Verwahrlosung oder Missbrauch nicht in ihren Familien bleiben können, Platz geboten.

15 Kinder werden in Altenessen betreut

Ihnen wird in der Notaufnahme ein strukturierter Alltag ermöglicht, damit sie wieder Vertrauen fassen können – vor allem zu Erwachsenen. Bei den 'Kleinen Spatzen' gibt es zudem den 'ZwischenHalt', hier werden gefährdete Säuglinge und Kleinstkinder betreut und möglichst innerhalb von 36 Stunden in Pflegefamilien untergebracht.
Eine weitere Kindernotaufnahme befindet sich in Essen-Altenessen, und zwar seit 1986. Dort werden aktuell 15 Kinder betreut. Damit ist der Bedarf an Aufnahmestationen für Kinder längst nicht gedeckt. Es gibt enorm viele Anfragen, auch aus umliegenden Städten wie Coesfeld und Bielefeld und sogar aus Bautzen.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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