"Krabat": Kindertheater im Maschinenhaus auf Carl thematisiert den Kampf um die Freiheit

Das Vier-Personen-Stück setzt auf die unmittelbare Nähe zum Zuschauer und auf einfache, aber wirkungsvolle Bühneneffekte. | Foto: Sascha Kreklau
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Wer einmal die Geschichte von Krabat gelesen hat, der wird sie nie wieder vergessen. Zu eindringlich beschreibt Otfried Preußler die Geschehnisse rund um die Mühle am Schwarzen Wasser, die dem Waisenjungen widerfahren. Auf der Bühne des Maschinenhauses Essen entfaltet "Krabat" am 7. und 8. April in der Inszenierung des Theaterensembles TOBOSO seine Kraft.

"Krabat! Komm nach Schwarzkolm in die Mühle, es wird nicht zu deinem Schaden sein!" So wird der Waisenjunge Krabat im Traum gerufen.
Gemeinsam mit elf anderen Gesellen erlernt er dort das Müllerhandwerk, aber auch die Kunst der Schwarzen Magie. Als Krabat begreift, dass die Zauberkunst Macht über andere verleiht, beginnt er eifrig zu lernen. Schnell muss er jedoch erkennen, dass es kein Entkommen aus dem Bund mit dem Schwarzen Müller gibt, der in jeder Neujahrsnacht einen der Burschen an seiner statt in den Tod schickt.
"Jeder hat eine ganz persönliche Beziehung zu diesem Buch", spricht Regisseur und Schauspieler Fabian Sattler für sein Ensemble. "Jeder hat ein ganz bestimmtes Gefühl dazu im Bauch und die Geschichte hat einen auf jeden Fall mitgenommen. Preußler entwirft tolle Figuren und man merkt als Leser schnell, dass es um etwas Großes geht!"
Auch Moritz Fleiter, der in der Maschinenhaus-Inszenierung den Waisenjungen Krabat spielt, erinnert sich noch genau an die Lektüre des Kinderbuch-Klassikers. "Mich hat das damals total gefesselt und mein Puls beschleunigte."

Es geht um etwas Großes

Um die Atmosphäre des Buches möglichst dicht auf die Bühne zu bringen, hat sich das Ensemble TOBOSO für ein transparentes Spielprinzip entschieden. Die Zuschauer sollen in den abgründigen Kosmos des Müllers hautnah miteinbezogen werden. So wurde eine Bühne in Kreuzform konstruiert, um die herum das Publikum direkt Platz nimmt. Geräusche und Lichteffekte sorgen für Atmosphäre.
Und Fabian Sattler fügt hinzu: „Jeder Spieler ist zu jedem Zeitpunkt des Stückes sichtbar; jedes Theatermittel, jedes Geräusch kann in seiner Entstehung verfolgt werden. Wir mögen es, wenn nachvollziehbar ist, wie etwas gemacht wird." So hört der Zuschauer das Drehen des Mühlsteines und das Knarzen des Holzes.
Bezüglich des Textes sind die Darsteller beim Original geblieben. "Natürlich mussten wir kürzen", erklären Sattler und Fleiter, "und wir haben bei vier Akteuren auf der Bühne viele Rollen doppelt besetzt. Irgendwie kommen also nicht nur Krabat, der Meister, Kantorka, Tonda und Juro vor, sondern auch alle elf Gesellen. Einfacher Mittel bedienen sich auch die Kostüme: "Unsere Ausstatterin hat Jeansstoffe als Arbeitsmaterial gewählt, die Gesellen tragen Mützen und Kapuzen", erklärt das TOBOSO-Team seine Philosophie.
In düsterer Atmosphäre wird die Backstein-Welt des Maschinenhauses zur Mühle. Und die Botschaft des Theaterstückes umso eindringlicher: Es geht um nichts Geringeres als den Kampf um Freiheit. Der Wunsch Krabats, nicht mehr abhängig zu sein, steht dabei ebenso im Mittelpunkt wie seine Suche nach Halt im Leben - auch wenn ihn die Verlockungen der Zaubermühle faszinieren.
Ob die Gesellen befreit und der Meister besiegt werden kann, erleben Zuschauer ab zwölf Jahren am Freitag, 7. April, 10.30 Uhr und 18 Uhr, sowie Samstag, 8. April, 16 Uhr. Karten unter tickets@maschinenhaus-essen.de. Zu sehen auch nochmal im Theater Duisburg am 16. und 17. April, jeweils um 18 Uhr: karten@theater-duisburg.de.

Das Vier-Personen-Stück setzt auf die unmittelbare Nähe zum Zuschauer und auf einfache, aber wirkungsvolle Bühneneffekte. | Foto: Sascha Kreklau
Krabat ist zunächst fasziniert von der Kunst der Schwarzen Magie. | Foto: Sascha Kreklau
Autor:

Petra de Lanck aus Essen-Süd

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