Das Rotkehlchen

Als Jesus voll Pein und Schmerz am Kreuze hing, sah er nicht weit davon ein kleines Vöglein im Walde. Das trauerte am Rande seines Nestes, und bittere Tränen rannen ihm aus den Augen, als es die scharfen stacheligen Dornen sah, die das Haupt unseres lieben Heilandes durchbohrten. »Niemand,« sagte es zu sich, »niemand kommt, sein Leiden zu lindern. So will ich ihn zu trösten suchen.« Es fliegt zum Kreuze, und es glückt ihm, einen Dorn aus dem Haupte zu lösen. Zur selben Zeit aber springt ein Blutstropfen auf des Vögleins Brust. Und Jesus sprach: »Zum ewigen Gedächtnis, liebes Vöglein, sollst du und deine Nachkommen dies rote Fleckchen auf der Brust behalten, und die Menschen sollen Euch Rotkehlchen nennen«.

Literatur: Joos, Vertelsels 1, Nr. 20 (niedl. roodborstje)-(Netherlands)

Autor:

Thomas Ruszkowski aus Essen-Ruhr

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