Ausstellung: Abtauchen in das Leben im Steeler Rott

Nahmen Kohle in die Hand: Die Organisatoren rund ums Archiv-Team und Bezirksbürgermeister Kraemer (links), der die Eröffnungsrede hielt.
  • Nahmen Kohle in die Hand: Die Organisatoren rund ums Archiv-Team und Bezirksbürgermeister Kraemer (links), der die Eröffnungsrede hielt.
  • hochgeladen von Mareike Schulz

Mal ganz ehrlich: Wussten Sie, dass es noch bis vor rund 80 Jahren einen großen Platz gab, der nach Kaiserin Augusta benannt war? Nicht? Gab es aber. Genau da, wo heute Krayer- und Fürstinstraße kreuzen. Luftbilder, aber auch viele private Geschichten und vor allem zahlreiche Ausstellungsgegenstände, von Boxhandschuhen über Pokale bis hin zu Kohle gab es in der Ausstellung „Das Steeler Rott - der unterschätzte Stadtteil“ vom Steeler Archiv zu sehen.

Sieben Jahre wird das Steeler Archiv in diesem Jahr alt und jedes Jahr gab es eine große Ausstellung, wie der Vorsitzende Arnd Hepprich in seiner Eröffnungsrede vor dem Atelierhaus Alte Schule, Äbtissinsteig 6, am Eröffnungsabend betont.
In diesem Jahr liegt der Ausstellungsort da, wo die Ausstellung thematisch spielt: Mitten im Steeler Rott. Und dass das Rott ein unterschätzter Ortsteil ist, wird schon nach wenigen Minuten Rundgang klar. Oder wussten sie, dass hier Europapokalsieger gezüchtet wurden?
In zwei Ausstellungsräumen hat das Archiv-Team über 70 Rahmen und Tafeln mit ca. 500 Bildern zusammengestellt und zahlreiche Leihgaben von Privatpersonen, der Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung und dem Stadtarchiv runden das Ausstellungsangebot ab, wie Arnd Hepprich verrät.
„Herr Stumpe hat vor einiger Zeit vorgeschlagen, doch mal etwas über das Rott zu machen“, erinnert sich Hepprich, bevor er die Türen öffnet und den vielen interessierten Gästen den Weg frei macht, die Ausstellung zu erkunden. „Das war Pech“, scherzt er weiter. Denn: „Da war er mit an Bord!“ Aber nicht nur der ehemalige Bezirksbürgermeister, sondern auch der Horster „Mr. Ausstellung“ Klaus Geiser ließ sich nicht lange bitten und steuerte viele Ideen und Ausstellungsstücke bei.
Nun aber rein in die Ausstellung: „Das war meine Lehrerin“, ertönt schon die Stimme eines Besuchers, der seiner Frau mit leuchtenden Augen die Schulfotos der Pestalozzi-Schule zeigt. Selbst in den Schulchroniken kann man hier blättern. Entlassungszeugnisse und Schulutensilien, vom Federhalter bis zur Schlamperrolle, kann man hier bestaunen. Eine ganze Ecke ist der Marienkirche, der Stiftung und dem Sport im Rott gewidmet. Und hier ist er dann auch: Dominique von Harlekin. Eine Dogge. Und zwar nicht irgendeine, sondern eine aus der Doggenzucht von Walter Münch. Und zwar die, die 1984 den Europapokal gewann und der steht auch vor dem Porträt des edlen Rüden.
Auch die Brieftaubenzüchter und Boxer waren lange Jahre aktiv und die Boxhandschuhe, die hier hängen, sind Symbol für eine immer noch erfolgreiche Schar, denn der Box-Club Steele feiert noch heute Erfolge.
In der Ecke, die den Männern gewidmet ist, hier hängen nämlich auch zahlreiche Aufnahmen des Silcher Chores, werden wieder Erinnerungen wach. „Der ist schon lange tot“, erklärt ein Besucher seiner Frau, um nur kurze Zeit später im zweiten Raum gänzlich ins Schwärmen zu kommen. Denn hier werden die Lieder aus dem Rott vom Band abgespielt und in den lyrischen Werken mancher Bewohner kann man stöbern. Aber nicht nur das: Luftaufnahmen zeigen die Veränderungen des Ortsteils und es gibt sogar eine Filmecke. Denn Dieter Wedel drehte hier einst seinen „Gedenktag“. Das Archiv hat natürlich die Fotos von den Dreharbeiten!
Und dann ist da noch der Augustaplatz... Und die Anerkennung der vielen - auch geladenen Ehrengäste. „Hier steckt richtig viel Arbeit drin“, lobte der Vorsitzende der SPD Steele, Hans-Ulrich Krause.

Autor:

Mareike Schulz aus Essen-Steele

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