"Löwes Lunch": Kulturhauptstadt-Fazit – Großer Wurf oder Millionen-Grab?

Nicht nur in den Fernsehzeitungen bemerkt man es: Die Zeit der Jahresrückblicke ist angebrochen. Natürlich haben auch die Macher der „Kulturhauptstadt“ schon eine positive Bilanz gezogen. Was sonst?
„Ruhr.2010“, dieses Riesen-Mega-Giga-Veranstaltungsprogramm habe den „Pott“ erst einmal so richtig über alle nationalen und internationalen Currywurst-Grenzen hinweg bekannt gemacht. Zig Gäste, die hier waren, werden auf jeden Fall wiederkommen.
Skeptiker sehen dieses aufgeregte Getue um die „Metropole Ruhr“ eher als Lachnummer und Millionen-Euro-Grab. Sie befürchten, dass nach dem Spendierhosenjahr in den klammen Revier-Kommunen zukünftig kaum noch was an Kulturförderung läuft.
Manchmal hilft ja auch ein Blick von außen, so habe ich bei guten Bekannten im europäischen Ausland einmal nachgefragt: „Sind wir im Revier nicht toll gewesen?“
Die Antworten waren eher ernüchternd. Bei denen, die überhaupt etwas mitbekommen haben, sind „diese gelben Ballons über den Zechen“ (SchachtZeichen) und „die Sperrung der Autobahn“ (Stillleben A40) in Erinnerung geblieben. Das wäre nicht gerade viel...
Und es kommt noch schlimmer: Denn da Pleitgen, Scheytt und Co. ja beinahe alles zum Kulturhauptstadtprojekt erklärt haben, was sich nicht schnell genug aus dem Kohlenstaub machen konnte, lief das auch in punkto „Loveparade“ so. Deshalb verbinden viele die Duisburger Katastrophe mit „Ruhr.2010“. Gelungene Imagewerbung sieht wohl anders aus! Fehlt nur noch die Herbie Grönemeyer-Hymne, äh: wie ging die nochmal?

Autor:

Detlef Leweux aus Essen-Steele

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