Teurer Spaß der Spaßbad-Tod

Die Todeslichter leuchten schon lange! Abrissbirne schlägt mit 550000 Euro knallhart im Etat zu!

Es sprießt mächtig um das Frohnhauser Spaßbad. Unkraut, Müll, Dreck nehmen täglich zu. Schmierereien am geschlossenen Gebäude ringsherum auch. Damit die Bad-Ruine ins Auge fällt, brennt außen Tag wie Nacht das Oase-Tür-Licht; innen sind Fluchtweg und leere Schaukästen beleuchtet. Für wen eigentlich? Die Bude ist ja schon seit zweieinhalb Jahren dicht. Aber nicht weg. Dafür muss noch mal viel Moos für sie angespült werden…

Zum Ersten! Zum Zweiten! Und zum Dritten! Schwupps ist die Oase unterm Hammer. Nö. Denn keiner will sie so richtig lieben - und haben. Jetzt soll im Wirtschaftsplan der Sport- und Bäderbetriebe für 2013 der Abriss der Oase eingeplant werden. Geschätzte Abrisskosten ca. 550000 Euro. Der Wirtschaftsplan wird voraussichtlich im November im Rat verabschiedet – vorher im Sportausschuss.

Ja, guter Abriss braucht seine Zeit. Der Verwaltungsvorstand hat zwar noch nicht formal entschieden, aber alle beteiligten Abteilungen der Verwaltung sprachen sich im zuständigen Arbeitskreis Flächenentwicklung dafür aus, den Abriss einzuplanen.
Wolfgang Freye, Ratsherr (LINKE): „Die Verwaltung geht davon aus, dass sich die Oase nicht mehr vermarkten lässt. Das einzige ernst zu nehmende Angebot kam von SAB, die in einem Public-Private-Partnership-Projekt die Oase als Schwimmbad weiter betreiben wollten. Dafür sollte sie umgebaut, teilweise neu gebaut werden. Voraussetzung wäre aber gewesen, dass die Stadt sie für Schulsport nutzt; sich vertraglich langfristig verpflichtet, dafür regelmäßig einen Kostenbeitrag zu zahlen. Es ging um 750000 Euro pro Jahr. Insgesamt um 15 Mio. Euro, verteilt auf 20 Jahre. Dadurch wären 70-75 % der Investitionen von SAB gedeckt worden. SAB betreibt in Winterberg das Ovarium.“

Rückblickend: „Das Angebot war für die Stadt nicht sonderlich interessant, da der Schulsport ja abgedeckt wird bzw. über das neue Bad auf dem Thurmfeld gesichert werden soll. Die anderen Interessenten sind selbst wieder abgesprungen, weil sie anscheinend nicht die nötige finanzielle Rückhand hatten.

Durch den Abriss sollen einerseits die Unterhaltskosten eingespart werden, die zuletzt bei 210000 Euro (!) im Jahr lagen (Heizung, Wachdienst etc.). Andererseits soll der Weg für eine Vermarktung frei gemacht werden. Möglich werden soll vor allem eine Wohnbebauung, allerdings nicht mit Ein-Familien- oder Reihenhäusern sondern angepasst an die Umgebung. Auch ein Kindergarten ist nach wie vor im Gespräch. Ob sich das Gelände so vermarkten lässt, ist aber aus meiner Sicht fraglich.

In jedem Fall wäre mit dem Abriss das Ende der Oase endgültig besiegelt. Es bleibt eine Lücke beim Badangebot im Essener Westen, gerade für Familien mit nicht so hohen Einkommen. Umso wichtiger wäre es, möglichst bald das geplante Bad am Thurmfeld im Nordviertel mit einem Freibadbereich auszustatten. Doch auch das steht bisher nur als Möglichkeit im Raum. Geld ist dafür bisher nirgends eingeplant!!!“

Archiv-Foto: Michael Gohl / West Anzeiger Essen

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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