London: ABBA Voyage
Mega-Konzert mit Avataren

Die digitale Version von ABBA: London ist der einzige Ort auf der Welt, an dem man die "Avatare" und ABBA Voyage sehen kann.  | Foto: Johan Persson
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  • Die digitale Version von ABBA: London ist der einzige Ort auf der Welt, an dem man die "Avatare" und ABBA Voyage sehen kann.
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Eine unglaubliche digitale Show: ABBA, eine der erfolgreichsten Popgruppen aller Zeiten, ist zurück auf der Bühne mit einem revolutionären Konzert, bei dem Agnetha Fältskog, Björn Ulvaeus, Benny Andersson und Anni-Frid Lyngstad als "Avatare" mit einer zehn-köpfigen Live-Band in ihrer eigenen, eigens gebauten ABBA-Arena im Queen Elizabeth Olympic Park in London auftreten. Ein Besuch vor Ort und der einzige Ort auf der Welt, an dem man ABBA Voyage sehen kann.

Von Andrea Becker

London ruft, doch die Metropole an sich ist dieses Mal nicht das Objekt der Begierde, sondern die ABBA-Show, die im Mai des vergangenen Jahres Premiere feierte und seitdem mit ihren "Avataren" die Fans weltweit begeistert. Die eigens für diesen Zweck gebaute Arena an der Pudding Mill Lane im Osten Londons zieht die ABBA-Pilger direkt in ihren Bann. Auf dem futuristisch anmutenden Gebäude prangt das legendäre Logo des Schwedischen Quartetts.
Punkt um 18 Uhr öffnen sich an diesem Freitagabend die Pforten. Nach einer kurzen Leibesvisitation erhält man Zutritt zunächst zum Foyer, das sich durch die offene Bauweise jedoch als recht zugig präsentiert. Wer zu dem Ticketpreis noch einmal 99 Pfund drauf legt, dem wird der Einlass zur "Oceanbird-Lounge" bewilligt, einem VIP-Bereich, in dem man sich wärmen und vor Show-Beginn stärken kann.
Gegen 19.20 Uhr wird es hektisch. Im Foyer tummeln sich die Gäste, die Pforten zur Arena sind mittlerweile geöffnet. Schnell findet man seinen Platz und staunt: Die Location bietet Platz für 3.000 Fans und verfügt über 291 Lautsprecher, die während des gesamten Konzerts 870.000 Watt an Audioverstärkung erzeugen, sowie über 500 bewegliche Lichter, die an 30.000 Punkten in der Arena angebracht sind und für ein beeindruckendes Live-Konzert sorgen werden.

ABBA als Popstars des 21. Jahrhunderts

Und dann ist es soweit: Um 19.45 Uhr tauchen per Hydraulik aus dem Untergrund die vier Avatare als Popstars des 21. Jahrhunderts wie Phönix aus der Asche auf. Plötzlich stehen sie in voller Pracht der 70er Jahre auf der Bühne. Die perfekte Illusion, für den Konzert-Besucher ein Bildnis aus Fleisch und Blut, und singen ihren ersten Song, begleitet von einer zehnköpfigen Band, die während des gesamten Konzerts live spielt.
Für den Zuschauer ist es eine regelrechte Reizüberflutung der Sinne: In der Bühnenmitte die digitalen Akteure, während an den Seiten auf riesigen Leinwänden Agnetha und Anna-Frid in perfekt abgestimmter Choreografie von Wayne McGregor und Kostümen von B Åkerlund, in Zusammenarbeit mit den Designern Dolce & Gabbana, Manish Arora, Erevos Aether und Michael Schmidt, zu sehen sind.

Willkommen zurück in den 70er Jahren

Nun folgen die Klassiker Schlag auf Schlag: "Ring, Ring", "Gimme, Gimme, Gimme", "Fernando" und "Waterloo". Im vorderen Stehbereich am Bühnenrand wird bereits getanzt und auch die Gäste auf der Tribüne sind nach einer guten halben Stunde nicht mehr zu halten. Es wird inbrünstig mitgesungen, mit dem (fremden) Nachbarn geschunkelt, die Stimmung ist bestens, ABBA-Feeling pur. Und immer wieder kehrt der ungläubige Blick zur Bühne: Die Vier performen, sprechen zum Publikum, bedanken sich für den Applaus und sind vom Original nicht zu unterscheiden. Benny haut wie gewohnt in die Tasten, Björn bespielt seine Gitarre und das Damen-Duo singt. Die digitalen ABBAs wurden in Zusammenarbeit mit der VFX-Firma Industrial Light & Magic nach wochen- und monatelangen Motion-Capture- und Performance-Techniken mit den vier Bandmitgliedern und einem 850-köpfigen Team aus dem ersten Ausflug des Unternehmens in die Musik entwickelt. Mit Erfolg, die Illusion wird zur Realität. 
Das Konzert, unter der Regie von Baillie Walsh und produziert von Svana Gisla und Ludvig Andersson, enthält neben den größten Hits auch Songs aus "Voyage", dem ersten Album der Band seit 40 Jahren. Nach rund 80 Minuten ist der offizielle Teil vorbei. Das Quartett verschwindet im Dunkeln, kommt nach kurzer Pause jedoch für die Zugaben zurück auf die Bühne. Bei "Dancing Queen" liegen sich alle in den Armen, bei dem einen oder anderen fließen sogar die Tränen, das ist ABBA, so war es einst und so muss es sein. Und dann verabschieden sich die Vier "Youngster" unter viel Applaus per Hydraulik wieder in den Untergrund.
Bye, bye? So profan wird sich das Schwedische Quartett von ihrer Wirkungsstätte in London nicht von seinen Fans verabschieden. Plötzlich stehen sie wieder im Rampenlicht, in vollem Ornat, jedoch gealtert, so, wie im realen Leben, natürlich als Avatare. Nach 95 Minuten ist das Spektakel vorbei. Die Zuschauer verlassen die Arena, strömen zu den Merchandise-Ständen und keiner würde sich wundern, wenn einer der Akteure plötzlich doch leibhaftig vor ihm stünde ... 


Aufführungen

ABBA Voyage spielt sieben Vorstellungen pro Woche (abgesehen von saisonalen Ausnahmen, bei denen zusätzliche Vorstellungen stattfinden können)
Diese sind: Montag 19.45 Uhr, Donnerstag 19.45 Uhr, Freitag 19.45 Uhr, Samstag 15.00 und 19.45 Uhr, Sonntag 13 und 18 Uhr 

Kartenverkauf und Verfügbarkeit
Alle Infos unter abbavoyage.com.

Wie man zur ABBA-Arena kommt
- Pudding Mill Lane (DLR) - eine Minute zu Fuß
- Stratford (London Underground/DLR/London Overground/National Rail) - 20 Minuten zu Fuß

Autor:

Andrea Becker aus Essen-Borbeck

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