Gesellige kleine Quiktiere
Meerschweinchen – nie alleine halten!

Meerschweinchen im Heu – es braucht auch andere Schweinchen, die kleinen Quiktiere sind gesellig. | Foto: Robert Brungert
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  • Meerschweinchen im Heu – es braucht auch andere Schweinchen, die kleinen Quiktiere sind gesellig.
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Kinder wollen Haustiere, viele Eltern schauen auf Platz, Preis und Bequemlichkeit. Süß genug für den Nachwuchs und klein genug für die Wohnung sind Meerschweinchen. Auch diese kleinen Quiktiere haben ihre Ansprüche. Viele Eltern machen einfach alles falsch und fliegen raus, sobald die Kinder 18 sind!

Los geht es mit der Grundfläche für Meerschweinchen – diese soll wenigstens 2 m² betragen. Das bringen im Zoo-Fachhandel nicht einmal die größten Modelle und viele Meerschweinchen verstauben hinter Gittern. Denn nachdem sie nicht mehr „neu“ sind, bleiben sie meist drinnen im Stall. Viele gewissenhafte Tierhalter wollen das nicht und bauen eine ganze Raumecke oder kleinen Raum zum Meerschweinchenstall aus. Wichtig bleibt, dass es ein paar Häuser und Rückzugsorte gibt und auf zwei m² nicht viel mehr als zwei Meerschweinchen leben.

Doch auch mit etwas Freilauf ist das Leben hinter Gittern auf Dauer etwas lahm. Meerschweinchen wünschen nicht nur Gesellschaft, sie brauchen diese und stellen Ansprüche. Die kleinen Quiker bleiben gerne unter sich und mögen keine Rammler. Doch viele Eltern denken, dass Meerschweinchen und Zwergkaninchen sich gut verstehen und wenigstens keinen Nachwuchs kriegen. Doch leider sprechen beide eine eigene Sprache und verstehen sich nicht. Kaninchen wollen raufen, schmusen und sind viel dicker. Meerschweinchen wollen zwar Gesellschaft, sind aber nicht so verschmust und halten lieber Abstand.

Meerschweinchen sind also eher zum Beobachten und Spielen geneigt, schmusen aber auch mit ihren Menschen nicht so gerne.

Wenn Meerschweinchen alt werden sollen

Die Quiker sind und bleiben kleine Schweinchen, wer will schon mit Schweinen zusammenleben? Sie vertragen sich also nicht immer miteinander. Gerade dann, wenn der Platz knapp ist, bekämpfen sich die Böcke. Oder diese zeugen mit den Weibchen die ganze Zeit Nachwuchs, schon klagen Tierschützer auf Massentierhaltung.

Besser ist also, die Meerschweinchen zu kastrieren, auch die Weibchen. Diese neigen ansonsten im Alter zu Krebs und sterben früh. Ist das triebhafte Wesen einmal weg geschnippelt, bleiben die Quiktiere harmonischer und werden älter. Auch für den Geldbeutel ist es angenehmer, wenn die Kosten nur einmal und nicht wegen Ferkeleien oder Altersleiden laufend aufkommen.

Kleinvieh macht auch Mist

Auch das Futter ist für die Lebenserwartung sehr entscheidend. Die kleinen Schweinchen fressen in der freien Natur vor allem Gräser, Zweige, Gemüse und ähnlich magere Kost. Kraftfutter vertragen sie nicht immer und auch spezielles Kraftfutter für Meerschweinchen soll es höchstens sehr knapp dosiert geben. Nur, wenn ein Mehrbedarf wie beim Säugen, bei Krankheit oder im Alter aufkommt, darf es größere Rationen geben. Zucker, Zusätze oder Ähnliches dürfen nicht enthalten sein.

Wichtiger bleibt, dass Meerschweinchen nicht nur unbegrenzt trocken Heu, sondern ständig auch frisches Grünfutter, frische Zweige von Obstbäumen und etwas frisches Gemüse erhalten. Möhren sind der Klassiker, da sie günstig und haltbar sind.

Es ist eine Freude zu sehen, wie die kleinen Quiktiere fressen und ein Grauen, was da alles wieder rauskommt. Obwohl es richtige Schweine sind, machen sie zum Glück nur die Ecken nass. Hier wird altes Streu entnommen. Das andere Streu wird in die Ecken geschoben, um nun mit frischem Streu aufzufüllen. Dann wird der Misthaufen hinter der Garage nicht ganz so hoch. Dennoch muss alle paar Wochen mal alles an Streu raus und bei einem Milben- oder Flohbefall muss eine Grundreinigung erfolgen. Erst dann bringen entsprechende Mittelchen etwas, wenn auch der Lebensraum der Wirtstiere mehrfach kurz hintereinander komplett gereinigt wird.

Meerschweinchen – perfekte Mitgefangene

Kinder müssen früh aufstehen, in Kindergarten oder Schule gehen, an Wochenenden mit den Eltern auf Besuch und nett aussehen. Das ist für viele trocken Brot, etwas Gesellschaft heitert den Tag auf. Ist das Kinder- oder Spielzimmer groß genug, sind Meerschweinchen die perfekten Mitgefangenen, um ein paar Ferkeleien auszuhecken. Die kleinen Quiker sind aufgeweckt, neugierig, fressen gerne was aus und machen auch mal Schss.

Die Knastschweinchen freuen sich immer, wenn sie mal Ausgang haben und eine Runde durch das Spielzimmer drehen können. Es gibt sogar Laufzäune für Kleintiere, damit sie nicht bis in die letzten Ecken kommen. Kleine Schweinchen sind zumindest ein netter Zeitvertreib für gestresste Kinder, die es kaum erwarten können, mit 18 endlich aus allem auszubrechen.

Meerschweinchen im Heu – es braucht auch andere Schweinchen, die kleinen Quiktiere sind gesellig. | Foto: Robert Brungert
Kleine Schweinerotte im Heu mit Unterschlupf, viel Platz und anderen Meerschweinchen für Ferkeleien. | Foto: Robert Brungert
Autor:

Robert Brungert aus Essen

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